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Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05

Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05

Titel: Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05
Autoren: Ian Rankin
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immer wieder, wir brauchten kein Chlor in den Pool zu tun, wenn die Gäste nicht reinpissen würden, aber sie gibt Kaiser die Schuld dafür!«
    »Sie ist Ihre … äh …?«
    »Meine Frau. Seit vier Jahren und drei Monaten.«
    Rebus nickte. Er wusste natürlich, dass Cafferty verheiratet war. Er hatte nur den Namen der glücklichen Braut vergessen.
    »Wenn überhaupt jemandem, dann hab ich es ihr zu verdanken, dass ich ein anderer geworden bin«, erklärte Cafferty gerade. »Sie bringt mich dazu, all diese Bücher zu lesen.«
    Auch die Nazis lasen Bücher. »Nur noch eins, Cafferty.«
    »Mr Cafferty. Tun Sie mir doch den Gefallen.«
    Rebus schluckte. »Mr Cafferty. Wie lautet der Mädchenname Ihrer Frau?«
    »Morag«, antwortete Cafferty, offensichtlich verblüfft über die Frage. »Morag Johnson.« Dann tapste er Richtung Dusche, zog dabei die Badehose aus und präsentierte Rebus seinen nackten Hintern.
    Morag Johnson. Ja natürlich. Rebus hätte wetten mögen, dass sich nicht viele Leute Big Ger gegenüber den »Mo Johnson «-Gag erlaubten. Doch in der Form war ihm der Name zum ersten Mal untergekommen. Die Frau, in deren Wohnung Aengus Gibson eingedrungen war, hatte also kurze Zeit später Big Ger Cafferty geheiratet. So kurz danach, dass sie sich zu dem Zeitpunkt, als der Einbruch stattfand, bereits gekannt haben mussten.
    Endlich hatte Rebus seine Verbindung zwischen Aengus Gibson, den Bru-Head Brothers und Big Ger.
    Jetzt musste er nur noch herausfinden, was zum Teufel das zu bedeuten hatte.
    Er stand auf, was ein bedrohliches Knurren bei dem Höllenhund hervorrief. Vorsichtig bewegte er sich auf die Tür zu, immer in dem Wissen, dass Big Ger nur aus der Dusche zu rufen brauchte, und Kaiser würde schneller an ihm kleben als Pisse an einem Laternenpfahl. Im Hinausgehen vergegenwärtigte er sich noch einmal die Szenarien einer qualvollen Exekution, die Big Ger so liebevoll für ihn ausgemalt hatte.
    John Rebus dankte Gott ein weiteres Mal dafür, dass er die Waffe noch nicht besaß.
    Doch etwas war bemerkenswert gewesen. Wie Big Ger sich überrascht gezeigt hatte, als er ihm von Holmes erzählte. Als hätte er wirklich nichts davon gewusst. Und wie erpicht er darauf gewesen war zu erfahren, ob es Holmes gelungen war, Tarn und Eck Robertson aufzuspüren.
    Rebus fuhr mit mehr Fragen als Antworten zurück. Doch eine Frage war für ihn zweifelsfrei beantwortet: Hinter der Entführung von Michael hatte Cafferty gesteckt. Dessen war er sich jetzt ganz sicher.

21
    »Das kann doch nicht wahr sein«, sagte Siobhan Clarke.
    »Ist es aber«, erwiderte Peter Petrie. Er hatte keine Filme mehr. Noch reichlich Batterien, aber keinen einzigen Film. Das passierte gleich als Erstes am Donnerstagmorgen und war so ziemlich das Letzte, was Clarke in diesem Moment gebrauchen konnte. »Also besorgst du am besten sofort welche.«
    »Wieso ich?«
    »Weil ich Schmerzen hab.« Das stimmte wohl auch. Er hatte wegen seiner Nase zwar Schmerztabletten genommen, war jedoch schon am Tag zuvor ständig am Jammern gewesen. So sehr, dass die Nervensäge Madden jeglichen Sinn für Spaß und schlechte Witze verlor und Petrie erklärte, er solle »verdammt noch mal die Schnauze halten«. Nun redeten die beiden nicht mehr miteinander. Siobhan fragte sich, ob es eine gute Idee war, sie allein zu lassen.
    »Es ist ein Spezialfilm«, sagte Petrie. Er wühlte in seiner Kameratasche herum und zog eine leere Filmpackung hervor, riss die Lasche ab und gab sie ihr. »Hier steht alles drauf.«
    »Das«, sagte sie, während sie das Stückchen Pappe nahm, »ist eine absolute Scheiße.«
    »Versuch’s mal bei Pyle’s«, meinte Madden.
    Sie starrte ihn wütend an. »Du machst wohl Witze?«
    »Das ist ein Fotoladen auf der Morrison Street.«
    »Das weiß ich, ist aber meilenweit weg!«
    »Fahr doch mit dem Auto«, schlug Petrie vor.
    Siobhan schnappte sich ihre Tasche. »Lass mich in Ruhe, ich find schon was hier in der Nähe.«
    Doch nachdem sie zehn Minuten vergebens die Läden abgeklappert hatte, war ihr klar, dass in der Gorgie Road kein großer Bedarf an speziellen Hochgeschwindigkeitsfilmen bestand. Schließlich brauchte man so etwas auch nicht, um die Hearts in Aktion zu fotografieren. Sie tröstete sich mit diesem Gedanken und machte sich resigniert auf den Weg in die Morrison Road. Vielleicht würde sie ja zurück einen Bus kriegen.
    Als sie in die Nähe des Heartbreak Cafés kam , überquerte sie die Straße, um es sich genauer anzusehen. Am Tag zuvor
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