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Volle Kanne

Volle Kanne

Titel: Volle Kanne
Autoren: Janet Evanovich
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aufschnitt und aus der Truhe riss. Mit Zacks Hilfe zog sie die Bodenbretter heraus und lüftete das vierzehn Jahre alte Geheimnis, wo Carl Lee die Beute aus seinem Raubzug versteckt hatte.
    »Mir gefällt das überhaupt nicht«, beschwerte sich Queenie, während Zack Maggie in ihrem Schlafzimmer half, die kugelsichere Weste anzulegen. »Und wenn er ihr nun eine Kugel in den Kopf jagt? Was dann?«
    »Wir sollten positiv denken«, meinte Maggie. Sie wusste, dass Zack nicht weit davon entfernt war, ihren Plan wieder zu verwerfen. Sie zog ihre Bluse an und knöpfte sie zu. Dann ging sie mit Zack in die Küche. Queenie folgte ihnen auf dem Fuß. Jamie und Max hatten sich gegen die Küchenzeile gelehnt, und Jamie war unverkennbar besorgt.
    Zacks Handy klingelte. Er zerrte es ungeduldig aus seiner Hosentasche. »Ja, was gibt‘s?«, rief er. Dann wirkte er plötzlich sehr überrascht. »Oh, Miss Zahn, Sie haben einen ungünstigen Zeitpunkt erwischt«, sagte er. Maggie seufzte und verdrehte die Augen. »Kann ich Sie zurückrufen?«
    »Also gut«, wandte Zack sich kurz darauf an Maggie. »Denk an alles, was ich dir gesagt habe. Ich werde jeden deiner Schritte durch das Zielfernrohr beobachten. Alle sind in Alarmbereitschaft.«
    Maggie nickte. »Du bist sicher, dass die Straße und die Gehsteige frei sind?«
    »Ja. Wenn alles vorüber ist, wird das Gebiet sofort umstellt. Und wir haben auch für Rettungskräfte gesorgt«, fügte er hinzu. »Und vergiss nicht, du musst …«
    »Ich weiß, was ich zu tun habe, Zack«›, unterbrach sie ihn.
    Er sah sie einige Sekunden lang an, bevor er zur Treppe ging. Maggie schluckte und wählte Lydias Nummer, während Queenie und Jamie in Mels Schlafzimmer gingen und die Tür hinter sich schlossen. Nur Max blieb bei ihr.
    Carl Lee meldete sich. »Hast du das Geld gefunden?«, fragte er. »Ist es in gutem Zustand?«
    »Ja, die Plastikverpackung hat es geschützt.«
    »Wo ist der Wagen deines Freunds? Lydia hat ihr Auto bereits aus der Garage gefahren. Sie wartet dort, damit sie die Tür schließen kann, sobald euer Wagen sich in der Garage befindet.«
    »Zuerst möchte ich mit Mel sprechen.«
    »Pass auf, was du sagst, Maggie.«
    Maggie atmete tief durch.
    »Mom?«
    Maggie schossen Tränen in die Augen. Sie mühte sich, ihre Stimme wiederzufinden. »Oh, mein Schatz«, schluchzte sie. »Ich habe dich so sehr vermisst. Geht es dir gut?«
    »Ja, aber Ben ist krank, und Lydia ist sehr aufgeregt.«
    »Es tut mir leid, das zu hören, Mel.« Maggie wischte sich die Tränen vom Gesicht. »Weißt du, was du tun musst?«
    »Ja, aber warum kommst du hierher?«
    »Ich werde Mr. Stanton sein Geld übergeben. Und du überquerst die Straße und gehst direkt ins Haus. Queenie und Jamie warten schon auf dich.«
    »Und dir wird nichts passieren, Mom?«, fragte Mel verängstigt.
    »Nicht, wenn du genau tust, was man dir gesagt hat.«
    »Okay, aber nachher muss ich dich etwas sehr Wichtiges fragen.«
    Carl Lee nahm ihr das Telefon aus der Hand. »Ich warte auf den Wagen.«
    Maggie wandte sich Max zu, der bereits an der Tür stand. »Er wird in zwei Minuten in der Garage sein«, erklärte sie. »Ich werde einen schwarzen Koffer bei mir haben. Und ich werde die Straße erst überqueren, wenn Mel es ebenfalls tut.« Sie hielt kurz inne. »Ich möchte sie kurz umarmen.«
    Er legte auf.
    Maggie wartete, bis Max zur Hintertür wieder hereinkam. »Sei vorsichtig, Maggie.«
    Sie stellte sich auf die vordere Veranda. Wenig später öffnete sich die Tür von Lydias und Bens Haus, und Mel erschien an der Türschwelle. Maggies Herz machte einen Sprung, als sie ihre Tochter sah und feststellte, dass ihr anscheinend nichts geschehen war. Maggie würde alles tun, was in ihrer Macht stand, damit Mel über all das hinwegkam, und es tröstete sie, dass ihre Tochter ein willensstarker und entschlossener Mensch war. Schließlich nickte sie Mel zu, und beide überquerten gleichzeitig die Straße. Sie trafen sich in der Mitte und umarmten sich. Über Maggies Wangen strömten Tränen. »Du weißt schon, dass du jetzt wieder Hausarrest hast?«, sagte sie und zwang sich zu einem Lächeln.
    »Klar. Ist Carl Lee Stanton wirklich mein Vater?«
    »Ja. Es tut mir leid, dass du es auf diese Weise erfahren musstest.«
    »Tja, ich kann ihn nicht ausstehen. Wenn er wieder im Knast ist, muss ich ihn doch nicht etwa besuchen? Ich meine, das kann nicht von einem Richter angeordnet werden, oder?«
    »Nein.« Maggie drückte ihr einen Kuss auf die
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