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Vom Prinzen gezähmt (Elven Lover) (German Edition)

Vom Prinzen gezähmt (Elven Lover) (German Edition)

Titel: Vom Prinzen gezähmt (Elven Lover) (German Edition)
Autoren: Cathy McAllister
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sich hinter ihm geschlossen.
    ***
    Der Ritt zum Feuerberg war die Hölle für Cherry. Sie wusste, dass man Merlon schon eine Stunde zuvor dorthin gebracht hatte. Sie würde ihn dort ein letztes Mal sehen, doch es war ihr nicht erlaubt, mit ihm zu reden oder ihm nahe zu kommen. Sie war dazu verdammt, einfach nur dazusitzen und dabei zuzusehen, wie man das Urteil vollstreckte. Auch wenn sie seinen Tod nicht mehr sehen würde, war es schwer genug. Von dem Moment an, wo man ihn in die Höhle hinablassen würde, war sein Schicksal besiegelt. In tausenden von Jahren war nicht ein Fall bekannt geworden, dass jemand die Höhle des goldenen Drachen jemals lebend wieder verlassen hätte.
    „Wo ist Mawrek? Ist er mit Merlon?“, fragte sie ihre Schwiegermutter.
    Molwina schüttelte den Kopf.
    „Er versucht, im letzten Moment noch einen Beweis dafür zu finden, dass Lord Aveleen hinter dem Giftanschlag auf dich steht. Wäre das der Fall, könnte es Merlons Leben retten. Die Aussage eines Mörders ist ungültig. Sollte Lord Aveleen ein Mörder sein, wäre seine Anschuldigung inklusive seinem Beweismaterial für den Fall nichtig. Somit müsste Merlon freigesprochen werden. Aber mache dir keine zu großen Hoffnungen. Die Vollstreckung wird zur festgesetzten Stunde vollzogen werden und ich glaube kaum, dass Mawrek so schnell etwas ausrichten kann.“
    „Aber kann man die Vollstreckung nicht aufschieben? Wenigstens um ein paar Stunden?“
    „Leider nein. Glaube mir, Kind. Dem König fällt das genauso schwer, wie dir. Vielleicht sogar noch schwerer, denn er war es, der das Todesurteil für seinen eigenen Sohn fällen musste. Es ist eine Pflicht, die keinem Vater zugemutet werden sollte. Ich weiß nicht, ob Assgard sich je von diesem schweren Schlag erholen wird.“
    „Es ist alles meine Schuld“, schluchzte Cherry verzweifelt.
    Die Königin lenkte ihr Pferd dichter neben sie und fasste sie sanft beim Arm.
    „Es ist nicht deine Schuld. Merlon wusste, was er tat. Er tat es aus Liebe.“
    „Das ist es ja. Ich bin vor seiner Liebe davongelaufen, weil ich zu feige war. Deswegen hat er mich erst entführt. Wäre ich ihm nicht davongelaufen ...“
    „Du konntest nicht wissen, dass so etwas geschehen würde. Niemand gibt dir die Schuld und du solltest es auch nicht. – Komm, wisch dir die Tränen ab. Du musst jetzt stark sein, damit dein Mann die Kraft hat, zu tun, was er tun muss. Wir sind beinahe da. Hinter der nächsten Kurve liegt der Eingang.“

    Sie stiegen vor dem großen Eingang von den Pferden und betraten eine kleine Höhle. Eine in den Stein gehauene Treppe führte nach oben. Der Aufstieg war beschwerlich. An manchen Stellen waren die Stufen sehr steil und der Weg wand sich wie eine Wendeltreppe. Zweimal erreichten sie eine weitere Höhle, von der wieder eine Treppe weiter hinaufführte. Dann gelangten sie in eine große, mit Fackeln beleuchtete Höhle. Sie sah Merlon, den König, Lord Aveleen und einige andere Nobelmänner.
    Merlon wandte den Blick zu ihr, und ein Lächeln glitt über seine Züge. Sie nahm sich zusammen und erwiderte sein Lächeln. Merlons Mutter zog sie mit sich zu einem Podest, auf dem sie als Zeugen Platz nehmen würden. Nervös schaute Cherry sich um. Wenn doch bloß Mawrek endlich kommen würde. Er war ihre letzte Chance.
    „Wie lange haben wir noch Zeit?“, fragte sie ihre Schwiegermutter.
    „Etwa eine halbe Stunde“, gab Molwina zurück.
    Sie wirkte gefasst, doch ihre großen Augen konnten die Sorge nicht verbergen und Cherry bemerkte, dass die Königin ihre Unterlippe fast blutig gebissen hatte. Auch der König wirkte trotz seiner stattlichen Größe und seiner prunkvollen Kleider, bedrückt und müde. Ihr entging nicht der Blick, den Vater und Sohn miteinander austauschten. Der Einzige der Anwesenden, der fast schon eine heitere Zufriedenheit ausdrückte, war Lord Aveleen. Wie sie ihn hasste! Nie zuvor hatte sie jemanden so sehr verachtet, wie den Mann, der ihr das Liebste zu nehmen in Begriff war.
    „Er wird seine Strafe früher oder später bekommen“, sagte Molwina, der Cherrys Blick nicht entgangen war, leise. „Niemand verursacht solches Leid, ohne irgendwann dafür bezahlen zu müssen.“
    Cherry hörte die Genugtuung in Molwinas Stimme.
    „Ich hoffe es“, gab sie flüsternd zurück.
    Sie spürte Merlons Blick und schaute auf. Ihre Blicke trafen sich und ihr Herz fing an zu flattern. Es war unerträglich, dass sie weder zu ihm gehen, noch mit ihm sprechen durfte. Dazu diese
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