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Vertraute der Sehnsucht (German Edition)

Vertraute der Sehnsucht (German Edition)

Titel: Vertraute der Sehnsucht (German Edition)
Autoren: Lara Adrian
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auf die Mitte der Empfangshalle. Im weichen Licht des Saals leuchtete sein glitzernder Kristallobelisk wie ein Signalfeuer. »Heute Abend übergebe ich Ihnen ein Symbol meiner Vision für die Zukunft unserer Welt. Heute Abend schlage ich Ihnen eine Zukunft vor, in der echter Frieden herrschen kann. Die Erste Morgendämmerung ist vorbei, wir werden eine Neue Morgendämmerung erleben.«
    Bei Crowes Worten gefror Lucan plötzlich das Blut in den Adern. Er schaute sich den Obelisken genauer an. Die auf der Skulptur sitzende Kristallkugel leuchtete viel intensiver als noch vor einigen Minuten. Jetzt schien die Kugel geradezu mit Energie zu pulsieren.
    Verfluchte Scheiße.
    Ihm wurde schlagartig klar, dass Waffen, die vielleicht mit UV -Geschossen geladen waren, ihre geringste Sorge waren.
    »Unsere Vision heißt Frieden«, verkündete Crowe, und bei den Worten ließ er seinen Blick über die Menge gleiten. Er entdeckte Lucan und schaute direkt zu ihm herüber. »Der Frieden ist das Ziel unserer Arbeit. Pax opus nostrum .«
    Morningstar.
    Crowe hatte die tödliche Waffe direkt unter ihren Augen in die Empfangshalle geschmuggelt.
    »Auf den Boden! Alle!«, brüllte Lucan. Er stieß Gabrielle in Dares Arme und bedeutete den beiden, so schnell wie möglich den Saal zu verlassen. Köpfe wandten sich zu ihm, und Lucan zog seine Neunmillimeter-Halbautomatik unter dem Jackett hervor und zielte damit auf den Obelisk. »Runter! Alle flach auf den Boden!«
    Das Licht in der Kugel wurde mit jeder Sekunde heller. Es schien kurz vor der Explosion zu stehen.
    »Eine UV -Bombe in der Kugel«, schrie Lucan den anderen Ordensmitgliedern zu. »Bringt alle Zivilisten vom Stamm raus aus der verdammten Halle!«
    In der Menge wurden Schreie laut, noch bevor Lucan den ersten Schuss abfeuerte.
    Chaos brach aus, verwirrte Menschen und Stammesvampire liefen in wilder Panik durcheinander, alle drängten mit Gewalt zu den Ausgängen.
    Die Kristallkugel hatte einen Riss, wo Lucans Kugel in sie eingeschlagen war, doch das gleißende Licht wurde nicht schwächer.
    Die anderen Krieger versuchten, die Würdenträger des Stammes so gut sie konnten in Sicherheit zu bringen, doch es war fast unmöglich, in der wogenden Masse aus übereinander stolpernden Männer- und Frauenkörpern etwas zu erkennen. Die Gäste stürzten hysterisch in alle Richtungen davon, die Festveranstaltung schlug in eine wilde Massenpanik um.
    Inmitten der fliehenden Menschenmenge entdeckte Lucan Crowe, der von der Bühne sprang und rasch in den Schatten am vorderen Ende des Saals verschwand. Lucan wollte dem Scheißkerl hinterher, aber seine ganze Aufmerksamkeit – die volle Kraft seiner vampirischen Instinkte – war auf den Kristallobelisken konzentriert. Er musste das tödliche Kunstwerk zerstören, das in der Mitte der Versammlung in einem immer heller werdenden Licht erstrahlte.

28
    Eigentlich sollten ihn keine zehn Pferde nach Boston bringen – schon gar nicht mit Mira an seiner Seite. Doch mit einiger Wahrscheinlichkeit würde Ackmeyers UV -Technologie heute Abend auf dem Friedensgipfel gegen die Mitglieder des Ordens eingesetzt. Kaum hatte Kellan das Ausmaß der Gefahr für die Stammesvampire begriffen, konnte ihn nichts und niemand mehr zurückhalten.
    Er und Mira hielten in einem Fahrzeug des Ordens am Straßenrand vor dem Gebäude an, und in diesem Moment wurde Kellan klar, dass die Situation sogar noch schlimmer war, als er befürchtet hatte. Viel schlimmer.
    Hunderte von Leuten – Menschen und Stammesvampire – strömten aus dem GN -Gebäude hinaus in die Nacht. Sie flohen zu Fuß und schrien in Todesangst. Feierlich in Frack und Anzug gekleidete Männer und Frauen in glitzernden Abendkleidern und hochhackigen Schuhen rannten in alle Himmelsrichtungen davon.
    Es war das reinste Chaos.
    »Oh Gott.« Mira kam um den Wagen herum und stellte sich neben Kellan. Wie er war sie von Kopf bis Fuß in schwarzen Drillich gekleidet und für den Nahkampf ausgerüstet. Im Mondlicht glitzerten die Messerknäufe ihrer Zwillingsdolche, die sie rechts und links in ihrem Waffengurt stecken hatte. Sie starrte auf die panische Menschenmenge, die sich aus dem Gebäude drängte. Ihr Gesicht war vor Schreck wie starr. »Der Anschlag ist schon passiert. Kellan, was, wenn wir zu spät kommen?«
    Er sah einige Krieger, die Würdenträger des Stammes nach draußen und weg von dem Gebäude in Sicherheit brachten. »Uns bleibt noch ein wenig Zeit. Komm.«
    Mira rannte ihm nach, eine breite Treppe
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