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vertreiben das Schulgespenst

vertreiben das Schulgespenst

Titel: vertreiben das Schulgespenst
Autoren: Annie Barrows
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dann erwischt werden. Nein, stattdessen hatte Bean die Wahl, ob Nancy merken sollte, dassjemand ihr ein paar Haare abgeschnitten hatte. Wenn Bean eine Strähne dicht unter den Haarwurzeln abschnitt, könnte es zwar ein paar Wochen dauern, bevor Nancy es merkte, aber danach würde sie sich ziemlich lange darüber wundern. Wenn Bean jedoch nur ein paar Haare unten an den Spitzen abschnitt, würde Nancy es wahrscheinlich gar nicht merken.
    Bean seufzte leise. Eigentlich sollte sie lieber nur ein paar Haarspitzen abschneiden. Das war genau das, was Frau Aruba-Tate unter einer »reifen Entscheidung« verstand. Reife Entscheidungen machtenzwar nicht so viel Spaß wie unreife Entscheidungen, aber manchmal waren sie trotzdem klüger.
    Bean beugte sich über das Kopfkissen und fing an, ganz, ganz leise zu schnippeln.



SO WAS GIBT ES NICHT
    Lebensmittelfarbe hat zwar keinen Einfluss auf die Wirkung einer Zauberbrühe, lässt sie aber schöner aussehen. Wie Ivys Erfahrungen zeigten, wurden die meisten Zauberbrühen bräunlich-grün. Manchmal waren sie auch rosa-braun, was noch schlimmer war. Deswegen peppte Ivy sie mit Lebensmittelfarbe auf.
    »Wow«, sagte Bean, als sie die dicke blaue Flüssigkeit in Ivys Glas sah. »Das ist ja richtig blau! Wie viel Farbe hast du reingetan?«
    »Fast ein ganzes Dingsbums voll.«
    »Wird deine Mutter nicht sauer, wenn du das machst?«, wollte Bean wissen. Doch sie kannte die Antwort schon. Ivys Mutter wurde nicht sauer, wenn Ivy mit irgendwas verschwenderisch umging. Sie ärgerte sich nur über Unordnung. Alle Eltern waren eben anders.
    »Hast du die Haare?«, fragte Ivy.
    »Ja.« Bean holte eine Plastiktüte aus der Tasche. »Es sind bloß ein paar Spitzen. Sie hat es nicht mal gemerkt.« Auch wenn Bean es so gewollt hatte, war sie trotzdem enttäuscht.
    Ivy konnte das gut nachvollziehen. »Vielleicht merkt sie es später.«
    Die beiden Mädchen beugten sich überdas Glas und streuten die Haarspitzen in die Brühe. Nachdem sie den Deckel wieder festgeschraubt hatten, schüttelten beide abwechselnd das Glas, bis die Haare sich mit der Flüssigkeit vermischt hatten. Dann flüsterte Ivy einige Zauberworte, während sich Bean die Ohren zuhielt. Trotz des Spuckeschwurs durfte Bean Ivys Zauberspruch nicht hören.
    Als Ivy damit fertig war, steckte sie das Glas in ihren Schulranzen. Dann machten sich die Mädchen auf den Weg in die Schule. »Hast du ein Geschenk für das Gespenst dabei?«, fragte Ivy.
    »Ich werde ihm meinen halben Dollar schenken«, sagte Bean und zog eine glänzende Silbermünze aus der Tasche.

    »Und du?«
    »Ich habe eins von meinen Fossilien mitgebracht. Die Muschel.«

    »Das ist ein gutes Geschenk für ein Gespenst.« Schließlich sind beide, Fossilien und Gespenster, Überreste von toten Lebewesen.
    Als die Mädchen vor der Schule ankamen, wartete Leo schon auf sie. »Wollt ihr immer noch das Gespenst verjagen?«, fragte er.
    »Klar. Wir haben eine Zauberbrühe gebraut«, sagte Bean.
    Leo schüttelte den Kopf. »Ihr spinnt«, sagte er. Doch dann fragte er: »Was ist denn drin?«
    »Das ist geheim«, sagte Bean.
    »Alles, was wir verraten können, ist, dass die Zauberbrühe eine starke Wirkung hat«, sagte Ivy mit geheimnisvoller Stimme. »Und in der Mittagspausewerden wir das Gespenst verweisen. Für immer und ewig vertreiben.«
    Leo ließ den Ball fallen und kickte ihn sanft vor sich her. »Wenn ihr wollt, helfe ich euch dabei.«
    Bis zur großen Pause hatte es sich unter den Zweitklässlern herumgesprochen, dass Ivy und Bean das Gespenst mittags vertreiben würden. Wieder versammelten sich alle auf dem Spielplatz.
    »Frau Aruba-Tate hat doch gesagt, du sollst nicht mehr über das Gespenst reden, Ivy«, sagte Zuzu. Sie zog am Gummizug ihres Rocks und ließ ihn zurückschnellen.
    »Das hat sie nicht gesagt«, erwiderte Ivy. »Sie hat gesagt, dass sie keinen Unsinn mehr über ein Gespenst auf dem Klo hören will.«
    »Und das wird sie auch nicht, weil wir es mit unserer Zauberbrühe vertreiben werden«, fügte Bean hinzu.
    »Darum machen wir es ja«, sagte Ivy. »Für Frau Aruba-Tate. Nur wegen uns selbst würden wir esnicht tun. Wir haben nichts gegen das Gespenst.«
    »Mein Onkel kennt jemanden, der ein Gespenst gesehen hat und innerhalb von einer Sekunde weiße Haare gekriegt hat!«, sagte Eric.
    »Gespenster sind Tote!«, sagte Drew. »Sie werden eure Gehirne fressen!«
    Ivy und Bean verdrehten die Augen. »Du meinst wohl Zombies«, sagte Bean.
    »Das Gespenst war
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