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Vertraute Gefahr

Vertraute Gefahr

Titel: Vertraute Gefahr
Autoren: Michelle Raven
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einem bedauernden Seufzer löste sie sich von Shane und setzte sich zurück in den Rollstuhl. »Ich muss wieder los.«
    »Warte einen Moment, ich wollte dir noch etwas geben.« Shane richtete sich auf und schnitt eine Grimasse. »Verdammt.«
    Besorgt beobachtete Autumn, wie er seine Beine aus dem Bett schob. »Was denn? Das kann doch sicher warten, bis du dich besser fühlst.«
    Schwer atmend stützte Shane sich mit seinem gesunden Arm auf den Nachttisch. »Nein, das … kann es … nicht.« Mit fest zusammengepressten Lippen beugte er sich vor, öffnete die Schublade und wühlte darin herum. Schließlich lächelte er zufrieden. »Ah, hier ist es.« Er zog eine kleine Papiertüte heraus und reichte sie Autumn. »Ich hatte schon befürchtet, sie wäre mir bei dem ganzen Durcheinander aus der Tasche gefallen.«
    Neugierig öffnete Autumn die Tüte und fand darin einen kleinen Samtbeutel. Mit zitternden Fingern zog sie die Bänder auf und blickte hinein. Sie zögerte, als ihr etwas metallisch entgegenglänzte. Unsicher sah sie Shane an.
    »Nun mach schon, er beißt nicht.« Humor schwang in seiner Stimme mit.
    Nach einem tiefen Atemzug griff Autumn in den Beutel und zog einen Ring heraus. Fasziniert betrachtete sie ihn. Das aus Türkisen bestehende Kokopellimuster harmonierte perfekt mit dem Silber und brachte den Ring zum Strahlen.
    »Alles Gute zum Geburtstag!«
    »Vielen Dank, er ist wunderschön.« Autumn beugte sich vor und küsste Shane. Sofort schlang er seinen Arm um sie und vertiefte den Kuss. Nach einiger Zeit löste sie sich widerstrebend von ihm. »Was hältst du davon, wenn wir das fortsetzen, sobald wir wieder zu Hause sind?«
    Shane atmete scharf aus. »Ich werde dafür sorgen, so schnell wie möglich entlassen zu werden.« Mit seinem Finger strich er eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. »Ich denke nämlich nicht, dass ich es lange aushalten kann, dich nicht so zu berühren, wie ich will.«
    Ein wohliger Schauer lief durch Autumns Körper. »Ich kann es kaum erwarten.« Nach einem weiteren flüchtigen Kuss verließ sie widerwillig Shanes Krankenzimmer.

 
    Epilog
    Am nächsten Tag besuchte Autumn Zach auf der Intensivstation. Sie war inzwischen entlassen worden und auch Shane sollte im Laufe des Tages die Erlaubnis erhalten, wieder in den Park zurückzukehren. Er hatte darauf bestanden, sie zu begleiten, und sie war froh darüber. Noch immer quälte sie das schlechte Gewissen, wenn sie sah, was Robert Zach angetan hatte. Auch wenn sie wusste, dass allein Robert die Schuld trug, ließ sich das Gefühl nicht abschütteln.
    Irgendwo ertönte ein lautes Scheppern und sie zuckte heftig zusammen. Entschuldigend antwortete sie mit einem Schulterzucken auf Shanes fragende Miene. Es war zu blöd, sie wusste, dass ihr nun nie wieder Gefahr von Robert drohte, aber irgendwie erschreckte sie sich immer noch bei dem geringsten Geräusch.
    Shane zog sie mit seinem gesunden Arm an sich. »Es ist alles in Ordnung.«
    Dankbar lächelte sie ihn an. »Ich weiß.«
    Sie atmete noch einmal tief ein und öffnete dann die Tür zu Zachs Zimmer. Noch immer wirkte der Raum düster und trostlos, doch diesmal waren Zachs Augen geöffnet und er drehte seinen Kopf, um zur Tür zu blicken. Die Prellungen waren weitgehend zurückgegangen, aber es war offensichtlich, dass er Gewicht verloren hatte. Als er sie erkannte, glitt der Anflug eines Lächelns über sein Gesicht.
    »Hallo Autumn.« Er sprach langsam und vorsichtig, so als wäre er nicht sicher, ob auch das herauskam, was er sagen wollte. Rasch trat Autumn näher und legte ihre Hand auf seine.
    »Hallo Zach. Ich bin so froh, dass du wieder wach bist.«
    Der Druck seiner Finger war schwach. »Sheriff Taggert hat mir berichtet, was passiert ist. Geht es dir gut?«
    Autumn traten Tränen in die Augen, als sie die Besorgnis in seinem Gesicht sah. »Mir geht es gut.«
    Zachs Blick schien bis in ihr Inneres zu schauen. »Wirklich? Ich habe gehört, du wurdest verletzt. Dass er wieder …« Seine Stimme verklang.
    »Ja, das ist richtig. Aber es ist nicht so schlimm, ich habe nur ein paar Narben mehr. Dafür lebe ich noch, und das ist viel wichtiger.«
    Zach räusperte sich. »Du hast recht. Trotzdem wünschte ich, du hättest das nicht noch einmal durchmachen müssen. Ich hätte Robert erledigen müssen, als ich die Gelegenheit dazu hatte.«
    »Das ist Unsinn, und das weißt du. Niemand hätte mich vor ihm schützen können.«
    »Vielleicht hätte ich dich doch in New York unter
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