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Verräter der Magie

Verräter der Magie

Titel: Verräter der Magie
Autoren: Rebecca Wild
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sollen.«
    Cian öffnete den Mund, um ihnen zu erklären, dass er nicht Kira war, sondern ihr Boss, doch bevor seine Lippen eine Silbe bilden konnten, kam Evan ihm zuvor.
    »Es war nicht das Sidhemädchen«, sagte er zu Cians Verwunderung. Hatte Evan noch einmal seine Meinung geändert? War für seinen Freund vielleicht doch noch nicht alles verloren? Seine Hoffnung starb schnell. »Cian hat sich selbst umgebracht, um wieder zu ihr zurückzukommen.«
    Evan schüttelte in einer dramatischen Geste den Kopf, als könnte er das alles selbst nicht glauben. Cian musste einen Lacher unterdrücken. Sein Freund war schon immer ein guter Schauspieler gewesen.
    »Sie sind verrückt«, fuhr Evan fort. »Alle beide, seit sie draußen auf der Wiese …«
    »Das stimmt nicht!«, fuhr Cian ihm ins Wort. »Er lügt! Evan hat …« Ein Blick in die Gesichter vor ihm ließ ihn verstummen. Aus allen sprach Trauer über den erneuten Verlust seiner Person, aber auch rasender Zorn.
    Cian wusste, er hatte verloren. Nie im Leben würde er sie von der Wahrheit überzeugen können.
    Cian suchte verzweifelt nach einer Rettungsmöglichkeit. Vergebens. Ihm wollte einfach nichts einfallen. Wo zur Hölle war Ares, wenn man ihn brauchte? Er hatte sich schon fast damit abgefunden, gleich in den nächstbesten Eisenkäfig gesteckt zu werden, als ein Klopfen und das Flüstern von Magie am Fenster seine Aufmerksamkeit erregten.
    Ich kenne diese Aura , flüsterte Kira aufgeregt.
    Ohne nachzudenken – er hätte sich diese Selbstmordaktion niemals getraut, wenn seine Gehirnzellen ein Wörtchen mitzureden gehabt hätten –, sprintete er zum Fenster. Mit einem gewaltigen Energiestoß sprengte er es aus seiner Fassade und sprang hinaus.
    Zaubersprüche wurden geschrien. Ein Elektroschockzauber erwischte ihn noch an der Schulter, aber dem schenkte Cian keine Beachtung. Wie ein Stein stürzte er aus vierzig Metern Höhe in die Tiefe und schrie dabei aus vollem Hals.
    Cian fürchtete schon, nun doch noch sterben zu müssen, als riesige Klauen ihn an den Oberarmen packten und emporrissen. Er spürte, wie sein linkes Schultergelenk auskugelte, und doch verspürte er nichts als pure Lebensfreude. Hatte er eben noch vor Angst geschrien, so schrie er jetzt vor Glück. Das war nun schon das dritte Mal diese Woche, dass er dem Tod ins Gesicht gespuckt hatte. Das sollte ihm mal einer nachmachen!
    Cian! , rief Kira in seinem Kopf. Wie geht es dir? Bist du okay?
    Mir ging es nie besser! Aber eins sag ich dir: Ich habe die Nase gestrichen voll, dauernd erschossen zu werden.
    Kira lachte laut. Ein Geräusch, das in seinen Ohren wie Glockengeläut klang.
    Unter ihnen lief Ares durch den Park und starrte mit grimmiger Miene zu ihnen herauf. Das war selbst aus dieser Höhe nicht zu übersehen.
    »Hey, Misttöle!«, rief er runter und winkte fröhlich. »Schau mal, wer wieder zurück ist!«
    Ares bellte irgendetwas, was Cian bei dem Rauschen des Windes nicht verstand, doch das kümmerte ihn auch nicht. Er war unbesiegbar und der Werwolf konnte ihn mal kreuzweise!
    Pooka breitete seine gewaltigen Schwingen aus und flog immer höher, bis die großen Häuser im Magic Central nur noch wie Legosteine aussahen und alle Geräusche der Straßen unter ihnen vom Wind verschluckt wurden.

Epilog
    Kira zitterte wie Espenlaub, als Pooka seinen Flug beendete und sie auf einem ebenen Waldweg absetzte. Sie hatte ihm seit dem Tag, an dem sie ihre Mutter sterben sah, nicht mehr erlaubt, mit ihr zu fliegen. Doch selbst mit ihrer Abneigung gegen das Fliegen hätte sie noch irgendwie klarkommen können, nicht jedoch mit Cians sturer Hartnäckigkeit. Er raubte ihr den letzten Nerv.
    Alicia war meine Freundin, das stimmt. Aber noch nicht lange! Das war nichts Ernstes, ich schwör’s! Bei Gott, ich hatte sie ganz vergessen, bis sie in mein Apartment geplatzt kam!
    »Wie oft muss ich dir noch sagen, dass mich das alles überhaupt nicht interessiert?«, rief Kira verärgert aus und lief los, als könnte sie ihn dadurch abhängen.
    Eine lästige Frage hatte sich in ihre Gedanken geschlichen und sie versuchte, sie vor Cian zu verbergen. Wenn die Sache mit Alicia nichts Ernstes war, wieso hatte er ihr dann seinen Wohnungsschlüssel überlassen?
    Ein Donnerschlag in der Ferne ließ sie erschrocken zusammenfahren. Kaum eine Sekunde später spürte sie auch schon die ersten Regentropfen auf ihre Nase fallen. Entnervt blickte sie zum Himmel, wo sich dunkle Wolken zu einem Gewitter zusammenbrauten. War ja
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