Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vertraute der Sehnsucht (German Edition)

Vertraute der Sehnsucht (German Edition)

Titel: Vertraute der Sehnsucht (German Edition)
Autoren: Lara Adrian
Vom Netzwerk:
bellendes Lachen aus. Er schien völlig unbeeindruckt vom Tod des Piloten. »Glaubst du wirklich, dass ich nach ein paar Tausend Jahren auf diesem Felsbrocken noch nicht gelernt hätte, wie man eure primitiven Flugmaschinen steuert? Ich bitte dich.« Er ging immer noch rückwärts und bereitete sich auf seine Flucht vor. Dabei lockerte sich sein Griff um Mira nicht für einen Moment.
    Sie konnte nicht viel tun, um sich loszumachen. Sein Arm lag wie eine Eisenklammer um ihre Taille. Der metallene Lauf der Waffe bohrte sich wie Eis in ihre Schläfe. Sie schluckte die Panik hinunter, die in ihr hochsteigen wollte. Das beständig sirrende Geräusch der sich drehenden Rotorblätter kam näher, es verdrängte alle anderen Geräusche auf dem Dach des GN -Gebäudes.
    »Wie schade, dass ich nur einen von euch beiden erledigen kann, bevor ich mich davonmache«, provozierte Crowe Kellan. »Ich denke, du wirst dran glauben müssen.«
    Mira spürte, wie Crowes Muskeln fast unmerklich zuckten, als er Kellan ins Visier nahm. Kaum ließ der Druck an ihrer Schläfe nach, da wand sie sich aus Crowes Griff und stieß seinen Arm nach oben, während sie sich rasch aus seiner Reichweite entfernte. Sie spürte noch, wie etwas Schweres mit plötzlicher Wucht seinen Körper traf. Dann hörte sie das leise Knirschen, als die messerscharfen Rotorblätter ihm das Handgelenk durchtrennten.
    Crowe taumelte zurück, und er starrte mit offenem Mund auf den blutenden Stumpf, wo seine Hand gewesen war.
    Dann schaute er zu Mira.
    Ein seltsames Zucken lief über sein Gesicht, als er in ihre Augen starrte. Er schien die furchtbare Wunde an seinem Arm vergessen zu haben. Der Stumpf heilte nicht sofort wie seine vorigen Verletzungen. Die abgetrennte Hand lag neben seiner Pistole auf dem Boden. Das Blut schoss ihm in pulsierenden Stößen aus dem Unterarm und auf den schwarzen Asphalt. Und doch starrte Crowe in Miras Augen und rührte sich nicht.
    Ihre Augen …
    Sie spürte ein leichtes Kitzeln auf ihrer Wange, wo eine ihrer Kontaktlinsen klebte. Sie musste ihr während des Kampfes herausgerutscht sein. Dabei war der hypnotische Spiegel ihrer silbernen Pupillen enthüllt worden. Crowe schien sich nicht mehr von ihrem Blick losreißen zu können.
    Doch er ging immer noch rückwärts; seine taumelnden Schritte waren langsamer geworden, weil er im Bann ihrer Vision gefangen war.
    Mira wusste nicht, was er sah.
    Sie wollte es auch nicht wissen.
    Und im nächsten Moment war es auch egal.
    Crowe – oder was immer sein wirklicher atlanteanischer Name sein mochte – stolperte. Er kam dem Hubschrauber zu nahe, und er war zu groß, während die langsamer werdenden Rotorblätter schon angefangen hatten, sich zu senken.
    In diesem Moment drehte Crowe den Kopf, fast so, als hätte ein Überlebensinstinkt in seinem Unterbewusstsein die Gefahr erkannt, die er im bewussten Zustand unter dem Einfluss von Miras Vision nicht sehen konnte. Er schaute nach hinten … genau in diesem Moment erwischte ihn ein Rotorblatt des Hubschraubers und durchtrennte seinen Nacken, sodass sein Kopf vom Rumpf gespalten wurde.
    Mira wandte den Blick ab, doch es war zu spät, um ihr den furchtbaren Anblick zu ersparen.
    Als Crowes Körper zu Boden sank, erschien ein Licht in seinem Innern. Es war gleißend hell und rein und außerirdisch, und es flutete durch seine Glieder und strömte aus seinem blutenden Hals. Und in der Mitte seiner Handflächen formte sich ein Zeichen, das von innen heraus erleuchtet wurde.
    Es war eine Träne, die in eine liegende Mondsichel fiel.
    Mira und jede andere Stammesgefährtin trug dieses Zeichen irgendwo an ihrem Körper.
    Es war der letzte Beweis, dass Crowe die Wahrheit gesagt hatte.
    Die Atlanteaner gab es wirklich, sie waren die außerirdischen Vorfahren der Stammesgefährtinnen.
    Die Atlanteaner waren am Leben, und eine Gruppe von unbekannter Größe hielt sich an einem geheimen Ort mit ihrer verbannten Königin versteckt. Dort warteten sie auf den richtigen Zeitpunkt, an dem sie sich gegen den Stamm und die Menschheit erheben konnten.
    Sie waren unsterblich und tödlich.
    Sie waren der Feind.
    Lucan stürzte durch die zerbeulte Tür des Personalzugangs aufs Dach, Darion und Nathan waren direkt hinter ihm. Das Dach schien der einzige logische Ort, von dem aus Crowe unbemerkt aus dem GN -Gebäude hätte fliehen können, doch mit dem Anblick, der ihn hier oben erwartete, hatte Lucan nicht im Traum gerechnet.
    Mira und Kellan standen zusammen in der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher