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Vierbeinige Freunde

Vierbeinige Freunde

Titel: Vierbeinige Freunde
Autoren: Wera Tschaplina
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dann spazierte sie ein Weilchen in der Nähe des Käfigs umher und kehrte schnell zurück.
    Wie freute sich Ugoljok, wenn sie wiederkam! Er stürmte ihr entgegen, winselte und kroch vor ihr auf dem Bauch oder packte ein Stück Fleisch und jagte damit zu Murka, um es ihr anzubieten.
    Eines Tages blieb Murka weg. Ihre Spuren, die auf dem frischgefallenen Schnee deutlich sichtbar waren, führten zum Zaun.
    Galja gab die Suche auf. Sie war überzeugt, daß Murka wie immer zurückkommen würde, und ging seelenruhig nach Hause.
    Bei weitem nicht so ruhig war Ugoljok. Als seine Pflegemutter nicht zurückkehrte, warf er sich im Käfig hin und her und kläffte kläglich. Am nächsten Morgen, als die Wärterin zum Aufräumen des Käfigs erschien, war das Netz zerrissen und Ugoljok verschwunden. Seine Spuren verliefen in gleicher Richtung wie die der Katze.
    Murka kehrte am nächsten Tag zurück, Ugoljok aber blieb unauffindbar.
    Mehrere Tage verstrichen. Da wurde dem Tiergarten telefonisch mitgeteilt, ein Tier sei in den Maschinensaal eines Betriebes in der Umgebung von Moskau eingedrungen, es halte sich unter einer Maschine versteckt, lasse niemand heran und brülle.
    Unser Zootechniker machte sich sofort auf den Weg. Es war der entflohene Ugoljok. Wie der Fuchs in den Maschinenraum gekommen war, ist schwer zu sagen. Wahrscheinlich hatte er sich zu weit vom Tiergarten entfernt, sich verlaufen und war nachts in die Werkstatt geschlüpft.
    Der Zootechniker wußte, daß Ugoljok zahm war. Er wollte ihn fassen, doch der Fuchs verkroch sich noch weiter unter die Maschine, die nicht eingeschaltet werden konnte. Der Meister schimpfte, weil der Tagesplan scheiterte; er war wütend auf den Zootechniker, der das Tier nicht herausholen konnte.
    Der Zootechniker rief schleunigst den Tiergarten an und bat Galja, in den Betrieb zu kommen. Vielleicht verließ Ugoljok sein Versteck, wenn er sie erkannte.
    Seine Hoffnung erfüllte sich jedoch nicht. Galja rief, lockte Ugoljok und warf ihm sogar Fleisch hin, aber das eingeschüchterte Füchslein rührte sich nicht.
    Der erzürnte Meister packte einen Besen und stocherte damit unter der Maschine herum. Aber auch dies half nicht.
    In seiner Angst hatte sich der Fuchs hinter einem Vorsprung so verkrochen, daß er mit keinem Stock mehr zu erreichen war.
    Da schlug Galja vor, Murka zu holen.
    Der Zootechniker und der Meister meinten, das wäre sinnlos; weil sie aber auch keinen Ausweg sahen, willigten sie ein.
    Galja fuhr also schnell in den Tiergarten und kam mit Murka zurück.
    Die Katze miaute und wollte davonlaufen. Sie hatte aber noch keine zehn Schritte gemacht, als Ugoljok unter der Maschine hervorsprang und mit ohrenzerreißendem Gewinsel zur Katze stürmte, er wedelte mit dem Schwanz und kläffte.
    Galja nahm den Ausreißer ruhig auf den Arm und trug ihn ins Auto. Der Zootechniker folgte mit Murka.
    Beim Abschied bat er den Meister, er möge den Ausfall der Maschine entschuldigen. Aber der war ihnen schon nicht mehr böse und versprach, er werde sich unbedingt nach Ugoljok und Murka erkundigen, wenn er den Tiergarten besuchte.
    Während der Heimfahrt saß Ugoljok seelenruhig auf Galjas Schoß. Er blickte mal durchs Fenster auf die vorübergleitenden Häuser, mal auf Murka, als fürchtete er, seine vierbeinige Erzieherin könnte wieder verschwinden.
    Im Tiergarten angelangt, brachte Galja Fuchs und Katze in den Käfig. Das zerrissene Netz war bereits in Ordnung gebracht, doch Ugoljok dachte an keine Flucht mehr. Murka war ja bei ihm.
    Drei Jahre später wurde ihm eine Füchsin beigesellt.
    Ugoljok verträgt sich mit ihr aufs beste. Und dennoch stürmt er auch jetzt, sobald Murka vor dem Käfig erscheint, der einstigen Pflegemutter entgegen und gibt sich die größte Mühe, seine zärtliche Liebe zu bekunden.
     

MARJAM UND JACK
    Ein Grenzschutztrupp stieß unerwartet auf eine Bärin und wurde von ihr angegriffen.
    Da krachte ein Schuß. Das Tier brüllte auf, machte noch einige Schritte und fiel um.
    Bei der toten Bärin fanden die Männer ein Bärenjunges, das fassungslos um sich schaute und seine Mutter suchte. Sie nahmen es mit und nannten es Marjam.
    Marjam war sehr, sehr klein. Wenn sie sich auf die Hinterbeine stellte, reichte sie dem Sergeanten Petrow nicht einmal bis an die Knie. Petrow fütterte sie mit einem Milchfläschchen und ließ sie einfach in seinem Bett schlafen.
    Marjam war bald überall der Liebling. Es gab niemanden, der den drolligen kleinen Teddybär nicht in sein
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