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Vertraute der Sehnsucht (German Edition)

Vertraute der Sehnsucht (German Edition)

Titel: Vertraute der Sehnsucht (German Edition)
Autoren: Lara Adrian
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hoch. Sie mussten sich durch die Menge der fliehenden Gäste drängen, die ihnen mit Macht entgegenkam wie Vieh, das blind vor Panik in einer Massenflucht vorwärtsrast. Kellan entdeckte eine offene Seitentür, die etwas abseits lag von dem irren Gewühl, das sich durch dem Haupteingang schob und drückte. Er nahm Mira bei der Hand, rannte los und wich geschickt der Menge aus. Im nächsten Moment waren sie im Gebäude.
    Doch der Anblick, der sich ihnen im Foyer bot, war nicht besser: Es war fast unmöglich, entgegen der Richtung der Massen von fliehenden Gästen vorwärtszukommen. Vor ihnen sah Kellan Rafe, dessen blonder Schopf und breite Schultern die meisten Menschen, die an ihm vorbei in das überfüllte Foyer stürzten, überragten. Der Krieger schaute zu ihnen herüber, und seine ultramarinblauen Augen blitzten entschlossen.
    »Was ist passiert?«, rief Kellan ihm zu.
    »Crowe«, zischte Rafe über die Köpfe der fliehenden Menschenmenge. »Der Scheißkerl hat eine UV -Bombe mitten in der verfluchten Gala platziert. Lucan versucht gerade, sie abzuschalten. Er hat Befehl gegeben, das gesamte Gebäude zu evakuieren.«
    Herr im Himmel!
    Das war noch furchtbarer als Kugeln, die mit UV -Licht gefüllt waren. Eine Bombe, die mit dieser Art von Technologie ausgestattet war, würde die anwesenden Ordensmitglieder und alle Würdenträger des Stammes im Gebäude auf einen Schlag auslöschen.
    Und das, wurde Kellan klar, war genau der Plan von Opus Nostrum.
    »Kellan, da drüben.« Mira deutete mit dem Kopf auf die andere Seite des Foyers. »Bei den Aufzügen.«
    Einen uniformierten Sicherheitsmann an jeder Seite trat Reginald Crowe gerade in einen Lastenaufzug, während in dem vor Menschen berstenden Foyer das absolute Chaos herrschte. Die Fahrstuhltüren schlossen sich schon. Kellan blieb keine Zeit mehr, die Distanz blitzschnell zu überwinden und das Schwein aufzuhalten. Im nächsten Moment war Crowe verschwunden.
    »Verdammt«, brummte Kellan, als er und Mira zu den verschlossenen Fahrstuhltüren rannten. »Er will hoch zum Dach. Bleib hier. Halt dich an Rafe und die anderen Krieger.«
    »Und du gehst ihm alleine nach?«, fragte sie, aber es klang nicht wie eine Frage. »Den Teufel werd ich hier unten bleiben.«
    Es gefiel ihm nicht, aber er hatte keine Zeit, sich mit ihr zu streiten, vor allem nicht, wenn sie schon so trotzig das Kinn hob. Und außerdem war Crowe nur ein Mensch. Seine beiden Sicherheitsmänner waren auch keine Stammesvampire. Auch zu dritt waren sie nur ein kleines Problem für Kellan. Mit Miras tödlichen Dolchen zu seiner Unterstützung war Crowes Fluchtversuch jetzt schon zum Scheitern verurteilt.
    Kellan warf einen Blick ins Treppenhaus. Mit der Geschwindigkeit, die ihm seine Stammesgene verliehen, konnte er in wenigen Sekunden oben auf dem Dach sein. »Ich gehe zu Fuß hoch. Nimm du den anderen Aufzug.«
    Mira nickte, und er raste los, mehrere Stockwerke hoch bis zum Personalzugang auf das Dach. Als er aus der Tür trat, waren Crowe und seine Leibwächter schon mehrere Schritte vom Aufzug entfernt. Ein Hubschrauber wartete nur ein paar Meter weiter auf sie. Hinter dem Steuer saß ein Pilot, ebenfalls ein Mensch. Der Motor sprang an, als Crowe rasch über den Asphalt auf den Hubschrauber zueilte.
    Ohne zu zögern schoss Kellan in den Hinterkopf des einen, dann des anderen Leibwächters. Die beiden brachen auf der Stelle zusammen, als hätte sie der Schlag getroffen. Crowe blieb stehen, als seine beiden Männer zu Boden gingen.
    »Keine Bewegung«, knurrte Kellen. »Rühr dich auch nur einen beschissenen Zentimeter, und du bist als Nächster dran.«
    Crowe hob die Hände und drehte sich langsam um. Er hob amüsiert die goldenen Augenbrauen. »Na, das nenn ich mal eine überraschende Wendung. Der Rebellenführer, der früher einmal Bowman hieß. Das hätte ich nicht erwartet, dass mir heute Abend noch ein Toter mit einer Knarre über den Weg läuft.«
    Kellan brummte. »Komisch, dabei ist mir gerade ein Toter vor die Knarre gelaufen.«
    Crowe lächelte. »Du kannst mich nicht töten. Das wissen wir doch beide. Du brauchst mich noch. Ihr braucht Informationen, die nur ich euch geben kann. Du möchtest doch sicher alles über Opus Nostrum wissen. Oder etwa nicht?«
    Kellan bewegte seine Hand keinen Millimeter, die Pistole war immer noch mitten auf Crowes Stirn gerichtet. »Ich weiß alles, was ich wissen muss.«
    »Wirklich?«
    Kellan bedachte den Mann mit einem dunklen Blick. »Ich fasse es gerne
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