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Vom Prinzen gezähmt (Elven Lover) (German Edition)

Vom Prinzen gezähmt (Elven Lover) (German Edition)

Titel: Vom Prinzen gezähmt (Elven Lover) (German Edition)
Autoren: Cathy McAllister
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beide standen in Begriff, das Liebste zu verlieren. Sie mussten zusammen stark sein.
    Der Thronsaal war mit allen Elfen und Gästen gefüllt, die auch zuvor bei der Trauung zugegen gewesen waren. Was für ein Hohn, dass sie nun, nachdem sie dem freudigen Ereignis der Hochzeit beigewohnt hatten, auch an der Verkündung des wahrscheinlichen Todesurteils des Bräutigams teilnehmen würden, dachte Cherry bitter. Ihr Blick suchte nach dem Mann, den sie liebte. Sie fand ihn, zusammen mit Volcan und seinem Bruder vor dem Thron stehend. Umringt von einigen der Nobelmänner. Sie wollte zu ihm gehen, doch Molwina hielt sie zurück.
    „Unser Platz ist hier. Nur einige wenige Männer sind bei deinem Mann erlaubt. Wir Frauen müssen im Hintergrund bleiben.“
    „Das ist nicht fair“, sagte Cherry frustriert.
    „Ich weiß. Aber egal, wie das Urteil ausfallen mag, wird man dir hinterher Zeit allein mit Merlon geben. Also sei jetzt vernünftig und mache Merlon keine Schande. Du hilfst ihm damit nicht.“
    Cherry nickte schweren Herzens.
    „Ich bitte um Ruhe“, verkündete der König, der sich von seinem Thron erhoben hatte.
    Er sah müde und abgeschlagen aus. Sein Blick fiel auf seinen Sohn und Cherry konnte sogar aus der Entfernung sehen, dass die Augen des Königs verdächtig feucht waren.
    „Ich werde mich kurz fassen, da es schon schwer genug ist. Anhand der Beweislage und Zeugenaussagen habe ich Folgendes zu verkünden. Prinz Merlon wird angeklagt, die Menschenfrau Cherry, jetzt Lady Cherry, gegen ihren Willen in unsere Welt verschleppt zu haben. Als Beweis liegt mir eine Aufnahme vor, die zeigt, dass Lady Cherry tatsächlich gegen ihren Willen in der Jagdhütte des Prinzen festgehalten wurde. Der Hüter des Feuers sagte aus, dass Lady Cherry schon vor der Entführung in einer Beziehung zu Prinz Merlon stand.“
    Cherrys Herz machte einen aufgeregten Sprung. Vielleicht war das die Rettung. Da sie schon vorher ein Liebespaar waren, würde man ihn vielleicht nicht verurteilen. Hoffnung keimte in ihr auf.
    „Wie alle wissen, liegt der Sachverhalt der Entführung nicht vor, wenn der betreffende Elf und die betreffende Menschenfrau wahre Gefährten sind“, sprach der König weiter. „Jedoch hat Prinz Merlon bestätigt, dass er und Lady Cherry vor der Entführung den Bund nicht eingegangen waren. Somit bleibt mir keine andere Wahl, als Prinz Merlon der Entführung einer Menschenfrau schuldig zu sprechen. Er wird zur Mittagsstunde des morgigen Tages dem Gesetz entsprechend in die Höhle des goldenen Drachen hinabgelassen und erhält die Chance, sein Leben durch das Schwert gegen den Drachen zu verteidigen. – Führt Prinz Merlon in seine Gemächer und bewacht seine Tür. Niemand außer der engsten Familie ist der Zutritt zu seinen Gemächern erlaubt.“
    Cherry hatte das Gefühl, von einem Blitzschlag mitten ins Herz getroffen zu sein. Ein qualvoller Schrei wollte aus ihrer Kehle entweichen, doch sie bemühte sich so sehr, Merlon keine Schande zu machen. Sie wollte – musste – stark sein. Der Schmerz war unerträglich. Sie konnte es nicht durchstehen. Niemals konnte sie ohne ihn leben. Als sie glaubte, den Schmerz keine Sekunde länger aushalten zu können, umfing sie gnädige Dunkelheit.



Kapitel 18

    A ls Cherry vor der Tür zu ihren Gemächern stand und die Wachen um Einlass bat, fühlte sie sich, als wäre auch sie bereits tot. Ihre Beine schienen sie kaum tragen zu wollen. Mit klopfendem Herzen, dem einzigen Anzeichen, dass sie überhaupt noch lebte, wartete sie darauf, dass die Wachen die Tür öffneten. Mit schwankendem Schritt betrat sie das Zimmer. Merlon lag auf dem Bett, die Augen geschlossen. Sie wusste nicht, ob er schlief oder nur ruhte. Er rührte sich nicht und sie hatte nicht den Mut, ein Wort zu sprechen, aus Angst, ihre Stimme könnte ihr den Dienst versagen.
    Langsam ging sie auf das große Bett zu und blieb schließlich davor stehen. Normalerweise war Merlons Gesicht entspannt im Schlaf, doch jetzt lag ein schmerzhafter Zug auf seinen vertrauten Zügen. Sie streckte vorsichtig die Hand nach ihm aus und hielt kurz vor seinem Gesicht inne. Sie zitterte. Tränen traten in ihre Augen und kullerten über ihre Wangen. Langsam –zögerlich – bewegte sie ihre Hand weiter vorwärts und berührte zart Merlons Wange. Er öffnete die Augen und sah sie an. Sein Blick war so voller Trauer, dass es ihr ins Herz schnitt.
    „Bist du doch noch gekommen“, sagte er heiser.
    Sie schluchzte.
    „Natürlich bin ich
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