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Viva Espana

Viva Espana

Titel: Viva Espana
Autoren: Penny Jordan
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behauptet, es sei so."
    Carlos? Warum hatte er sie verraten? Sie sah Ruy an. Vielleicht bluffte er ja nur. Er wirkte leicht belustigt, aber da war noch etwas anderes. An dem Tag, als sie seinen Heiratsantrag angenommen hatte, hatte er sie genauso angeblickt. Männer sind egoistisch und einfach unmöglich, überlegte sie. Obwohl Ruy eine andere Frau liebte, wollte er gern von ihr, Davina, hören, dass sie ihn liebte. Plötzlich nahm er ihre Hand, hob sie an die Lippen und küsste ihr jeden Finger einzeln. Dabei sah er Davina unverwandt an. Ihr kribbelte die Haut. Sie vergaß die Schmerzen in ihrem Oberschenkel, doch das Herz tat ihr immer noch weh.
    „Nun?" fragte Ruy sanft. „Stimmt es? Liebst du mich? Du bist absichtlich über den Hof gelaufen, oder, Davina?" Seine Stimme klang plötzlich zornig.
    „Ich wollte ...", begann sie, ohne ihn anzusehen.
    „Was denn? Wolltest du wieder mit mir im Mondschein umherwandern? Und hast du davon geträumt, dass wir uns wieder unter den Orangenbäumen oder im Park auf dem Gras lieben?"
    Sie schwieg und wagte nicht, ihn anzuschauen.
    „Okay, das werden wir auch bald wieder tun können" erklärte Ruy heiser. „Wir müssen nur noch etwas Geduld haben, mein Liebling."
    Jetzt hob sie endlich den Kopf und konnte kaum glauben, was dann geschah. Ruy stand auf, setzte sich aufs Bett und nahm sie in die Arme. Dann berührte er ihre Lippen, und sie fing an zu zittern. Es fiel ihr schwer, zu glauben, dass es kein Traum war.
    Schließlich löste Ruy sich von ihr und blickte ihr in die Augen. „Gut, Liebes, zuerst sprechen wir uns aus, dann lieben wir uns. Aber ich warne dich, ich möchte nicht zu lange reden."
    Als Davina ihn betrachtete und merkte, wie erregt er war, errötete sie.
    „Als Erstes möchte ich mich für meine Beleidigungen und mein grausames Verhalten entschuldigen", sagte Ruy mit erns ter Miene. „Ich kann es nur damit begründen, dass ich eifersüchtig war ..." Er lachte hart auf, als sie ihn ungläubig ansah. „O ja, es war wirklich so. Ich hatte das Gefühl, durch die Hölle zu gehen, nachdem du mich verlassen hattest.
    Und die Qualen, die ich durchgestanden habe, als ich in den letzten Tagen überzeugt war, du würdest einen anderen lieben, lassen sich nicht beschreiben. Es ist jedoch nicht alles meine Schuld, Liebes.
    Als ich meine Mutter angerufen habe, um ihr von deinem Unfall zu berichten, ist sie geradewegs auf die Hazienda gekommen. Sie war nahe daran, hysterisch zu werden. Du hast mir unter Einsatz deines Lebens geholfen, wieder laufen zu können, und sie hatte dich so ungerecht behandelt. Meine Mutter hatte es sich in den Kopf gesetzt, ich solle Carmelita heiraten. Eine Zeit lang war ich dazu auch bereit, aber das war, ehe ich dich kennen ge lernt hatte. In dem Moment, als ich dir begegnet bin, war mir klar, dass ich keine andere Frau als dich heiraten konnte. Nur du konntest die quälende Leere in meinem Leben füllen."
    „Ich habe geglaubt, du würdest Carmelita lieben und hättest mich nur geheiratet, um sie eifersüchtig zu machen", erwiderte Davina.
    Ruy lächelte liebevoll und leicht belustigt. „Mein kleines Dummerchen! Kein Mann würde so eine drastische Maßnahme ergreifen, um eine bestimmte Frau für sich zu gewinnen. Nein, ich habe dich so rasch geheiratet, weil ich dich aus lauter Angst, dich zu verlieren, nicht mehr aus den Augen lassen wollte. Du warst so jung und unschuldig. Ich hatte mir vorgenommen, dich dazu zu bringen, mich so sehr zu lieben, wie ich dich liebte."
    „Hast du mit all deiner Erfahrung denn nicht gemerkt, dass ich dich damals schon geliebt habe?" fragte Davina. Ihr wurde ganz schwindlig vor Glück.
    „Wenn man liebt, nützt einem die ganze Erfahrung nichts", entgegnete er. „Meine Mutter und Carmelita haben viel Unheil angerichtet. Meine Mutter hat mir alles erzählt.
    Sie hat so ge tan, als wäre ich mit Carmelita zusammen, während du im Krankenhaus gelegen hast. In Wahrheit hatte ich jedoch ein wichtiges Meeting und bin die ganze Nacht gefahren, um zu dir zu kommen. Im Krankenhaus erklärte man mir dann, du seist schon wieder weg und hättest das Baby mitgenommen. Ich hatte das Gefühl, verrückt zu werden. Dann hat Carmelita behaup tet, du seist mit deinem Liebhaber zusammen. Meine Mutter hat es noch bestätigt. Was hätte ich tun sollen? Ich befürchtete, ich würde dir etwas antun, wenn ich dich suchen und finden würde. Deshalb habe ich mich beherrscht und wollte versuchen, über alles hinwegzukommen."
    „Wie
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