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Vertraute Gefahr

Vertraute Gefahr

Titel: Vertraute Gefahr
Autoren: Michelle Raven
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sammelten sich in ihren Augen, doch sie weigerte sich, nachzugeben. Ihr Blick wanderte zum Höhleneingang. Ihre Augen weiteten sich, als sie dort einen Schatten sah, der über die Wände huschte. Mit angehaltenem Atem starrte sie zu der Öffnung im Fels. Ihr Herz setzte einen Schlag aus, als Shane im Höhleneingang erschien. Oh nein!
    Robert drehte sich nicht um. »Treten Sie ruhig näher. Wir haben bereits auf Sie gewartet.«
    Langsam trat Shane aus dem Sonnenlicht in das Halbdunkel der Höhle. Sein Blick wanderte über Autumn und heftete sich dann auf den Mann, der neben ihr hockte. Er presste die Zähne zusammen. Robert Pears sah mit seinen jetzt dunklen Haaren und dem gepflegten Bart wie ein Lehrer auf Safari aus. Nicht wie ein gefährlicher Irrer, der Spaß daran hatte, Menschen zu quälen. Der Anblick des Blutes, das über Autumns Brüste lief, ließ Übelkeit in ihm aufsteigen. Aber immerhin, sie lebte! Ihr Gesichtsausdruck zeigte eine Mischung aus Erleichterung und Furcht. Am liebsten hätte er sie in die Arme genommen und ihr versichtert, dass alles gut werden würde, aber jetzt musste er sich auf den Feind konzentrieren.
    Die Hand mit der Pistole zitterte nicht, als er sie auf Robert richtete. »Stehen Sie auf und lassen Sie das Messer fallen.«
    Robert lächelte. »Ich denke nicht daran. Lassen Sie die Pistole fallen, sonst werde ich unserer lieben Autumn das Messer ins Herz stoßen.« Zur Bekräftigung drückte er die Klinge etwas tiefer.
    Autumn stöhnte auf.
    Shane versuchte, seine Gefühle vor dem Verbrecher zu verbergen, und hielt seine Stimme ruhig. »Geben Sie auf.«
    Robert lachte. »Sie können mich vielleicht erschießen, aber Autumn wird vor mir sterben.«
    »Aber Sie sind dann auch tot.«
    Roberts Grinsen zeigte, wie wahnsinnig er tatsächlich war. Und offenbar zu allem fähig. »Jeder muss irgendwann einmal gehen. Wenn ich die kleine Schlampe mit mir nehmen kann, umso besser. Also werfen Sie die Pistole zu mir, vorsichtig, und sie wird vielleicht noch ein paar Minuten leben.«
    Autumn rührte sich. »Nein, Shane! Wenn du deine Waffe aufgibst, sind wir beide tot.« Zur Strafe drückte Robert die Klinge an ihre Halsschlagader. Autumn blieb wie erstarrt sitzen. Blut rann an ihrem Hals hinab.
    Shane kapitulierte. »In Ordnung.« Er sicherte die Waffe und warf sie auf den Boden zu Roberts Füßen. Er hoffte nur, dass Clint in der Nähe war und ihnen bald zu Hilfe kam. Während Robert mit einer Hand nach der Pistole griff, hielt er das Messer immer noch an Autumns Kehle. Als er zu Boden blickte, rückte Shane vorsichtig ein Stück näher. Doch bevor er sich auf Robert stürzen konnte, hatte dieser bereits die Pistole in der Hand und zielte auf Shane.
    Mit einem hörbaren Klicken entsicherte er die Waffe. »Keinen Schritt weiter.« Er kicherte. »Mein Gott, ich dachte, nur in Filmen wären die Guten so blöde, ihre Waffen dem Bösen auszuhändigen, um die Jungfrau zu retten!« Sein Lachen wurde von einem Schuss übertönt.
    Autumn schrie auf. Hilflos musste sie mit ansehen, wie Shane unter der Wucht der Kugel, die in seinen Körper einschlug, zurücktaumelte und schließlich zu Boden sank. Mit ihren Fesseln konnte sie nicht aufstehen, um zu ihm zu gelangen. Sie war gezwungen, die Strecke rollend zu überwinden. Es war ihr egal, wie viel Sand sie dabei schluckte oder dass Schmutz in ihre Wunden geriet, alles, was zählte, war Shane.
    »Ach, wie niedlich.« Robert trat näher. »Verdammt, dabei hatte ich doch auf die unteren, sensiblen Regionen gezielt. Ich glaube fast, ich muss mal wieder ein paar Runden im Schießstand einlegen.« Er lachte über seinen eigenen Witz.
    Autumn hatte sich inzwischen fast auf Shane gerobbt, um die Wunde im Oberarm zu begutachten. Die Kugel hatte den Muskel glatt durchschlagen, jedenfalls sah es für sie so aus. Frisches rotes Blut sprudelte aus dem runden Loch. Autumn wurde übel. Jetzt saßen sie zu zweit in der Falle, und Shane war auch noch verletzt. Er schien ohnmächtig zu sein, jedenfalls bewegte er sich nicht und gab auch keinen Laut von sich. Und Autumn konnte mit gefesselten Händen auch nichts tun, um ihn zu wecken. Plötzlich verspürte sie eine leichte Bewegung an ihrem Bauch, der Shanes gesunden Arm bedeckte. Zuerst dachte sie, es wäre eine zufällige Bewegung, doch dann erkannte sie, dass Shane wach war und genau wusste, was er tat. Sie beugte sich über seinen Kopf, sodass Robert sie nicht beobachten konnte. Und genau wie erwartet, öffneten sich Shanes
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