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Verräter der Magie

Verräter der Magie

Titel: Verräter der Magie
Autoren: Rebecca Wild
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es anfangs gar nicht glauben, als sie mir sagten, dass du noch lebst. In einem anderen Körper! Was rede ich da, ich kann es immer noch nicht glauben. Als ich reinkam, war ich mir nicht einmal sicher, ob das wirklich du bist. Dann habe ich deine blauen Augen gesehen … Oh, Cian, ich bin ja so froh, dass du noch lebst!«
    Halb lachend, halb weinend vor Glück sagte Alicia noch einiges mehr, doch Cian hörte ihr nur mit einem halben Ohr zu. Möglichst unauffällig ließ er seinen Blick durch den Raum schweifen.
    Alicia konnte Kira unmöglich übersehen haben, doch wohin er auch schaute, er konnte sie nirgends entdecken. Ob sie sich versteckt hielt?
    Dann spürte er einen festen Tritt gegen die Wade. Fast hätte er laut aufgeschrien. Er drehte den Kopf in die Richtung, aus der der Angriff gekommen sein musste.
    Niemand zu sehen. Und doch konnte er das leichte Flimmern einer magischen Aura spüren. Kira musste eine starke Illusion um sich gewoben haben, die ihre Gestalt verschleierte.
    Wahrscheinlich war sie unter der Illusion schon nackt und wartete auf ihn. Er musste Alicia so schnell wie möglich loswerden, sonst würde er noch den Verstand verlieren.
    »Cian, ist alles in Ordnung mit dir?«, fragte Alicia besorgt. »Du verhältst dich so merkwürdig.«
    »Ja, ja, ich bin nur ein wenig erschöpft. Die Sache mit dem Tod, du weißt schon.«
    Alicia nickte verständnisvoll. »Natürlich, mein Schatz. Du fühlst dich auch ganz heiß an. Hast du Fieber?«
    Nein, ich bin scharf auf ein anderes Mädchen, das hier irgendwo unsichtbar im Zimmer rumsteht.
    »Ich bin nur unruhig, muss noch dringend was erle­digen. Wieso gehst du nicht schon mal runter in die Cafeteria und wartest dort auf mich?« Die tragische Schluss-mach-Szene musste er schließlich nicht vor Kira aufführen.
    Alicia wirkte nicht sonderlich begeistert, so schnell von ihm ablassen zu müssen, aber einem kürzlich Verstorbenen konnte man einfach keinen Wunsch abschlagen. So kam es, dass er sich fünf Minuten später endlich wieder allein in seinem Apartment befand. Oder vielmehr allein mit einer Unsichtbaren.
    »Kira? Du kannst dich wieder zeigen, sie ist weg.«
    Doch er bekam keine Antwort.
    Ein ungutes Gefühl breitete sich in seiner Magengegend aus. Mit unsichtbaren Fingern tastete er die Räume nach ihrer Aura ab, fand jedoch nirgends eine Spur von ihr.
    Kira war fort.

    Sie war ja so was von bescheuert. Was hatte sie sich nur dabei gedacht, mit einem Magier …? Und dann auch noch mit Kingsley!
    Und wie naiv war er eigentlich? Dachte der Mistkerl tatsächlich, er könnte sie beide gleichzeitig haben? Alicia als gesellschaftliches Vorzeigeobjekt und sie als heim­liche Geliebte? So wie ihr Vater damals.
    Die Illusion wie einen Schutzwall gegen den Schmerz der Welt um ihren Körper gespannt, rannte sie die Treppe hinunter. Es war töricht, die Sicherheit des Apartments mit keinem anderen Schutz außer einer Illusion zu verlassen, aber Kira musste weg von dort. Keine Sekunde länger hätte sie es ausgehalten. Jetzt hoffte sie nur, dass ihre Konzentration lange genug anhielt. Unterwegs begegnete sie Evan, der offensichtlich zu Cians Apartment wollte. Ein leichtes Stirnrunzeln bildete sich auf seinem Gesicht, als sie an ihm vorbeirauschte und ein magisches Knistern zurückließ. Evan schüttelte irritiert den Kopf, dann setzte er seinen Weg weiter fort.
    Kira schnaubte. Nun wirklich, wie hatte sie nur so blöd sein können? Sich mit Kingsley einzulassen? Es musste an diesem komischen Band zwischen ihnen liegen, das trotz der Trennung ihrer Seelen immer noch nicht gerissen war.
    Das ist die Erklärung , sagte sich Kira, und hat überhaupt nichts mit echten Gefühlen zu tun.
    Zufrieden, das leidige Thema für sich abgehakt zu haben, verließ Kira das große Gebäude. Niemand hielt sie auf. Nicht einmal an der Rezeption hatte man den Kopf gehoben, als sie an ihr vorbeigerast war.
    Wieder im Freien, wagte sie es, ihre Illusion ein wenig zu dimmen. Sie wollte nicht ihre gesamte Magie aufbrauchen.
    Bereits in der nächsten Sekunde sollte sie das bereuen.
    Etwas Großes erwischte sie von hinten und warf sie mit voller Wucht zu Boden. Die Luft wurde ihr aus der Lunge gedrückt, während sich die Schmerzen in ihrem Körper zurückmeldeten. Ein leises Stöhnen entrang sich ihrer Kehle. Der Illusionszauber war ihr längst entglitten.
    »Pooka, ist sie das?«, fragte eine ihr bekannte Stimme. Kira stöhnte laut auf und wandte sich um. Das durfte nicht wahr sein! Konnte
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