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Von jetzt auf gleich

Von jetzt auf gleich

Titel: Von jetzt auf gleich
Autoren: Caprice Crane
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gedacht – die Torte, die Band und die Miete für das Zelt.«
    »Es hätte schlimmer kommen können«, meinte Todd augenzwinkernd, und ich musste genauso wie Cat lachen.
    Da saßen wir, ich schlürfte eine Erbsensuppe – sie schmeckte noch besser, als ich es in Erinnerung hatte –, und alle entschuldigten wir uns gegenseitig für die verschiedenen Fehltritte in den letzten Monaten. Als alles gesagt war, kehrten wir zur Normalität zurück. Die Welt war wieder in Ordnung – bis auf die Sache mit Travis. Das lief falsch. Völlig falsch. Aber ich würde ihn nicht so einfach aufgeben, und Todd und Cat versprachen, mir zu helfen.
    ***
    Todd schlug vor, dass ich Travis’ amtliche Eintragung eines motorisierten Fahrzeugs einsehen sollte, anstatt in einem Hochzeitskleid ziellos auf der Kaimauer herumzuirren. Ich wusste nicht, ob man mir überhaupt irgendwelche Informationen geben würde, aber es war einen Versuch wert. Was ich herausfand, war lediglich, dass man keine Informationen über etwas bekommt, was einem nicht gehört.
    »Was hältst du davon, dich mit einem Megaphon auf die Mole zu stellen?«, schlug Cat als Alternativplan vor.
    »Nicht viel«, sagte ich.
    »Flaschenpost?«, fragte sie.
    »Auch nicht viel«, antwortete ich.
    »Rauchsignale?« Sie sagte das wieder im Scherz, aber … genau das war’s. Keine Rauchsignale, sondern Leuchtfeuer. Der Leuchtturm. Wenn ich nicht zu Travis gehen konnte, musste Travis zu mir kommen.
    ***
    Ich entschied mich, im Internet zu recherchieren. Ich saß zu Hause an meinem Schreibtisch (ich habe dich vermisst, Schreibtisch, dachte ich), loggte mich auf meinem Computer ein (dich habe ich auch vermisst, Computer) und wollte gerade eine Suchmaschine starten, als mein E-Mail-Postfach mir 168 ungeöffnete E-Mails meldete.
    Vorsichtig klickte ich auf das kleine Mailbox-Symbol. Ich wollte einen kurzen Blick hineinwerfen, um sicherzugehen, dass ich nichts Wichtiges verpassen würde. Und siehe da: Millionen von Nachrichten von meiner Mutter an Walter und umgekehrt – und keine, das konnte man an den Betreffzeilen erkennen, hatte auch nur das Geringste mit mir zu tun. (Das hatte ich nicht vermisst.)
    Ich beschloss, eine zu öffnen, darauf zu antworten und den Rest zu löschen. Die eine, die ich geöffnet hatte, lautete folgendermaßen:
    Von: [email protected]
    An: [email protected]
     
    Betreff: Ich hab’s vergessen!
     
    Mir fiel gerade ein, dass ich dir etwas erzählen wollte, aber ich kann mich nicht erinnern, was es war. Vielleicht fällt es mir wieder ein. Wenn nicht, war es wahrscheinlich nicht wichtig.
    Je mehr ich darüber nachdachte, umso klarer wurde mir, dass ich sie bitten musste, damit aufzuhören. Ganz einfach. Also ging ich auf
Allen antworten
.
    Von: [email protected]
    An: [email protected],
    [email protected]
     
    Liebe Eltern,
     
    Bitte leitet mir keine Kopien der E-Mails mehr weiter, die ihr euch schreibt. Ich weiß es zu schätzen, dass ihr mich in eure Korrespondenz einbeziehen wollt, aber wenn es nicht um mich geht, möchte ich sie lieber nicht bekommen. Ich weiß, dass es eine Menge gibt, worüber wir reden müssen, aber ich wollte euch schon vor langer Zeit bitten, mit dem Weiterleiten aufzuhören, und jetzt, wo ich wieder bei klarem Verstand bin, tue ich das auch. Vielen Dank.
    Senden
.
    ***
    Ich graste den New Yorker Geschichtsverein, das Amt für Naturschutz und die städtischen Behörden ab, um herauszufinden, wer mir am besten dabei helfen könnte, den Leuchtturm in Betrieb zu nehmen – wenn das überhaupt möglich war.
    Ich hatte gerade mal ungefähr sieben Minuten damit verbracht, als ich das Ping meines Postfachs hörte.
    Von: [email protected]
    An: [email protected]
     
    Betreff: re: re: Ich hab’s vergessen!
     
    Liebe Jordan,
     
    das verstehe ich total und höre damit auf, es sei denn, es ist wichtig für dich. Ich bin froh, dich wiederzuhaben und freue mich schon auf die nächste Phase dieser Familie.
     
    In Liebe,
     
    Wally (Dad)
    Das war alles? Ich war sprachlos. Eine einfache, ruhige, präzise Nachricht. Problem gelöst.
    Nach siebzehn Stunden und einer Reihe von Sackgassen sowie ›Da können wir Ihnen auch nicht weiterhelfen, da wenden Sie sich am besten an …‹ hatte ich endlich einige brauchbare Informationen bekommen. Eine Frau mit dem Namen Brenda bei der Long Island Power Authority erwischte mich dabei, dass ich bei der Bleiben-Sie-in-der-Leitung-Musik mitsang, und bot
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