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Von den Sternen gekuesst

Von den Sternen gekuesst

Titel: Von den Sternen gekuesst
Autoren: Amy Plum
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drei oder vier weiteren Geschossen aus.
    Plötzlich nähert sich der Arena ein dermaßen lautes Getöse, dass alle im Kampf innehalten und um sich blicken. Durch die beiden gegenüberliegen Steinkorridore strömt eine wahre Flut bewaffneter Fremder. Ich erkenne ihre Aura sofort: Es sind Bardia. Mein Herz überschlägt sich. Der Sieg ist uns gewiss. Sehr bald.
    Und dann reißt mir jemand Charlotte aus der Hand. Jemand hat sie bei den Händen gefasst und zerrt sie von mir weg. »Finger weg!«, schreie ich und greife nach meinem Schwert. Ich fahre zu meinem Angreifer herum und schaue in ein extrem vertrautes haselnussbraunes Augenpaar.
    »Jules!«, stoße ich hervor und werfe mich ihm an den Hals.
    »Ich freu mich ja auch, dich zu sehen«, sagt er, »aber das ist jetzt wirklich nicht der richtige Moment für eine Umarmung.« Ein weiterer Pfeil pfeift an uns vorbei. »Nimm du ihre Füße«, sagt er. Als er meinen verletzten Arm sieht, korrigiert er sich: »Dann nimm halt nur einen.« Zu zweit haben wir sie im Nu bis zur Mauer gebracht.
    »Du bist hier!«, sage ich und muss blinzeln, weil mir Schweißtropfen in die Augen gelaufen sind.
    »Und du bist die Meisterin«, erwidert er mit einem verschlagenen Grinsen. »Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat. Ich bin gerade erst mit elf New Yorkern angekommen, Jeanne hat uns sofort hergeschickt.«
    »Ihr seid nur zwölf?« Ich lasse den Blick über die Arena schweifen, wo es von Neuankömmlingen nur so wimmelt. »Woher kommen denn dann all die anderen Bardia?«
    »Keine Ahnung«, gibt Jules zu.
    Plötzlich fällt mir auf, dass Louis nur wenige Meter von uns entfernt liegt, genau da, wo ihn der Pfeil getroffen hatte.
    »Hilf mir mal, den müssen wir auch noch zur Seite schaffen, am besten zu Charlotte«, sage ich und laufe vorgebeugt hinüber, um den wie wild fliegenden Pfeilen zu entgehen.
    »Äh, Kate. Ist das nicht ein Numa?«, fragt Jules, als er neben mir steht und Louis verwirrt betrachtet.
    »Nein … Doch«, stammele ich. »Ich kann dir das jetzt nicht erklären, hilf mir einfach.«
    Jules zögert, doch als in der Nähe eine Brandbombe hochgeht, ist er sofort bei mir und greift nach Louis’ schlaffem Körper. Während wir auch ihn in Sicherheit bringen, mustert Jules mich mit einem komischen Gesichtsausdruck.
    »Was ist?«, frage ich und stoße mit dem Fuß eine herrenlose Streitaxt beiseite.
    »Es ist nicht so, als hätte ich schon mal einen Revenant bereits zu Lebzeiten gekannt«, sagt er und macht dann eine kurze Pause, um sich den Schweiß von der Stirn zu wischen, »aber Kate, du siehst genauso aus wie vorher.« Er grinst. »Hätte ich mir ja denken können.«
    Ich lächele zurück und mit einem letzten Ruck haben wir Louis da, wo wir ihn haben wollen.
    Vincent schreit zu uns herüber, wir blicken in die Richtung, in die er rennt. Eine Schwadron uniformierter Numa marschiert gerade in die Arena. Insgesamt müssen das zwei Dutzend sein und jeder einzelne ist bis an die Zähne bewaffnet.
    »Wer um alles in der Welt ist denn das?«, keuche ich. Mein Optimismus über unsere Siegeschancen ist mir meilenweit vorausgeeilt. Diese Kerle sehen tödlich aus.
    »Luciens Elitetruppe«, antwortet Jules. »Wir haben uns schon gefragt, wo die sich versteckt hält. Sieht ganz so aus, als hätte Violette sie absichtlich geschont, um sie im entscheidenden Moment in die Schlacht zu schicken. In unseren früheren kriegerischen Auseinandersetzungen wurden sie immer gegen Ende dazugerufen, um die Entscheidung herbeizuführen.«
    Er zeigt auf einen blonden Hünen, der die Truppe anführt. »Ihr Hauptmann, Edouard, der letzte Überlebende von Luciens Befehlskette, wenn man so will.« Ich schaudere, als er sich einen Überblick über das Schlachtfeld verschafft und seinen Leuten dann einen Befehl gibt, woraufhin sie mit erhobenen Schwertern ausschwärmen.
    In null Komma nichts fallen sie über die Bardia her. Eine Untereinheit hat eine Handvoll Pariser Revenants eingekreist und versucht, sie der Reihe nach tot zu schlagen. Mit darunter sind unsere Anverwandten Arthur, Jean-Baptiste und Gaspard.
    Vincent sprintet in ihre Richtung, Jules und ich schließen uns an. Als die Numa uns kommen sehen, brechen sie ihre Formation auf. Die uns am nächsten sind, nehmen den Kampf mit uns auf. Einer mit Jules, einer mit mir und gleich vier stürzen sich auf Vincent. Die Elitetruppe war bei Violettes und meinem Zweikampf nicht anwesend, insofern wissen sie nicht, wer ich bin. Vincent hingegen erkennen
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