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Verwegene Herzen (German Edition)

Verwegene Herzen (German Edition)

Titel: Verwegene Herzen (German Edition)
Autoren: Carrie Lofty
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sie?“
    „Sie ist in Sicherheit.“ Er stöhnte. Sein Instinkt sagte ihm, dass er sich vor der Klinge schützen musste, die so nahe an seinem Gesicht war, aber er konnte Ada nichts antun.
    „Ich werde Euch töten für das, was Ihr getan habt!“
    Sie biss ihm in den Handrücken. Vor Schmerz ließ er sie los. Weit holte sie mit dem Dolch aus, doch ein Paar starker Arme zog sie weg.
    Little John nahm ihr den Dolch aus den zierlichen Fingern, als zupfte er ein Blatt von einer Blüte. Dann lachte er so laut, dass es von den Wänden widerhallte. „Gegen eine ganze Armee ist er ziemlich gut. Gegen eine einzelne Frau völlig nutzlos.“
    „Ich weiß.“ Er rieb die Bissspuren auf seiner Hand. Dann trat er zu Johns zappelnder Gefangener und sah ihr in die Augen. Sie waren von dunklerem Blau als Megs. „Wir sind gekommen, um Euch vor Finch und Dryden zu schützen. Wir wollten Euch nichts Böses.“
    „Aber ich wollte Euch Böses, Scarlet.“ Sie verzog die bleichen Lippen zu einem finsteren Lächeln. „Und Finch ist bereits tot.“
    Ihr heftiger Ton ließ Will zusammenzucken. „Verschwindet von hier. Meg wartet auf Euch. Jacob, du bist jetzt für diese Frau verantwortlich. Schaffst du das?“
    Der Junge nickte. Er umfasste ihre Arme und sagte ihren Namen, immer wieder, bis sie ihm in die Augen sah. „Bleib bei mir, Ada. Sieh mich an. Bleib bei mir. Wir müssen hier weg. Hörst du mir zu?“
    Sie nickte kurz, eine vage Andeutung von Zustimmung. Jacob schob seinen Arm durch ihren und hielt seine Armbrust bereit. Er warf einen kurzen Blick auf Will, dann führte er seinen Schützling zum Tor.
    „Alle anderen, folgt mir“, rief Will und nahm seinen Bogen. „Wir müssen Dryden finden.“
    „Ich bin hier, Scarlet.“
    Oben auf der breiten Treppe stand Dryden, flankiert von drei Soldaten.
    Das Fass, das den beiden brennenden Männern am nächsten stand, kippte zur Seite. Die Lösung floss über den nassen Boden und entzündete sich im Regen. Flammen breiteten sich über der gelatineartigen Masse aus, loderten im Inneren des Fasses. Dann explodierte es. Robin duckte sich und schützte sein Gesicht mit den Unterarmen, auf denen er einen ledernen Schutz trug. Zwei brennende Männer rollten sich über den Boden, doch es nützte nichts. Seine Verbündeten waren beunruhigt, riefen sich wirre Befehle zu. Entsetzt von dem geheimnisvollen Feuer, das sich nicht löschen ließ, liefen einige der Bogenschützen davon.
    „Hargrave! Den Sand!“ Robin und sein Mitstreiter liefen zu dem Fass mit Sand. Er winkte zwei Bogenschützen. „Haltet die beiden mit dem Schwert in Schach. Sie sollen stillliegen.“
    Zusammen mit Hargrave schob er den Deckel von dem Fass, und stöhnend hoben sie es hoch, bis auf die Schultern. Die brennenden Waldmänner rollten sich über die feuchten Blätter, doch die Nässe fachte die Flammen nur noch weiter an. Die Schwerter, die auf sie gerichtet wurden, ließen sie kaum stillhalten. Sie schrien und flehten.
    Robin und Hargrave kippten das Fass, darum bemüht, den Sand nicht zu schnell oder auf die falsche Stelle auszuschütten. Endlich erstickte der Sand die Flammen. Verbranntes Fleisch und Chemikalien vermischten sich zu einem entsetzlichen Gestank. Die Umstehenden bedeckten Mund und Nase und bekreuzigten sich.
    „Ich will, dass diese beiden versorgt werden“, sagte Robin. „Sammelt die Reste des Sandes zusammen und deckt ihn ab. Ich will keine weiteren Unfälle!“
    Die Männer wichen von dem zweiten Fass zurück.
    „Ihr habt Eure Befehle, Männer. Die Bogenschützen zu mir!“
    Robin sah sie alle der Reihe nach an, aber der Schrecken saß tief bei jedem Einzelnen. Nie zuvor hatte er eine Situation erlebt, in der seine Männer ihre eigene Bewaffnung mehr fürchteten als den Feind.
    Trotz des Unbehagens, das er selbst empfand – denn ihm missfiel Megs Gebräu mindestens so sehr wie seinen Männern –, zog Robin einen weiteren Pfeil aus seinem Köcher. Er trat vor und tränkte die Wolle, dann tauchte er den Pfeil ins Wasser, sodass die Spitze sich entzündete. Er stellte sich hin, zielte und schoss. Ein Lichtbogen führte zu einem fernen Ziel. Er tat dasselbe noch einmal, ein einzelner Bogenschütze, der das Feuer des Teufels verschoss.
    „Ich werde Eure Feigheit nicht hinnehmen!“ Sein Ruf brachte die Baumwipfel zum Zittern, dann hob er die Faust gegen die Schlosstore. „Und ich werde es nicht hinnehmen, dass die Männer dort ohne Deckung sind!“
    Hargrave war der Erste, der sich von seinem
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