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Volle Kanne

Volle Kanne

Titel: Volle Kanne
Autoren: Janet Evanovich
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um mir zu helfen. Ich glaubte, Sie wollten versuchen, Carl Lee davon zu überzeugen, sich zu stellen.«
    »Ich habe so lange gewartet, bis er tot war, bevor ich hierherkam, Maggie. Ich konnte ihn nicht leiden, obwohl ich ihm für sein Geschenk ewig dankbar sein werde. Er hat mir dich geschenkt«, flüsterte er ihr ins Ohr.
    »Ich kann Ihnen sicher helfen, James«, sagte sie leise und fragte sich, was wohl dazu geführt hatte, dass er so wirr im Kopf war.
    »Sag jetzt nichts mehr. Zeig mir dein Schlafzimmer. Ich will dich jetzt haben, Maggie.«
    Sie atmete tief durch, um sich zu beruhigen, und dachte rasch über ihre Möglichkeiten nach. Eigentlich hatte sie im Augenblick gar keine.
Denk nach,
befahl sie sich selbst. »Okay«, sagte sie, und ihre Stimme klang ruhig und gefasst. »In den Gang, nach links, und dann die letzte Tür auf der linken Seite.«
    Sie bewegten sich langsam und unbeholfen im Dunkeln auf ihr Schlafzimmer zu. Als Maggie bemerkte, dass die Tür zu Mels Zimmer einen Spalt offen stand, krampfte sich ihr Magen zusammen. Mel hatte die Tür geschlossen, als sie ins Bett ging, und Maggie gesagt, dass sie mindestens vier Wochen lang von niemandem gestört werden wollte.
    Maggie versuchte verzweifelt, durch den Türspalt zu spähen, aber der Lichtschein aus dem Wohnzimmer war zu schwach, um das Ende des Flurs zu erhellen. War Mel ins Badezimmer gegangen und hatte danach vergessen, ihre Schlafzimmertür zu schließen?
    »Das ist mein Schlafzimmer«, flüsterte sie, als sie vor der Tür standen.
    »Dreh den Türknauf«, befahl er leise.
    Sie zögerte. Dann spürte sie plötzlich einen Lufthauch. Und die Gegenwart eines anderen Menschen.
    »Tu, was ich dir gesagt habe, Maggie.« Maggie griff nach dem Türknauf. In dem Moment, als sie die Tür aufstieß, flackerte das Licht in dem Gästebad hinter ihnen auf. McKelvey zuckte zusammen und drehte sich um, doch in diesem Augenblick sauste bereits ein Baseballschläger auf seinen Kopf nieder. Er taumelte, hielt sich aber auf den Beinen und starrte das Mädchen im Schlafanzug an. »Du kleines Miststück«, sagte er und streckte die Arme nach ihr aus. Maggie ballte die Hände zu Fäusten und zielte auf seine Nieren. Er schrie auf und drehte sich zu ihr um. Seine Augen spiegelten Schmerz wider, aber auch die Entschlossenheit, ihr weh zu tun. Dann traf ihn der Schläger ein zweites Mal, und er sackte zusammen.
    Zack fluchte, als er sah, dass die Alarmanlage ausgeschaltet war. Er schob die Tür auf. »Maggie! Wo bist du?«
    Maggie lehnte gegenüber von ihrer Tochter an der Wand und hob den Kopf. »Zack? Wir sind hier!«, rief sie.
    »Wer zum Teufel hat die Alarmanlage abgestellt?«, brüllte er. »Und wem gehört der Wagen vor der Tür?« Er betrat den Flur und tastete nach dem Lichtschalter. Als er ihn gefunden hatte, ließ er den Blick über den Gang schweifen. »Ist das McKelvey?«
    Maggie nickte schwach.
    »Er wollte Mom vergewaltigen«, berichtete Mel. »Also habe ich ihm meinen Baseballschläger auf den Kopf gehauen. Zweimal.«
    »Dein Großvater hat gelogen«, meinte Zack. »Du schlägst nicht wie ein Mädchen.«
    »Warum bist du hier?«, fragte Maggie benommen.
    »Ich habe dir doch gesagt, dass ich ein wenig Zeit zum Nachdenken brauche. Hast du meinen Brief nicht gelesen?«
    »Welchen Brief?«
    »Ich habe dir geschrieben, dass ich über uns und meinen Job nachdenken möchte und darüber, wie ich den Rest meines Lebens verbringen will. Und ich habe beschlossen, dass ich bei euch bleiben möchte.«
    »Und das hast du alles in zwei Stunden herausgefunden?«, fragte Maggie.
    »Irgendwie wusste ich es wohl vorher schon.« Er stieg über McKelveys ausgestreckten Körper und zog Maggie in seine Arme. »Manchmal weiß man einfach, was richtig ist. Und dies ist ganz sicher die richtige Entscheidung.«
    McKelvey stöhnte, blieb aber bewegungslos liegen. Zack wandte sich Mel zu. »Du bist ein fantastisches Mädchen. Warum gibst du mir nicht den Baseballschläger und rufst den Notarzt an?«
    Mel salutierte scherzhaft.
    Zack wartete, bis sie verschwunden war. »Ich möchte dich heiraten, Maggie«, sagte er dann und warf noch einmal einen Blick auf McKelvey. »Ich möchte dir ein guter Ehemann und Mel ein guter Stiefvater sein.«
    Sie sah ihn verblüfft an. »Du willst mich heiraten? Wann?«
    »Naja, zuerst muss ich einen Job finden.«
    »Du hast deinen Job aufgegeben!«, rief sie. »Du bist nicht mehr beim FBI?«
    »Seit fünf Minuten nicht mehr. Ich habe darüber
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