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Von nun an fuer immer

Von nun an fuer immer

Titel: Von nun an fuer immer
Autoren: Carol Marinelli
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ich je zu tun hatte. Fast schon pedantisch. Möchten Sie, dass ich mit reinkomme?“
    Zurückhaltend wie sie nun einmal war, schüttelte Lorna den Kopf. Doch als May ihr aufmunternd die Hand drückte, nachdem die Sekretärin sie aufgerufen hatte, änderte Lorna ihre Meinung.
    „Ja, bitte kommen Sie mit!“
    Es war der längst Weg ihres Lebens.
    „Es ist mir immer sehr wichtig, gründlich zu sein“, erklärte Henry, nachdem Lorna und May sich gesetzt hatten. „Schon während ich Sie untersuchte, hatte ich einen Verdacht, und so machte ich einen HCG-Test – einen Schwangerschaftstest.“ Er sah Lorna lächelnd an. „Und er war positiv.“
    „Das kann nicht sein.“
    „Mir ist klar, dass es für Sie etwas unerwartet kommt“, sagte Dr. Lowther, „und angesichts Ihrer medizinischen Vorgeschichte sollten Sie nicht zu euphorisch sein, bevor wir einen Ultraschall gemacht haben.“ Er wies auf eine Liege.
    Lorna saß wie in Trance auf ihrem Stuhl und war sehr froh, dass May bei ihr war, denn allein hätte sie es nicht bis zur Liege geschafft. Pragmatisch wie immer half May ihr aus dem Arztkittel und hielt ihre Hand, als der Gynäkologie das Gleitgel auf ihrem Bauch verteilte.
    Lorna zwang sich, nicht auf den Bildschirm zu blicken. Mit aller Kraft wehrte sie sich gegen die Hoffnung, die in ihr aufgekeimt war. Ein schneller, gleichmäßiger Herzschlag war zu hören. Aber ein Herzschlag allein reichte nicht; das Baby musste auch an der richtigen Stelle liegen. Sie spürte, wie der Arzt mit dem Sensor über ihre linke Bauchhälfte fuhr; zweifellos, um ihren letzten verbliebenen Eileiter genauer anzusehen.
    „Ich will nur sicherstellen, dass nicht noch irgendwo eins ist.“
    „Pedantisch“, flüsterte May so leise, dass nur Lorna es hören konnte.
    Pedantisch war nur ein weniger nettes Wort für gründlich. Und Gründlichkeit schätzte Lorna sehr. Vor allem, wenn das Ergebnis dieser Gründlichkeit der Satz war, den er schließlich sagte: „Nur eines. Und zwar genau an der richtigen Stelle. Mitten im Uterus.“
    „Ich bin schwanger?“
    „Herzlichen Glückwunsch!“
    „Aber ich nehme doch die Pille!“ Lorna konnte es noch immer nicht fassen.
    „Nun, Frau Kollegin“, sagte Henry und lächelte. „Manchmal wird die Wirkung der Antibabypille außer Kraft gesetzt. Beispielsweise durch Antibiotika. Haben Sie vielleicht in letzter Zeit einen Infekt gehabt?“
    „Dem Himmel sei Dank!“, rief May. „Ja, das haben Sie, Lorna! Ich habe James die Tabletten selbst gegeben.“
    „Auch wenn Sie nur noch einen Eileiter haben, können Sie natürlich schwanger werden, Lorna. In Ihrem Fall ist es wegen der Verwachsungen fast ein kleines Wunder, aber es hat geklappt.“
    Lorna glaubte, vor Glück platzen zu müssen. Sie musste es sofort James erzählen!
    „Gehen Sie heim“, sagte May zu ihr, nachdem sie sich überschwänglich bei Dr. Lowther bedankt und gleich einen Termin für die erste Schwangerschaftsvorsorge-Untersuchung vereinbart hatte.
    Eine Schwangerschaftsvorsorge-Untersuchung!
    Am liebsten hätte sie der gelangweilt dreinblickenden Sprechstundenhilfe einen Kuss gegeben.
    „Mein Dienst geht noch bis fünf“, sagte sie zu May.
    „Gehen Sie nach Hause!“, wiederholte May. „Ich finde einen Ersatz für Sie.“
    „Danke!“ Und mit tausend Schmetterlingen im Bauch rannte sie hinaus, um es endlich James erzählen zu können.
    Stell Champagner in den Kühlschrank!!!!
    Stirnrunzelnd las Pauline die SMS von May.
    Ich muss arbeiten , antwortete sie.
    Weiß ich. Mach’s einfach!
    Und so tat Pauline, worum May sie gebeten hatte, und überlegte neugierig, was das alles wohl zu bedeuten haben mochte. James werkelte gerade im Garten vor sich hin, um alles für den Frühling, der nun nicht mehr lange auf sich warten lassen würde, vorzubereiten, sodass Pauline ungestört ihre Lieblingssendung im Fernsehen anschauen konnte. Kurz darauf sprang sie erschrocken vom Sofa hoch, als plötzlich Lorna hereinstürmte.
    „Oh, Verzeihung! Ich wollte mich nur einen Moment ausruhen“, entschuldigte sie sich zerknirscht.
    „Kein Problem!“ Lorna strahlte über das ganze Gesicht. „Warum machen Sie nicht Schluss für heute, Pauline?“
    Pauline wollte protestieren, doch Lorna winkte lachend ab. „Ist schon gut. Wir werden Ihnen die Stunden nicht vom Lohn abziehen. Ich weiß, dass Sie andauernd Überstunden machen. Wo ist James?“
    „Draußen im Garten.“ Pauline war schon dabei, sich ihre Jacke anzuziehen, und verabschiedete sich
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