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Vom Tod verführt: Roman (German Edition)

Vom Tod verführt: Roman (German Edition)

Titel: Vom Tod verführt: Roman (German Edition)
Autoren: Kalayna Price
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keine Zeit, mich weiter um die Toten zu kümmern.
    Mein Blick flog zu Coleman. Ohne Illusion sah er wieder wie Graham aus. Glyphen bedeckten den gestohlenen Körper.
    Er wandte sich zu mir, ein Lächeln zerschnitt sein Gesicht. » Ja, Alex Craft«, sagte er, und seine wahnsinnigen Augen funkelten. » Ja, greif ruhig nach deiner Macht. Vermische die Wirklichkeiten. Ich werde alle Ebenen überschreiten. Sie werden mir gehören, und ich werde sie beherrschen.«

28. Kapitel
    S hit.
    Ich versuchte, den Zufluss der Schattenkraft aufzuhalten, doch die Kälte ergoss sich immer weiter in mich. Nein!
    » Wechsele die Ebenen, Alex! Vermische die Wirklichkeiten!«
    Colemans Befehl stieß machtvoll in meinen Geist, vibrierte in meinem Körper. Ein kalter Wind schüttelte mich, das Grab verband sich mit meiner Seele. Ich konnte es nicht aufhalten, konnte es nicht beherrschen. Die Macht verbiss sich in mir, und ich schrie, schloss die Augen.
    » Alex?«
    Roy. Meine Kraft griff nach ihm. Er war tot, ein Geist, ein vertrautes Wesen, und ich war von zu viel Schattenkraft erfüllt. Viel zu viel.
    Er wich zurück, als ob er meine suchende Kraft spüre, aber sie hüllte ihn dennoch ein. Ich ließ Kälte in ihn fließen, lagerte einen Teil der Macht in ihm, die ich nicht stoppen konnte und die mir unaufhörlich zuströmte.
    Die Schattenfrau hob den Kopf, wusste nicht, wem sie mehr Aufmerksamkeit schenken sollte: dem nun sichtbar gewordenen Geist oder mir.
    Roy blickte an sich herab. Er hob eine Hand– eine Hand, die nicht länger durchscheinend war–, und ein Grinsen stahl sich auf sein Gesicht. Er machte einen Satz und warf sich auf die Schattenfrau, beide gingen sie in einem Durcheinander von Armen und Beinen zu Boden.
    Ich hatte keine Zeit, sie weiter zu beobachten. Ich musste die Macht, die mich durchfloss, aus mir hinausleiten. Ich griff mit meinen Sinnen aus, suchend. Schatten erhoben sich aus den drei Körpern, die auf dem Boden lagen.
    Und weiter brannte die Kraft.
    Eine Tür schwang auf. » Geh zum Teufel, Coleman!«, rief eine Stimme.
    Falin? Ich wandte mich um. In meiner Schattensicht leuchtete er hell, silbern schimmerte seine Seele unter der Haut. Er humpelte, als er hereinkam, die Waffe gezogen.
    Er lebt. Erleichterung durchflutete mich, eine Last fiel von mir ab. Als ob ein Teil von mir, der verschüttet worden war, nun wieder hell und offen daliege.
    Ein Schuss hallte durch den Raum. Ich duckte mich, hielt mir die Ohren zu. Die Kugel, mit keinem Zauber belegt, brach durch den Kreis, und Coleman zuckte. Blut spritzte aus seiner Brust, als er fiel. Dumpf schlug er auf dem Boden auf.
    Falin humpelte zur Begrenzung des Kreises. Die Schattenfrau löste sich von Roy. Sie stürzte auf die Barriere zu, als erwarte sie, dass diese fallen würde. Sie tat es nicht. Die Schattenfrau hielt an, wandte sich um, und wir alle blickten auf Coleman.
    Ist es vorbei? War es das?
    Colemans Lachen kroch über den Teppich. Er stieß sich ab und stand auf. Nicht länger floss Blut aus dem Loch in seiner Brust.
    Wie …? Sein Herz schlug doch gar nicht. Er ist ja schon tot.
    Tot zu sein hielt ihn nicht auf.
    Spöttisch sah er Falin an. » Der Liebhaber der Winterkönigin, bereit, für sie zu töten? Nun, sie hat schon immer gegen mich intrigiert.« Ein hässliches Grinsen erschien auf seinem Gesicht. » Aber ich werde deine Herrin in die Knie zwingen, wenn ich erst der König bin!«
    Der Liebhaber der Winterkönigin? Ich sah zu Falin hin, doch er hielt den Blick abgewandt. Wollte mich nicht anschauen. Sein Gesicht war unbeweglich, aber er leugnete Colemans Behauptung nicht.
    Ich schloss die Augen. Kälte überflutete mich. Nun hieß ich sie willkommen, hoffte, sie würde mich betäuben. Sie tat es nicht. Wuchs einfach weiter an. Und weiter. War stärker, als ich ertragen konnte.
    Ich musste die Macht auf etwas anderes konzentrieren.
    Falin hob die Waffe, zielte. Drei weitere Schüsse peitschten durch den Raum. Coleman stolperte, doch er lachte nur.
    » Mach schon und zerstöre diesen Körper, Mörder. In ein paar Minuten werde ich einen neuen Körper haben, einen aus reiner Energie und Macht.« Coleman wandte sich zu mir. » Alex, vermische diese Welt mit der ätherischen Ebene!«
    Wie Blut floss die Kraft aus mir. Ich schrie, und meine Schreie verwandelten sich in sprühende Funken voll Farbe. Zauber ließen sich berühren. Ein blauer Faden reiner Energie erschien, dann ein grüner, ein purpurfarbener. O Mist. Die ätherische Ebene.
    Coleman
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