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vertreiben das Schulgespenst

vertreiben das Schulgespenst

Titel: vertreiben das Schulgespenst
Autoren: Annie Barrows
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zuerst da«, sagte Ivy, die sich in Geduld übte. »Die Schule hat seine Ruhestätte gestört. Wir müssen es in sein Grab zurückschicken, aber wir werden ihm Geschenke mitgeben, wie die Ägypter es mit ihren Toten gemacht haben. Es wird eine Zeremonie geben.«
    Zuzu ließ noch einmal ihr Gummiband zurückschnappen und sagte: »Also ich glaube nicht an Gespenster, und ich werde Frau Aruba-Tate sagen, was ihr vorhabt.« Sie drehte sich um und wollte zum Klassenzimmer gehen.
    Oje , dachte Bean. Wir haben wieder ein Problem.
    »HALT!«, rief Ivy so laut, wie noch keiner außer Bean sie je gehört hatte.
    Zuzu blieb stehen.
    Ivy funkelte Zuzu zornig an. »Du hast das Gespenst der Emerson-Schule beleidigt. Das Gespenst ist nun dein Feind!«
    Zuzus Gesicht wurde knallrot. »Nein, das stimmt nicht! Es gibt keine Gespenster!«
    Bevor Ivy richtig wütend werden konnte, sagte Bean rasch: »Keine Angst, Zuzu. Wir werden das Gespenst vertreiben. Wir haben eine Zauberbrühe.«
    »Ich hab keine Angst«, sagte Zuzu mit dünner Stimme. »Aber sie hat gesagt, das Gespenst ist jetzt mein Feind – und dabei soll sie doch nicht darüber reden.«
    »Glaub mir, es ist nicht dein Feind«, sagte Bean mit fester Stimme. »Sie hat bloß einen Witz gemacht.« Sie sah Ivy beschwörend an.
    Ivy lächelte freundlich. »Aber wenn du ganz sichergehen willst, solltest du ihm auch ein Geschenk machen. Nur zur Sicherheit.«
    »Was?«, fragte Zuzu.
    »Du könntest dem Gespenst was schenken«, sagte Ivy. »Etwas, das es mit ins Grab nehmen kann. Nur für den Fall, dass es doch Gespenster gibt.«
    Zuzu starrte Ivy an. »Ich habe kein Geschenk.«
    Ivy musterte sie. »Du hast eine hübsche Haarspange«, sagte sie.
    Zuzu überlegte einen Augenblick. Dann nahm sie ihre rosa Schmetterlingshaarspange ab. »Na gut, du kannst sie haben. Ich habe noch schönere zu Hause«, sagte sie und gab Ivy die Spange.
    »Sie wird dem Gespenst sicher sehr gefallen. Auch wenn es keine Haare hat«, sagte Bean.
    »Es kann sie als Grabschmuck benutzen«, sagte Ivy.
    Es klingelte zur nächsten Stunde.



AUF DEM KLO SPUKT ES
    Diesmal war die zweite Klasse in Rekordzeit mit dem Mittagessen fertig. Dusit verschluckte sich an seinem Butterbrot und hätte sich fast übergeben, doch Eric klopfte ihm auf den Rücken. Danach ging es ihm wieder gut.

    Ivy bekam heute gar nichts runter. Bean aß nur ihre Kekse.
    Bald darauf versammelten sich alle Zweitklässler und ein paar Erstklässler auf dem Spielplatz. Sie starrten wie gebannt auf Ivy und Bean und auf das Glas mit der blauen Brühe, das Ivy in der Hand hielt.
    Die beiden Freundinnen näherten sich dem Spukklo. Ungefähr zwanzig Kinder folgten ihnen, um zuzusehen. Als sie die Toiletten in dem überdachten Gang erreicht hatten, setzten sich alle auf die Bänke, die dort an der Wand standen.
    Langsam kam Bean ins Schwitzen. Sie rief sich immer wieder ins Gedächtnis, dass Frau Aruba-Tate gesagt hatte, auf der Toilette würde es nicht spuken. Doch sie musste dauernd an eine Armee aus lauter Gespenstern denken.
    Da vorne war das Portal.
    Und die Tür zu den Toiletten.
    Ivy und sie waren auf sich gestellt. Und auf Leo.
    »Leo geht ins Mädchenklo!«, rief Eric, der auf der Bank saß.
    »Leo ist ein Mädchen!«, brüllte Dusit.
    Leo schrak ein wenig zusammen und sagte: »Ich geh doch nicht rein, ihr Blödmänner. Ich steh bloß Schmiere.« Zu Ivy und Bean sagte er: »Falls die Aufseherin auftaucht, werfe ich den Ball an die Tür.«
    Sie nickten.

    Ivy holte tief Luft, streckte die Hand aus und drückte die Tür auf.
    Gemeinsam betraten Ivy und Bean das Mädchenklo.
    ***
    Drinnen war es still und ziemlich dunkel. Bean bemerkte, dass es besser roch als sonst.
    »Kannst du es spüren?«, fragte Ivy und sah sich suchend um.
    Nichts tat sich. Nach einer kurzen Weile hörte Bean auf zu schwitzen. Sie war zwar erleichtert, dass keine ganze Gespensterarmee auf dem Klo war, aber sie wollte wenigstens ein Gespenst sehen. Sie blinzelte. Dann riss sie die Augen auf. Dahinten. »Ja«, sagte sie. »Und den Nebel sehe ich auch.«
    In der hinteren Ecke löste sich eine dünne Nebelschwade auf. Die Mädchen rührten sich nicht. »Hörst du es auch?«, flüsterte Bean.
    Es war ein sanftes Seufzen. Es klang, als würde es von weither kommen.
    »Ich kann es hören«, flüsterte Ivy.
    Es war ein bisschen unheimlich. Bean fing wieder an zu schwitzen.
    »Wir sollten anfangen zu singen«, flüsterte Ivy.Geräusche würden sicher helfen.
    »Ja«, sagte Bean. »Wir
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