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Von Liebe steht nichts im Vertrag

Von Liebe steht nichts im Vertrag

Titel: Von Liebe steht nichts im Vertrag
Autoren: TRISH MOREY
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gekommen, ganz gewiss. Erfolgreiche Männer wie er verliebten sich nicht in Frauen wie sie. Sie suchten sich strahlende Sirenen, die ihrer Karriere förderlich waren, keine Sozialfälle aus einer heruntergekommenen Vorstadt. Abgesehen davon hatte er seit jener Nacht keinen Annäherungsversuch mehr unternommen. War das nicht Beweis genug, dass er ihr Liebesspiel genauso bereute wie sie? Ja, es war richtig gewesen von ihr, sich zurückzuziehen.
    Und sollte sie es schaffen, weiterhin Abstand zu halten, konnte sie zumindest ihren Stolz bewahren. Wenn sie auch ihr Herz längst verloren hatte.
    Auf dem Heimweg antwortete sie nur einsilbig auf seine Versuche, ein Gespräch zu beginnen. Er hatte damit gerechnet, dass sie verlegen sein würde nach ihrer Bettgeschichte, die er nur schwer aus dem Kopf bekommen konnte. Aber es steckte noch mehr hinter ihrer Schweigsamkeit, vermutete Dominic.
    Sie war kühl und distanziert, sodass er keinen weiteren Versuch mehr unternahm, mit ihr zu reden. Denn schon in der Klinik war ihm klar geworden, dass sie seine Begeisterung über das, was er auf dem Monitor gesehen hatte, nicht teilte.
    Er war enttäuscht. Hätte sie nicht zumindest ein bisschen Interesse an dem Kind zeigen können, das sie in sich trug?
    Manchmal, wenn sie sich unbeobachtet glaubte, sah er einen verträumten Ausdruck auf ihrem Gesicht, während sie sanft über ihren Bauch strich und leise mit dem Kind sprach. Und warum hatte sie das Kinderzimmer eingerichtet? Rosa hatte ihm verraten, dass es allein Angelinas Werk war. Wie konnte eine Frau ein solches Zimmer einrichten und nicht daran interessiert sein, sich das Gesichtchen des Babys auf dem Monitor anzusehen?
    Stand sie dem Gedanken, ein Kind zu haben, wirklich so ablehnend gegenüber?
    Vielleicht.
    Auf der anderen Seite war es ihr vielleicht nur so möglich, alles hinter sich lassen. Von Anfang an hatte sie darauf bestanden, nicht mit einbezogen zu werden. Sie wollte nach der Geburt nie wieder etwas mit dem Kind zu tun haben. Mehr als einmal hatte sie ihm erklärt, dass sie ihre Meinung nicht ändern werde.
    Und es sah tatsächlich ganz danach aus.
    Wirklich schade.
    In letzter Zeit hatte er häufig daran denken müssen, wie ablehnend sie auf den Vorschlag reagiert hatte, dass Rosa sich neben dem Haus auch um das Kind kümmern sollte. Seine Haushälterin wäre glücklich darüber, das wusste er. Andererseits aber war es unfair, diese Aufgabe auch noch von ihr zu erwarten. In der gestrigen Nacht, während er an einem Stück Holz arbeitete und an diese Frau dachte, die sich ihm so bedingungslos hingegeben hatte, war eine Idee in ihm herangereift. Eine gute Idee, dachte er. Eine vernünftige Lösung.
    Obwohl es sicher niemals funktionieren würde. Sie ahnte ja nicht einmal, was er alles zu ihrem Schutz getan hatte.
    Nach einem schweigsamen Abendessen bat Dominic sie in sein Büro. „Ich habe etwas für dich“, erklärte er kühl.
    Sie hätte fast vor Erleichterung aufgeseufzt. Das war wieder der alte Dominic. Mit diesem sachlichen, geschäftsmäßigen Mann wusste sie umzugehen.
    Sie erwartete das Schlimmste, als sie zehn Minuten später sein Büro betrat. Reglos stand er hinter seinem Schreibtisch.
    „Weshalb wolltest du mich sehen?“ Auch wenn sie es versuchte, konnte sie das leichte Zittern in ihrer Stimme nicht unterdrücken.
    Seine Miene wirkte dunkel wie eine Gewitterwolke, sein Körper bis zum Zerreißen angespannt. Schließlich nahm er ein paar Dokumente von seinem Schreibtisch und reichte sie ihr. „Ich glaube, die gehören dir.“
    Verwirrt nahm sie die Papiere und versuchte, sich einen Reim darauf zu machen. Bis sie den Stempel auf der zweiten Seite sah, der besiegelte, dass die Hypothek getilgt war. Ein Schauer lief ihr über den Rücken. Langsam sah sie auf. „Verstehe ich das richtig?“
    „Das ist eine Eigentumsurkunde für dein Haus in der Spinifex Avenue. Es ist jetzt ganz deins.“
    Sie konnte es kaum fassen. „Es ist meins!“, betonte sie. Schließlich hatte sie es von ihrer Mutter geerbt. „Aber was ist mit Shayne? Ich dachte, er wollte seinen angeblichen Anteil einfordern?“
    Dominic schnaubte vor Verachtung. „Die Anwälte haben sich darum gekümmert. Wie schon vermutet, war er am Ende froh, als wir uns einig waren.“
    „Aber wer hat ihn denn ausbezahlt? Und die Hypothek beglichen?“
    Er machte eine wegwerfende Handbewegung. „Vergiss es – wir sind mit ihm billig davongekommen. Und die Hypothekenforderung war noch niedriger. Ich
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