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Verrückt nach einer Vampirin

Verrückt nach einer Vampirin

Titel: Verrückt nach einer Vampirin
Autoren: Barbara Monajem
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mögen, ich muss jetzt die Anzeige aufnehmen. Und dafür bräuchte ich noch ein paar Informationen.« Nachdem er seine Ausrüstung wieder im Wagen verstaut und die entsprechenden Formulare geholt hatte, führte sie ihn zu einem Plastiktisch samt Stühlen, die unter dem Sonnensegel am Ende des Trailers standen. Gideon nahm ihr gegenüber Platz. »Was macht Sie so sicher, dass Willy Wyler hinter der Verwüstung steckt?«
    »Weil er eine Stinkwut auf mich hat.« Ophelia blickte Lisa Wyler nach, die erst jetzt in ihrem prunkvollen Haus verschwand. »Sieht aus wie ein achtbares Plätzchen, finden Sie nicht auch? Nicht jeder Abschaum lebt in Trailern.«
    »Er bezeichnet Sie als Abschaum? Ist das der Grund für Ihre Wut?«
    Ophelia reagierte unerwartet gelassen. »Als ob es mich juckt, was der Kerl von mir denkt.« Sie schnaubte, griff unter den Trailer und holte einen Stapel Blumentöpfe aus Plastik hervor. »Ich reagiere nur deshalb so harsch, weil … er und seine Musikerkumpels glauben, sie können jede Frau rumkriegen, nur weil sie es sich in den Kopf gesetzt haben. Ich habe den Jungs mehrfach klargemacht, dass sie bei mir nicht landen können, aber die Hohlköpfe akzeptieren kein Nein«, sagte sie und stellte die Blumentöpfe in zwei ordentlichen Reihen neben ihrem Stuhl auf. »Das Chaos soll ihre armselige Rache sein.«
    Gideon blinzelte. Sein Verstand begann zu summen. Wyler und seine Freunde mochten Gefallen an der Beliveau finden – was er durchaus nachvollziehen konnte. Nichtsdestotrotz war ihm nicht entgangen, dass sie kurz gezögert hatte. »Ist das das einzige Problem?«
    »Reicht Ihnen das etwa nicht?« Plötzlich legte sie es sehr wohl darauf an, sexy zu wirken, nur um ihn aus der Reserve zu locken und um ihm zu zeigen, wozu sie fähig war. Verdammt. Ihretwegen würden noch Kriege angezettelt werden.
    Doch so richtig ergab das Ganze für Gideon noch immer keinen Sinn. »Was ist denn mit Ihrem Ehemann? Wie kommt Wyler auf die Idee, er könnte mit Ihnen anbändeln?«
    »Ich bin nicht verheiratet«, gab Ophelia zur Antwort. »Und nein, ich habe auch keinen Freund. Ich lebe hier ganz allein.«
    »Oh«, sagte Gideon. »Ich dachte …«
    Da war er wieder, der frostige Blick, in den sich dieses Mal auch noch eine gehörige Portion Resignation mischte. »Ich weiß schon, was Sie dachten. Das kenne ich zur Genüge. Ja,
ich
bin die Landschaftsgärtnerei Beliveau. Ich und sonst niemand. Ich arbeite alleine, es sei denn, ich muss einen Springbrunnen installieren, mannsgroße Bäume einpflanzen oder Unmengen von Rasen verlegen. In solchen Fällen hole ich mir Hilfe.«
    »Tut mir leid«, sagte Gideon. »Im ersten Moment dachte ich, Sie wären einfach nur eine Hobbygärtnerin. Sie sind wohl gerade erst von der Arbeit zurückgekommen?« Er rutschte verlegen hin und her und entschuldigte sich ein weiteres Mal, weil er ihr augenscheinlich zu nahe getreten war.
    Ophelia nickte fast unmerklich. »Klischees sind mein geringstes Problem. Egal. Jedenfalls hält dieser Mistkerl mich für Freiwild, und es will zum Verrecken nicht in seinen Schädel, dass ich nicht zu haben bin. Damit kommt er einfach nicht klar. Der Typ ist ein drogenabhängiger Vollversager. Ich vermute, dass selbst sein Musikerimage ihm nicht mehr zu One-Night-Stands verhelfen kann.«
    »Aber Ihren Garten zu verwüsten, ist kein sonderlich cleverer Schachzug. Da muss doch noch mehr dahinterstecken.«
    »Der Typ ist alles andere als clever«, sagte Ophelia und schüttelte ihre rotbraunen Locken. »Aber ich möchte nicht weiter darüber sprechen. Vielen Dank für Ihre Hilfe. Sie können jetzt gehen.« Ophelia stand auf, drehte sich um und beobachtete, wie ein glänzender, roter Pick-up aus der Auffahrt der Wylers rollte und anschließend stadteinwärts fuhr. »Wer weiß, vielleicht ist er losgefahren, um sich einen Satz neuer Reifen zuzulegen. Falls ja, hat sich Ihre Stippvisite wenigstens gelohnt.«
    Gideon hastete zu seinem Wagen und gab über Funk durch: »Jeanie, ich bin noch bei Ms. Beliveau. Falls sich ein Streifenwagen zwischen hier und der Innenstadt befindet, sollen die Kollegen nach einem roten Ford 350 Ausschau halten. Er ist auf einen gewissen Willy Wyler zugelassen, einen Nachbarn von Ms. Beliveau. Sie sollen sich an seine Fersen heften. Falls er Anstalten macht, sich neue Reifen zu kaufen, sollen sie ihn sich vorknöpfen und die alten Reifen in Beschlag nehmen.«
    Als Gideon das nervige Blaulicht ausgeschaltet hatte, drehte er sich um und sah, dass
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