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Vier Mäuse und ein Todesfall

Vier Mäuse und ein Todesfall

Titel: Vier Mäuse und ein Todesfall
Autoren: Rita Mae Brown
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Straße unterwegs, da knallte die gute alte Kitchie Richards von hinten auf mich drauf. Habt ihr sie noch gekannt?«
    Die älteren Vorstandsmitglieder erinnerten sich an sie. Sie erinnerten sich auch, dass Kitchie gerne mal einen über den Durst trank.
    »Und was dann?«, fragte Craig wie aufs Stichwort.
    »Tante Tally kam vorbeigefahren, wendete, fuhr zurück nach Rose Hill und rief den Sheriff an. Während ich auf den Sheriff wartete, kaum zu glauben, da ist wieder einer hinten draufgeknallt, diesmal John Barrow. Er hat einfach nicht aufgepasst, wohin er fuhr.«
    »Was ist mit Kitchie passiert?«, wollte BoomBoom wissen.
    »Sie hat sich entschuldigt, so gut es ging, hat gewendet, und weg war sie. Der stellvertretende Sheriff kommt angefahren und sieht, dass mir zweimal jemand draufgeknallt ist. Ich wollte Kitchie nicht verpfeifen, aber ich wusste nicht, was tun. Jedenfalls hatte Tom Ix Dienst, er lebt übrigens noch. Hat alles aufgenommen, auch Johns Aussage. Dann hat er gesagt, ich soll weiterfahren. Ich steige in den Chevy – Motor, Reifen in Ordnung – und fahre Richtung Charlottesville. War keine drei Kilometer unterwegs, als es wieder kracht. Zu meinem Glück kam Tom vorbeigefahren, als ich mit dem Übeltäter am Straßenrand saß. An keinem der Unfälle war ich schuld. Also, Tom hat mich angeguckt und gesagt: ›Junge, du gehörst nach Hause.‹ Also bin ich nach Hause gefahren.«
    Sie lachten und plauderten, dann löste sich die Gruppe auf. Harry, BoomBoom und Susan blieben noch, um aufzuräumen.
    »Fährst du Herb zu ReNu?«, fragte BoomBoom, die gerade einen Müllsack zuband.
    »Ja«, erwiderte Harry, während sie Gläser in den Schrank stellte. »Zwei Unfälle. Aller guten und schlechten Dinge sind drei.«
    »Harry, sag so was nicht«, warnte die abergläubische BoomBoom.
    »Stimmt aber.«
    »Vielleicht tun wir besser, was der alte Sheriff Ix Herb geraten hat: nach Hause gehen.«
    »Fertig!«, rief Susan zu Herb hinüber, der sich in sein Arbeitszimmer verzogen hatte.
    »Prima. Will noch wer von euch Mädels mitfahren?«
    »Was? Ich dachte, ich bin Ihre einzige Freundin«, neckte Harry ihn.
    »Schon, aber welcher Mann umgibt sich nicht gern mit schönen Frauen?« Herbs Augen leuchteten auf.
    »Gut gekontert.« BoomBoom lächelte ihn an, dann küsste sie ihn auf die Wange. »Ich muss raus zur Farm. Wir wollen im Hauptstall einen neuen Brunnen installieren. Die Gewitter haben den Stallbrunnen zerstört. Wir sind noch dabei, den Schutt wegzuräumen.«
    »Ich hab auch einiges abgekriegt, aber ich glaube, euch hat’s stärker getroffen als mich«, erwiderte Harry.
    »Mutter Natur hat keine Favoriten«, vermeldete Susan. »Ich fahr nur mit, wenn du mit dem Kombi da bist, Harry. Sonst können wir meinen nehmen.«
    »Bin ich.«
    Kurz darauf saßen die drei bequem in Harrys Volvo-Kombi, einem Geschenk von ihrem Mann. Harry – genau wie BoomBoom eine Autonärrin – bewunderte, wie gut sich der Wagen trotz seiner Ausmaße handhaben ließ. Wenn sie die Sitze umklappte, konnte sie hinten eine Menge Ladung unterbringen.
    Sie fuhren auf die Route  240 , bogen links auf die Route  250 in Richtung Charlottesville. Nach zwanzig Minuten in mittelstarkem Verkehr nahmen sie die Route  29 nach Norden und hielten vor der ReNu-Kfz-Werkstatt. Harry und Susan stiegen auch aus. Sie wollten sicherheitshalber warten, ob Herb seinen Wagen tatsächlich mitnehmen konnte. Wie oft sollte ein Fahrzeug fertig sein, dann kam man hin, und es war doch nicht fertig.
    Hinter dem Schalter des nach vorn gelegenen Büros saß ein junger Mann. Herb sagte, er sei gekommen, um seinen Transporter abzuholen.
    Ein Anstecker auf der linken Tasche des jungen Mannes wies ihn als »Kyle« aus. Er griff zum Telefon. Die drei hörten die Anweisung, den 1994 er Chevy-Halbtonner zu bringen.
    Nichts geschah. Kyle forderte den Chevy abermals an. Kein Chevy.
    Leicht pikiert sah Kyle Herb an. »Die Leute sollten längst aus der Mittagspause zurück sein.«
    »Ich gehe nach hinten und suche sie«, erbot sich Herb. »Der Schlüssel steckt?«
    »Ja.«
    »Und Sie stehen mit meiner Versicherung in Verbindung?«
    »Oh ja. Safe & Sound bezahlt die Rechnungen immer pünktlich. Ich kann auch nach hinten gehen, wenn Ihnen das lieber ist«, sagte Kyle.
    »Wir können einen Kunden hier im Büro nicht so gut bedienen wie Sie.« Herb lächelte. »Wir gehen – es macht mir nichts aus. Wenn es ein Problem gibt, bin ich gleich wieder bei Ihnen.«
    Damit begab Herb
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