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Von Liebe steht nichts im Vertrag

Von Liebe steht nichts im Vertrag

Titel: Von Liebe steht nichts im Vertrag
Autoren: TRISH MOREY
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sich, und die Krankenschwester erschien wieder, diesmal mit einem Säuglingsbettchen. „Hier ist Ihr Baby, Mr Pirelli. Vielleicht wollen Sie ihm Hallo sagen und einander kennenlernen.“
    Er sah auf das winzige Kind hinunter. Das Gesichtchen seiner kleinen Tochter war rot, der schwarze Haarschopf glänzte, und sie öffnete den Mund, als wolle sie das Luftholen ausprobieren.
    „Möchten Sie Ihre Tochter gern halten?“
    Er war sich nicht sicher. Sie war so winzig, so zerbrechlich. Und gerade jetzt, da er so aufgewühlt war, wusste er nicht einmal genau, ob er das Baby wirklich wollte. Angelina war immer noch im OP und kämpfte um ihr Leben.
    Noch ehe er seine Hand unter den winzigen Körper legen und die Kleine an seine Brust drücken konnte, erschien ein Arzt. Schweiß perlte auf seiner Stirn. Den Mundschutz hatte er heruntergezogen. Und er lächelte.
    „Mrs Cameron ist über den Berg. Sie ist jetzt im Aufwachraum.“
    Die Anspannung fiel von Dominic ab, und all die Angst wich aus seinem Körper. Das Baby nutzte die Gelegenheit, öffnete die Augen und sah ihn stirnrunzelnd an. Mit nachtdunklen Augen, wie seine eigenen.
    Mein, dachte er voller Stolz. Das Baby und Angelina. Sie beide waren sein.
    Am nächsten Morgen stand er in der Tür zu ihrem Zimmer. Gestern Abend hatten sie ihm keinen Besuch mehr gestattet. Er hatte nur einen kurzen Blick auf Angie werfen dürfen, mit all den Maschinen, an die sie angeschlossen war. Den Anblick hätte er ohnehin nicht länger ertragen können. An diesem Morgen waren schon einige Maschinen entfernt worden, sodass es ihm leichter fiel, sie seine Sorge nicht spüren zu lassen. Er musste ihr etwas sagen.
    Als er eintrat, hatte sie die Augen geschlossen, und er glaubte zunächst, sie schliefe. Doch als er näher kam, sah er, wie sie flatternd die Lider hob.
    „Dominic.“ Ihre Stimme klang heiser, schwach, doch sein Name von ihren Lippen war in diesem Moment das Schönste für ihn. „Es tut mir so leid.“
    „Was tut dir leid?“ Er legte das Päckchen ab, das er bisher in den Händen gehalten hatte, ehe er sie vorsichtig auf die Schläfe küsste.
    „Ich dachte, ich würde das Baby verlieren …“ Sie schloss wieder die Augen.
    „Ganz ruhig.“ Sanft nahm er ihre Hand. „Das Baby ist wohlauf. Hast du die Kleine schon gesehen?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Noch nicht.“
    Er fragte sich, ob sie sich nicht für das Baby interessierte oder es nicht ertragen könnte, das Kind zu sehen. Beides könnte er ihr nicht verübeln. „Es tut mir sehr leid, dass du so viel durchmachen musstest, um sie auf die Welt zu bringen. Hätte ich das geahnt, hätte ich nie zugelassen, dass du dieses Risiko auf dich nimmst.“
    Angie zuckte die Schultern. „Ein dummer Zufall, wie die Ärzte sagen. Die Chance, dass so etwas passiert, steht eins zu einer Million. Pech, dass es mich erwischt hat.“
    Aber es war ihr passiert. Und es hatte ihm bewusst gemacht …
    „Hast du dich schon für einen Namen entschieden?“, fragte sie.
    „Ja. Und Rosa war auch einverstanden. Ich habe mich entschlossen, dass sie die Namen ihrer Mütter tragen soll.“
    Angie hatte kaum zugehört und nickte knapp. Die letzten sechs Monate hatte dieser Name sie wie ein Schatten verfolgt. Aber es war richtig so. „Das ist ein schöner Name.“
    „Dachte ich mir auch. Und er passt zu ihr. Angela Carla Pirelli. Ich hoffe, er gefällt dir.“
    Erstaunt sah sie ihn an. „Angela? Aber du hast doch …“
    Er küsste ihre Fingerspitzen. „Ich sagte, die Namen ihrer Mütter. Das seid ihr beide, du und Carla.“
    Tränen traten in ihre Augen. „Aber ich habe kein Recht …“
    Er lächelte. „Du hast mehr Recht als jeder andere, dieses Kind als das deine zu beanspruchen. Carlas und mein Anteil im Reagenzglas war nur eine Möglichkeit auf ein Kind. Doch du bist diejenige, die diesen Traum hat Wirklichkeit werden lassen. Erst du hast aus der Möglichkeit ein Baby aus Fleisch und Blut gemacht. Du hast diesem Kind das Leben geschenkt.“
    „Aber …“
    „Verstehst du denn nicht? Sie ist dein Kind, Angelina, dein Baby. Du hast mehr Rechte an diesem Kind als jeder andere. Du bist seine Mutter.“
    Vergeblich versuchte Angie, ihre Tränen zurückzuhalten.
    „Du weinst ja“, bemerkte er. Unsicher sah er sie an. „Habe ich etwas Falsches gesagt?“
    „Nein. Du hast genau das Richtige gesagt.“ Sie schniefte. „Wenn das so ist, könnte ich mein Baby dann vielleicht doch sehen?“
    Wenig später wurde das Kleine gebracht,
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