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Verräter der Magie

Verräter der Magie

Titel: Verräter der Magie
Autoren: Rebecca Wild
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feste Freundin? Aber das hätte sie doch sicher in seinen Erinnerungen aufgeschnappt, oder nicht? Mist! Wieso hatte sie immer versucht, sich aus seinen Gedanken herauszuhalten? Nun ärgerte es sie, dass sie ein so wichtiges Detail seines Lebens nicht kannte. Noch viel mehr ärgerte es sie jedoch, dass sie sich mit einem Mal für Cians Liebesleben interessierte.
    Wütend mit sich selbst, Cian und der ganzen Welt stapfte sie aus dem Schlafzimmer, durch den schmalen Flur und in die Küche.
    Cian saß am Küchentisch und hielt eine Tasse Kaffee umklammert, als wäre sie ein rettender Anker. Er musste ebenfalls geduscht haben. Nasse Haarsträhnen hingen ihm in sein frisch rasiertes Gesicht und er trug andere Klamotten als im Bett. Der reiche Mistkerl musste zwei Bäder haben. War die Welt nicht ungerecht?
    Kira setzte sich ihm gegenüber an den Tisch und stibitzte eine gebutterte Toastbrotscheibe von seinem Teller.
    »Was jetzt?«, fragte sie und biss herzhaft hinein.
    Cian strafte sie mit einem mürrischen Blick. »Eigentlich hatte ich ja vor, in Ruhe meinen Kaffee zu trinken. Danach wollte ich kurz rauf in mein Büro. Nachsehen, ob dort schon das Chaos ausgebrochen ist.«
    »Das meinte ich nicht. Ich meinte: Was mache ich jetzt als Sidhe unter lauter Magiern? Mit euren Eisenfesseln braucht ihr mir gar nicht erst zu kommen. Und ins Reservat lasse ich mich auch nicht stecken.«
    »Ach das meintest du«, sagte Cian und nahm einen Schluck von seinem Kaffee. Kira fühlte sich gegen ihren Willen sofort munterer. »Mach dir keine Gedanken. Wenn ich sage, du kommst in kein Reservat, dann ist das auch so. Mein alter Körper mag zwar tot sein, aber ich bin hier immer noch der Boss.«
    Kira konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken. »Das heißt, wenn ich da rausgehe, werden sich keine fünfzig Magier mit Fackeln und Mistgabeln auf mich stürzen?« Cian schüttelte amüsiert den Kopf. »Da fällt mir ja ein Stein vom Herzen. Also, da das nun geklärt wäre: Kannst du mir ein Auto borgen?«
    Cian sah sie mit einem ungläubigen Ausdruck im Gesicht an. »Wofür brauchst du denn bitte ein Auto? Mal ganz davon abgesehen, dass du dich freiwillig in eins reinsetzen willst.«
    »Na ja, Pooka ist nicht hier und ohne Fahrzeug ist der Weg zu Sina verdammt weit.«
    Mit einem Schlag erstarrte Cians Miene zu einer kalten Maske. Seine saphirblauen Augen blitzten vor Wut. »Sina? Du willst zurück zu dieser Irren und für Ares die Marionette abgeben?«
    »Darum geht es doch gar nicht!«, entgegnete Kira genervt. »Aber ich sollte sie wenigstens warnen.«
    »Warnen?«, fragte Cian verständnislos. »Wovor denn?«
    Kira schnaubte. »Vor dir natürlich! Du kennst schließlich ihr geheimes Versteck. Komm schon, du kannst mir nicht sagen, dass du noch nicht daran gedacht hast, den Rebellen gleich morgen eine kleine Armee auf den Hals zu hetzen.«
    Cian runzelte die Stirn, als würde er sich über sich selbst wundern. »Ehrlich gesagt, nein. Ich bin noch nicht dazu gekommen, mir über irgendetwas groß Gedanken zu machen. Ich war einfach viel zu überwältigt von der Tatsache, wieder zwei Eier in der Hose zu haben.« Kira rollte mit den Augen. Männer! »Und selbst wenn? Was kümmern dich Sina und der Rest? Sie hat versucht, dich umzubringen. Schon vergessen? Du schuldest ihr nichts!«
    »Nicht ihr, aber meinem Volk, den Sidhe.«
    Cian schüttelte den Kopf. »Du bist keine richtige Sidhe. Du bist zur Hälfte Magierin.«
    Von einer plötzlichen Wut ergriffen, sprang Kira auf. Hinter ihr fiel der Stuhl scheppernd zu Boden. »Ich wurde von einer Sidhe erzogen, bin als Sidhe aufgewachsen, wurde als Sidhe in Ketten gelegt und werde irgendwann als Sidhe sterben!« Es machte sie rasend, dass Cian das nicht verstand. Verdammt, sie war keine Magierin!
    »Aber wenn deine Kräfte durch Eisen gebunden sind, lässt du gerne die Magierin raushängen«, sagte Cian mit einem bitteren Lächeln auf den Lippen. »Du kannst dir die Welt nicht so zurechtbiegen, wie es dir gefällt, Tinker Bell. So läuft das Spiel nicht.«
    »Hör auf, mich so zu nennen!«, fauchte Kira. Ohne den Stuhl wieder aufzurichten, zischte sie aus der Küche.
    Cian stürmte ihr hinterher und schrie: »Bleib gefälligst hier, wenn ich mit dir rede!« Wenigstens war er wieder ganz der Alte. Diese kuschelige Szene im Bett war ihr ja schon fast unheimlich gewesen.
    Kira ignorierte ihn und lief schnurstracks weiter. Klar, das Apartment musste irgendwo enden, aber bis dahin hinderte sie nichts daran,
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