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Verrat in Freistatt

Titel: Verrat in Freistatt
Autoren: Robert Asprin
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nicht zufrieden.«
    »Aha«, murmelte der Sklavenhändler. Er warf Saliman einen Blick zu, und mit leichtem Nicken gab dieser zu verstehen, daß er über den Metallmeister gründlichere Nachforschungen anstellen würde. »Aber wenn ich mich Euch anvertraue, werde ich dann in der Lage sein, meine Beine wieder zu gebrauchen - wie vorher?«
    »Oh, ja«, versicherte ihm Vertan zuversichtlich. »Das Hauptgewicht liegt auf der Bewegung. Balustrus blieb während der gesamten Heilperiode im Bett, daher wuchsen seine Gelenke zusammen. Wenn Ihr die Kraft und den Willen habt, Eure Beine ständig zu bewegen, dann sollten sie wieder völlig normal einsatzfähig werden.«
    »Tut das für mich, und ich werde Euch doppelten Lohn bezahlen, egal, wieviel Ihr verlangt, ohne Fragen und Klagen. Wann könnt Ihr beginnen?«
    »Sobald Euer Begleiter hier uns verlassen hat«, sagte der Zauberer.
    »Was?« stieß Saliman hervor und fuhr hoch. »Ihr sagtet nichts darüber .«
    »Ich sage es jetzt«, unterbrach Vertan ihn. »Unsere Methoden sind allgemein bekannt, aber unsere Maßnahmen sind ein streng gehütetes Geheimnis. Wenn jemand, der die Unterweisungen unseres Ordens nicht kennt, davon erfährt und den Versuch unternimmt, unsere Behandlung nachzuahmen, ohne die Zeichen und Gefahren völlig zu verstehen, so wären die Ergebnisse nicht nur verheerend, sondern auch eine Erniedrigung für unseren bescheidenen Orden. Niemand außer dem Patienten darf Zeuge dessen sein, was ich tun werde. Die Gesetze unseres Ordens sind in dieser Hinsicht sehr streng.«
    »Laß gut sein, Saliman«, ordnete Jubal an. »Ich hatte ohnehin andere Pläne mit dir. Außerdem hilft es mir nicht weiter und bereitet mir auch keine Freude, wenn andere mich in diesem geschwächten Zustand sehen -auch nicht, wenn du es bist. Wenn ich meine Macht wieder aufbauen will, brauche ich zwei Dinge: meine gewohnte körperliche Gesundheit und aktuelle Informationen über die Geschehnisse in Freistatt. Die Heilung ist meine Aufgabe, hierbei kannst du mir nicht helfen. Aber in bezug auf die Informationen muß ich mich auf dich verlassen können, wie schon so oft in der Vergangenheit.« Er wandte sich an den Lizerener. »Wie lange wird die Heilung dauern?«
    Der Heiler zuckte die Schultern. »Eine genaue Zeit kann ich nicht nennen. Vielleicht zwei Monate.«
    Jubal sprach weiter. »Gehe in die Stadt zurück und komme nicht wieder hierher, ehe drei Monate vergangen sind. Du hast Zugang zu den meisten Verstecken, in denen wir unser Vermögen unterbrachten. Bediene dich des Geldes und mach dir ein schönes Leben. Wer immer Falkenmasken jagt, wird sie nicht unter den Wohlhabenden suchen.
    Diese Jagd wird eine Auswahl sein, eine Probe für die Verbleibenden unserer Kämpfer. Finde heraus, wo sie sich aufhalten, und überwache sie - laß aber keinen wissen, daß ich noch am Leben bin. Nach drei Monaten treffen wir uns und entscheiden, wer in die neue Organisation aufgenommen wird.«
    »Wenn Ihr so reich seid, wie es Euren Worten nach den Anschein hat«, unterbrach Vertan vorsichtig, »dann hätte ich noch einen weiteren Vorschlag.« Jubal hob eine Braue, ließ aber erkennen, daß er den Vorschlag hören wollte. »Es leben in Freistatt einige Magier, die Euren Aufenthalt herausfinden könnten. Wenn ich Euch eine Liste ihrer Namen aufstellte mit einer etwaigen Angabe der jeweiligen Bestechungssumme, so könntet Ihr Euch Eure Sicherheit während der Heilung erkaufen, indem Ihr sie dafür zahlt, Euch nicht zu finden.«
    Saliman grunzte. »So nehmen sie unser Gold und stellen sich trotzdem in den Dienst des ersten Jägers, der sie anheuert. Für wie vertrauenswürdig haltet Ihr Eure Kollegen, Heiler?«
    »Sie sind nicht mehr und nicht weniger vertrauenswürdig als gedungene Schwertkämpfer«, konterte der Lizerener. »Jeder hat seine Fehler, und manche sind schwächer als andere. Vielleicht sind einige unter ihnen skrupellos genug, ihre Dienste zweimal zu verkaufen, doch vor den Ehrlichen seid Ihr zumindest sicher.«
    »Sieh zu, daß das geschieht«, wies Jubal Saliman an. »Noch zwei weitere Aufträge habe ich. Finde Hakiem und bringe ihn hierher als Zeuge meiner Genesung.«
    »Den Geschichtenerzähler. Warum?«
    »Er hat uns früher mit seinen Geschichten erfreut«, lächelte Jubal, »und uns mit aktuellen Informationen versorgt. Wenn wir diese Geschichte mit ihm teilen, gehen wir sicher, daß jeder von meiner Rückkehr zur Macht hören wird.«
    Saliman runzelte die Stirn, machte aber keine
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