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Verräter der Magie

Verräter der Magie

Titel: Verräter der Magie
Autoren: Rebecca Wild
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gebracht hätte. Dann richtete die Nymphe ihr Augenmerk wieder auf sich selbst, indem sie ihr Haar zu einem kunstvollen Knoten zusammenfasste. Anschließend griff sie nach der zusammengerollten Zeitung.
    Kira verzog die Mundwinkel. The Magican war nicht unbedingt ihre erste Wahl als Zeitung, doch leider die einzige, auf die sie im Reservat Zugriff hatten. Sie nutzte den Moment, um die Küche zu verlassen. Bevor sie zur Arbeit im Supermarkt musste, wollte sie noch etwas erledigen – und da hieß es Beeilung. Niemand wollte eine Rüge fürs Zuspätkommen riskieren.
    Du kannst heute nicht arbeiten , meldete sich die Stimme wieder.
    »Hey, ich würde diesen Tag ja liebend gerne faulenzend in der Sonne verbringen, wie ihr Magier«, flüsterte Kira gereizt. »Aber leider kriege ich dann kein Geld, um mir was zu essen zu kaufen. Und lass dir eins gesagt sein: Ich bekomme immer verdammt schlechte Laune, wenn ich hungrig bin.«
    Von mir aus schenke ich dir einen ganzen Supermarkt, aber vorher musst du mich ins Magic Central bringen.
    »Sag mal, bist du taub?« Kira zog ein frisches azurblaues T-Shirt aus ihrem Kleiderschrank. »Ich sagte doch bereits, dass es unmöglich ist. Sonst wäre ich längst nicht mehr hier. Such dir jemand anderen, der für dich die Drecksarbeit erledigt!«
    Die Augen fest verschlossen, damit der Magier ihren nackten Oberkörper nicht sehen konnte, zog sie sich um.
    Wenn du mich loswerden willst, bleibt dir wohl keine …
    Plötzlich schwang die Tür auf und Elly stürmte herein. »Kira! Das wirst du nicht glauben!«, rief sie freudig und wedelte mit der Zeitung vor ihrer Nase herum.
    »Was denn?« Neugierig nahm Kira ihr den Magican aus der Hand.
    »Lies es! Lies es!« , sang Elly und tanzte Pirouetten im Zimmer.
    Kira bekam ja eher Magenschmerzen, als ihr der ach so charmante Kingsley von einem riesigen Foto auf der Titelseite aus zulächelte. Sie riss sich zusammen und las gehorsam vor.
    »In der Nacht vom 25. auf den 26. Mai wurde Senatsmitglied Cian Kingsley erschossen in seinen Gemächern …« Kira stockte mitten im Satz.
    Eisige Kälte durchfuhr ihre Glieder, als die Räder in ihrem Gehirn zu rattern begannen und zu einem grauen­vollen Schluss kamen.
    »Das ist ein Scherz, oder?«, fragte sie fassungslos.
    »Nein«, quietschte Elly glücklich. »Es ist wahr! Endlich hat jemand den Mistkerl erschossen. Wurde auch Zeit. Freust du dich nicht?«
    Genau, Kira. Freust du dich nicht? , fragte Cian Kingsley, ihr geschworener Erzfeind, bitter.
    Sie ignorierte alle beide und las stattdessen den Artikel zu Ende. Niemand wusste, wer der Mörder war oder wie er es überhaupt geschafft hatte, in das streng bewachte und durch Zauber geschützte Zimmer des jungen Meistermagiers einzudringen. Die Polizei ermittelte unter Hochdruck.
    »Wow, gleich drei Schüsse. Da muss jemand wirklich was gegen dich gehabt haben«, murmelte Kira in sich hinein. Und gehässig fügte sie hinzu: »Hmm, ich frage mich, wieso nur …?«
    Heiße Wut durchlief sie, schoss wie Lava durch ihre Adern und versengte sie von innen. Wut, die nicht ihre eigene war, und dennoch brachte sie die Intensität des Gefühls zum Taumeln.
    Ich wurde im Schlaf erschossen. In meinen eigenen Gemächern. Ohne eine Erklärung. Von einem Mann, den ich nicht einmal kannte. Findest du das witzig?
    »Ich fände das sogar sehr witzig, wenn du dich nicht ausgerechnet in meinem Kopf eingenistet hättest«, zischte sie leise. Ihr Herz raste zwar wie wild, doch sie hatte nicht vor, sich von diesem Magier einschüchtern zu lassen.
    »Was hast du gesagt?«, erkundigte sich Elly mit gerunzelter Stirn.
    »Nichts Wichtiges«, sagte Kira und überspielte ihre innere Erregtheit mit einem Lächeln. »Aber ich muss jetzt noch wohin. Bitte sag James, dass ich vielleicht ein wenig später zur Arbeit komme.«
    Alle Farbe wich aus Ellys Gesicht. »Was? Aber du kannst nicht einfach zu spät kommen! James wird dich umbringen!«
    »Ach was, du machst das schon. Deinem zauberhaften Charme kann doch niemand widerstehen«, antwortete Kira mit einem Augenzwinkern.
    Ellys geschmeichelter Gesichtsausdruck verriet ihr, dass die Nymphe nun alles in ihrer Macht Stehende tun würde, um ihr zu helfen. Sie hatte schließlich einen Ruf zu verlieren.
    »Na schön, aber beeil dich trotzdem. Ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen. Da ist mein Charme vielleicht nicht so wirkungsvoll wie sonst.«
    »Danke, Süße, du bist die Beste!« Kira drückte Elly an sich und lief dann zur Haustür,
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