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Verräter der Magie

Verräter der Magie

Titel: Verräter der Magie
Autoren: Rebecca Wild
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Körper mit einer Sidhe zu teilen. Aber das ist sie nun mal: eine Sidhe. Eine von denen, die versucht haben, dich umzubringen, und es auch immer wieder tun würden. Du tust dir hier keinen Gefallen!«
    »Du verstehst das nicht!«, zischte Cian. »Sie hätte mich ins Niemandsland schicken können, um mich loszuwerden, aber sie hat es nicht getan. Genauso wenig werde ich sie jetzt im Stich lassen. Sie steht unter meinem Schutz und jeder, der versucht, ihr etwas anzutun, muss zuerst an mir vorbei.«
    Cian wollte passend zu seinen Worten noch einen dramatischen Abgang hinlegen und stieß mit dem Fuß gegen die Tür seines Apartments. Doch die Zauberbanne kannten den fremden Körper nicht. Statt dass die Tür krachend aufflog, bekam Cian einen Elektroschock verpasst.
    Wütend sprang er zurück. Dann warf er Evan noch einen warnenden Blick zu, ja nicht darüber zu lachen. Mit Kira im Arm machte er ein paar schnelle Handbewegungen und nahm den Bann auseinander. Und noch bevor sein Freund ihm folgen konnte, stieß er die Tür auf und warf sie hinter sich wieder zu.
    »Du schuldest mir einen Mercedes!«, hörte er Evan noch rufen.

Kira konnte sich nicht bewegen. Etwas hielt sie fest. Bilder von einem Tisch und Eisenketten erschienen vor ihrem geistigen Auge und Panik legte sich wie eine Fessel um ihr pochendes Herz.
    Sie schrie und begann um sich zu schlagen. Ihr Ellbogen traf auf etwas Weiches. Jemand rang nach Luft.
    Verwundert öffnete sie die bleischweren Augenlider. Als sie sich dann umschaute, wunderte sie sich noch mehr. Sie befand sich auf einem großen Doppelbett und es waren auch nicht Ketten aus kaltem Stahl gewesen, die sie behindert hatten, sondern Kingsley, der im Schlaf die Arme um sie gelegt haben musste.
    »Wofür war das denn?«, fragte der Magier mit schmerzverzerrtem Gesicht und hielt sich den Magen. Saphirblaue Augen funkelten sie wütend an. Augen, die noch vor nicht allzu langer Zeit die ihren gewesen waren.
    »Selber schuld, wenn du mich im Schlaf begrapschst, du Perversling«, redete sie sich heraus. Ihr Herzschlag beschleunigte sich aus irgendeinem lästigen Grund, dem sie nicht nachgehen wollte.
    Kira ließ ihren Blick über die fremde Umgebung schweifen. Das Apartment, in dem sie sich befanden, war stilvoll eingerichtet. Mit schwarz glänzenden Designerkommoden, schweren Vorhängen, die wahrscheinlich alleine schon so viel kosteten wie die gesamte Einrichtung ihrer kleinen Wohnung im Reservat, und Bildern, die genau an den richtigen Stellen hingen.
    Es war eines dieser Apartments, die man von einem teuren Innenarchitekten einrichten ließ, nur um dann bloß zum Schlafen zu erscheinen. Das sagte Kira das Fehlen von Zetteln, Zeitschriften und dem ganzen gewöhnlichen Schnickschnack, den man in fast jedem Haushalt herumliegen sah. Dieses Apartment hingegen war völlig frei von persönlichen Dingen. Wer auch immer hier lebte, verbrachte sicher mehr Zeit in seinem Büro als in seinem eigenen Bett.
    »Wo sind wir?«, fragte sie und rieb sich den Schlaf aus den Augen.
    »In meinem Apartment«, grummelte Cian. Sie wusste, dass er sich jetzt nichts sehnlicher wünschte als eine dampfende Tasse Kaffee. »Ich habe dich gestern hergebracht, als du mich angebettelt hast, dich zu beschützen, und dann plötzlich bewusstlos geworden bist.«
    »Ich hab nicht gebettelt!«, verteidigte sich Kira. Das stimmte doch, oder? Sie spürte, dass ihr die Röte ins Gesicht kroch.
    »Und wie du hast!«, sagte Cian mit einem boshaften Grinsen.
    Kira zwickte ihn beleidigt in die Seite.
    Cian lachte unbekümmert und versetzte ihr einen freundschaftlichen Stoß.
    Wie süß , dachte Kira, bevor sie sich selbst stoppen konnte. Seine neue Gestalt hat Grübchen . Gestern hatte sie für so etwas noch kein Auge gehabt, aber nun nahm sie zum ersten Mal Cians neuen Körper wirklich wahr.
    Er musste knapp zwanzig sein. Ein hübsches, wenn auch recht gewöhnliches Gesicht. Die Haare waren dicht und von einem dunklen Blond. Anscheinend hatten sie schon länger keine Schere mehr gesehen und reichten ihm in ihrer zerzausten Pracht bis über die Ohren.
    Es war merkwürdig, ihn so zu sehen. Sie kannte ihn schließlich nur aus den Medien und als Geist in ihrem Kopf. Nun saß er vor ihr, aus Fleisch und Blut – wenn auch aus fremdem.
    Cian hob fragend die Augenbraue und erst da fiel Kira auf, dass sie ihn angestarrt hatte.
    Peinlich berührt drehte sie den Kopf weg und suchte sich stattdessen eine hübsche blaue Vase aus, auf die sie ihren
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