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Vertraute Gefahr

Vertraute Gefahr

Titel: Vertraute Gefahr
Autoren: Michelle Raven
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Autumn zögernd einwilligte, lächelte Margret. »Sehen Sie, es ist doch ganz einfach. Shane wird Sie jeden Moment abholen und Sie zu Ihrer Hütte bringen.«
    Als hätte er es geahnt, steckte Shane genau in diesem Moment den Kopf durch die Türöffnung. »Und, alles klar?«
    »Ich habe Miss Howard eine Hütte für die Nacht angeboten, dann müsst ihr nicht extra nach Moab fahren. Kannst du sie hinbringen und ihr noch ein paar Sachen besorgen?«
    »Kein Problem. Seid ihr fertig?« Als Margret bejahte, hob er Autumn kurzerhand vom Tisch. Sie wollte sich widersetzen, doch Shane schüttelte den Kopf. »Sie können sagen, was Sie wollen, ich werde Sie bestimmt nicht herunterlassen. Heute Abend werde ich Sie überall hintragen. Verstanden?«
    Autumn nickte. Als Shane sie sich so plötzlich gegriffen hatte, war sie für einen Moment in die Vergangenheit zurückkatapultiert worden und sie hatte nur mit Mühe einen Aufschrei unterdrücken können. Hoffentlich bemerkte er nicht das Zittern, das in Wellen durch ihren Körper lief. Sie presste die Zähne fest zusammen, damit sie nicht klapperten. Es kostete sie viel Kraft, sich bei Margret zu bedanken und stillzuhalten, während Shane sie nach draußen trug, die Beifahrertür öffnete und sie auf den Sitz sinken ließ.
    »Warten Sie kurz hier, ich muss noch mit Margret sprechen.« Mit schnellen Schritten strebte er auf das Haus zu.
    Autumn lehnte erschöpft ihren Kopf an das Autofenster. Ob Margret ihm erzählte, warum sie hier war? Wahrscheinlich, schließlich musste er seinen Bericht schreiben. Wie er wohl reagieren würde? Gespannt und etwas ängstlich blickte sie ihm entgegen, als er schließlich zurückkam. Mit undeutbarem Gesichtsausdruck stieg Shane in den Jeep und ließ den Motor an. Auf dem Weg zur Hütte sagte er kein Wort und auch sie schwieg.
    Nachdem sie ihn zum fünften Mal ängstlich von der Seite angeblickt hatte, wandte er sich ihr schließlich zu. »Keine Angst, ich fresse Sie schon nicht auf.«
    Was sie auch nicht unbedingt beruhigte. Um ihn nicht weiter anzublicken, schloss Autumn kurz die Augen. Als sie sie wieder öffnete, parkten sie gerade vor einer kleinen Holzhütte. Angespannt und gleichzeitig neugierig richtete sie sich auf. »Ist sie das?«
    »Nein, das ist meine Hütte. Ich besorge noch schnell ein paar Sachen für Sie.«
    Einige Minuten später kam Shane mit einem großen, prall gefüllten Sack wieder, der sich als Kopfkissenbezug entpuppte. Er öffnete ihre Tür. »Nehmen Sie das, Ihre Hütte ist gleich nebenan.« Shane schob ihr das Bündel in die Arme und hob sie hoch.
    Vor der Hüttentür blieb er stehen und fluchte. »Ich habe vergessen, den Schlüssel herauszuholen. Er ist in meiner linken Brusttasche. Nehmen Sie ihn bitte, ich habe keine Hand frei.«
    Es war Autumn zwar unangenehm, in fremden Taschen herumzuwühlen, aber sie hatte schließlich keine andere Wahl. Vorsichtig öffnete sie den Knopf und schob ihre Finger in die Tasche. Ihre Hand streifte über Shanes Brust, die, wie sie feststellte, aus harten Muskeln bestand. Sie bemerkte ein leichtes Zucken. Ängstlich blickte sie in sein Gesicht. Auch an seinem Kiefer zuckte ein Muskel. Seine Augen bohrten sich in ihre. Verlegen senkte sie den Blick und versuchte, den Schlüssel ohne eine weitere Berührung zu bergen. Ihre Hand zitterte, als sie ihn schließlich in der Hand hielt.
    »Ich habe ihn! Jetzt müssen Sie mich nur noch auf Schlosshöhe herunterlassen.«
    Shane bückte sich vorsichtig und Autum schloss mühsam die Tür auf. »Irgendwo links müsste ein Lichtschalter sein. Können Sie ihn finden?«
    »Ich versuche es … etwas tiefer … ja, da ist er.« Sie drückte den Schalter und ein Deckenstrahler erhellte die Hütte.
    Neugierig sah sie sich um. Die Wände waren aus Holzbalken hergestellt. Auch der Boden und die wenigen Möbel, ein Tisch, eine Bank, ein Stuhl und ein Schrank, bestanden aus rustikalem Holz. An einer Wand hing ein altes Geweih, bemerkte sie mit Schaudern. Die Sprossenfenster hatten keine Gardinen und auch sonst fehlte jeglicher Schmuck. Shane trug sie durch einen Durchgang auf der rechten Seite der Hütte.
    »Das ist das Schlafzimmer, und hinter der Tür ist ein kleines Badezimmer. Dies ist eine ziemlich komfortable Hütte, manche haben nicht einmal fließendes Wasser.«
    Auch die Schlafzimmermöbel waren aus Holz. Doch hier gab es wenigstens einen kleinen Indianerteppich und am Fenster war ein hölzerner Fensterladen, durch den die Hütte ziemlich finster wirkte.
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