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Verrat und Verführung

Verrat und Verführung

Titel: Verrat und Verführung
Autoren: HELEN DICKSON
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gewesen, mit seiner Frau das Bett zu teilen? Nicht nur seine Lust hatte ihn dazu bewogen, sein Verstand war nicht benebelt gewesen. Aber er hatte auf einen erfreulichen Beginn seiner Ehe gehofft und gewünscht, diese Nacht würde den Zwist ein für alle Mal beilegen.
    Er löschte die Kerzen neben dem Bett und schloss die Augen. Bevor er einschlummerte, galt sein letzter Gedanke Christinas süßem Duft, ihrer warmen Haut an seiner Seite.
    In den frühen Morgenstunden, als das erste graue Tageslicht ins Zimmer drang, schob Simon einen Arm unter die Decke, umfing die Taille seiner Gemahlin und berührte ihren Busen.
    „Würdest du so freundlich sein und deine Hand wegnehmen?“, schrie Christina empört. „Sonst suche ich mir einen anderen Schlafplatz, das schwöre ich!“ Da er nicht gehorchte, schlug sie die Decke zurück, sprang aus dem Bett und hüllte ihren nackten Körper in den samtenen Morgenmantel.
    Erstaunt setzte Simon sich im Bett auf. „Glaub mir, ich hatte wirklich nicht vor, dich zu kränken, und deine scharfe Zunge erregt meinen Zorn. Lass dich warnen – wenn du mich weiterhin ärgerst, werde ich mich rächen.“
    Da wandte sie sich zu ihm. Verwirrt und traurig schaute sie ihn an, ihre Unterlippe zitterte. Angesichts ihres angstvollen Kummers fluchte er leise und klopfte auf sein Kissen.
    „Um Himmels willen, Christina, komm ins Bett. Der Tag gestern war ziemlich lang, ich bin müde und möchte mich noch eine Zeit lang ausruhen.“
    Empört runzelte sie die Stirn: Zorn verdrängte ihre Furcht. Wie konnte er es wagen und ihr den unverschämten Vorschlag machen, sie solle sich wieder zu ihm legen? Das ließ ihr Stolz nicht zu. Obwohl Tränen in ihren Augen brannten, hob sie trotzig ihr Kinn und ging zum Bett. Sie ergriff ein Kissen und ein Plumeau, dann trug sie beides zu einem Sofa vor dem Fenster.
    Mit ausdruckslosen Augen beobachtete Simon, wie sie sich ein Lager bereitete. „Willst du da drüben schlafen?“
    „Ja“, bestätigte sie, legte sich hin und breitete die Decke über ihren Körper.
    „Nicht besonders komfortabel für eine werdende Mutter. Und im Luftzug beim Fenster wirst du dich erkälten.“
    „Sorg dich nicht um mich, ich komme schon zurecht.“
    Stöhnend sank er in sein Kissen, fluchte wieder und starrte seine Frau an. Um eine bequemere Position einzunehmen, rutschte sie unter dem Plumeau umher und fiel beinahe vom Sofa. Trotz seines Unmuts musste Simon lachen.
    Dann wandte er sich zu der leeren Stelle an seiner Seite, wo Christina eben noch geschlafen hatte, und er vermisste ihren warmen Körper.
    Ärgerlich hob er den Kopf. „Im Bett ist es ziemlich kalt. Deshalb kann ich mir vorstellen, wie furchtbar du da drüben frieren musst. Bitte, komm zurück, wir sollten einander wärmen.“
    „Nein, danke.“ Christina zog das Federbett bis zu ihrer hochmütig emporgereckten Nase. „Hier fühle ich mich sehr wohl.“
    „Also gut.“ Simon kuschelte sich in seine Decke. „Dann wünsche ich dir eine angenehme Nachtruhe auf dem harten Sofa. Noch einmal werde ich dich nicht ersuchen, mir Gesellschaft zu leisten. Wenn du dein albernes Spiel satthast, gib mir Bescheid, und ich mache dir Platz.“
    Wütend drehte sie sich auf ihrem unbequemen Lager zur Seite. Trotz des Plumeaus und des Morgenmantels zitterte sie vor Kälte. Schon jetzt bereute sie ihren impulsiven Entschluss. Aber sie würde lieber erfrieren, bevor sie zu Simon ins Bett zurückkroch und sich verspotten ließ.

10. KAPITEL
    Als Christina am Morgen die Augen öffnete, fielen Sonnenstrahlen auf das Bett. In ihren Schläfen pochte es schmerzhaft. Eine Zeit lang rührte sie sich nicht. Es dauerte eine Weile, bis sie merkte, dass sie unter ihrer Decke nackt war. Und da entsann sie sich erschrocken, was in der Nacht geschehen war. Halb und halb erwartete sie, ihren Ehemann neben sich zu sehen, und drehte den Kopf zur Seite.
    Erleichtert atmete sie auf, denn die Stelle, wo er liegen müsste, war leer. Nur der Abdruck eines Körpers und ein schwacher Duft erinnerten sie an Simon.
    Dann fiel ihr Blick auf das Sofa und das Plumeau. Dort hatte sie in den ersten Morgenstunden erbärmlich gefroren. Wie war sie ins Bett zurückgelangt? Offenbar hatte Simon gewartet, bis sie eingeschlummert war, und sie dann hierher getragen.
    Müde und keineswegs in kampflustiger Stimmung, stand sie auf. Sie ergriff ihren Morgenmantel, der über einem Sessel hing, zog ihn an und ging zum Fenster. Bedrückt überdachte sie die letzten Ereignisse. Wie
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