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Vermächtnis der Schwerter Tausendsturm

Vermächtnis der Schwerter Tausendsturm

Titel: Vermächtnis der Schwerter Tausendsturm
Autoren: Michael Rothballer
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PROLOG
     
    A m Anfang aller Tage behüteten vier Götter eine friedliche Welt: Bajula gebot über das Land, ihr Gemahl Kaloqueron über das Meer und den Wind, sein Bruder Xelos über die Unterwelt, und über allem thronte Cit, Herr des Himmels und der Sonne. Die vier Götter hatten bereits Himmel, Erde und Wasser mit Leben erfüllt: Vögel erhoben sich in die Lüfte, Fische schwammen im Meer, und eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren besiedelte das Land. Jedoch gab es noch keine Kreatur mit genug Verstand, um das Dasein der Götter zu begreifen und die Schönheit ihrer Schöpfung zu lobpreisen. Daher fanden sich die Götter zusammen, um mit all ihrer Kunstfertigkeit ein Volk zu schaffen, das ihnen gleichen sollte an strahlender Schönheit, Edelmut und Macht. So entstanden die göttlichen Naurain.
    Dieses erste aller Völker erwählte sich die Ostlande zur Heimat und erbaute dort, wo die höchsten Gipfel der Berge den Himmel berührten, eine blühende Stadt. An schöpferischer Kraft standen sie den Göttern kaum nach, und so fertigten sie unzählige Werke von zeitloser Pracht. Schon bald aber gaben sie sich damit nicht mehr zufrieden. Nach dem Vorbild der Götter beschlossen die Naurain, lebendige Wesen von bisher unbekannter Art ins Leben zu rufen. So schufen sie die Themuraia, Werkzeuge der Götter, und die Menschen, die sie Fendi – Freunde – nannten.
    Beide Völker dienten ihren Erschaffern so gut sie es vermochten, dennoch erwies es sich bald, dass weder die Themuraia noch die Fendi in ihrer Art vollkommen waren. Deshalb fassten die Naurain den Entschluss, ein letztes Mal ihre von den Göttern verliehene Gabe zu erproben, um makellose Wesen zu formen, die alle Stärken von Fendi und Themuraia in sich vereinten, ohne deren Schwächen zu besitzen. Die Fardjani wurden geboren – das vollendete Volk. Sie verkörperten Stolz und Freude ihrer Schöpfer und erhoben sich in ihrer Vollkommenheit über jedes andere Werk der Naurain.
    Wiewohl gab es in den Ostlanden auch noch Geschöpfe, die weder von den Göttern noch von den Naurain erschaffen worden waren. Durch finstere Spalten im Fels waren diese Kreaturen emporgekrochen aus der Tiefe der Zeit. Ihr Verstand war scharf, doch ungezähmt, sie trieben durch die Welt ohne Zweck und Ziel wie der Wind. Nichts hatten sie jemals erbaut, nichts von Wert geschaffen, sie achteten keine Götter und keine Grenzen, keinen Besitz und keinen Befehl. Man nannte sie: die Drachen.
    In wildem Aufbegehren weigerten sie sich, die göttergewollte Ordnung anzuerkennen und dem auserwählten Volk der Naurain zu dienen. Sie erhoben sich, um zu Felde zu ziehen gegen die Lieblinge der Götter. In großer Zahl und mit all ihrer Macht fielen die Drachen über die Naurain her und überzogen das Land mit Tod und Verderben. Ihr Feuer brannte heißer noch als die Lohe der Schmieden, ihre Körper waren gewaltig wie Berge, und dennoch glitten sie durch die Lüfte so geschwind wie Blätter im Sturm.
    Lange währte dieser Krieg der Götterkinder gegen die unbeugsamen Echsen. Doch nach endlosen Schlachten erfüllte schließlich Angst und Verzweiflung die Herzen der Völker, die an der Seite der Fardjani für die Naurain fochten. Verzweifelt flehten sie zum Himmel, dass die Götter ihnen helfen mögen im Kampf gegen die Ungeheuer. Und der allsehende Cit erhörte das Flehen seiner Kinder.
    Von Xelos selbst ließ Cit in den Feuern der Unterwelt zwei unvergleichliche Schwerter fertigen, eines mit Namen Fendralin – Licht der Menschen –, das andere mit Namen Themuron – Wille der Götter. Dann wählte er unter den treuen Fardjani die beiden tapfersten Krieger aus: die Brüder Torion und Caras. Die Klinge Fendralin überreichte er Caras, der damit das zaudernde Volk der Menschen mit neuem Kampfgeist erfüllen sollte, während Torion das Schwert Themuron erhielt, um die Themuraia anzuführen. So zogen die vereinten göttertreuen Völker der Ostlande unter der Führung der beiden auserwählten Schwertträger erneut in die Schlacht gegen die Drachen. Die schuppigen Widersacher erzitterten vor der Macht der heiligen Klingen und flohen in die tiefsten Schluchten der Berge, wo sie sich vor der Rache der Fardjani zu verbergen trachteten. Doch jeder einzelne von ihnen wurde aufgespürt und vernichtet, bis zum Schluss nur noch der älteste und größte aller Drachen übrig war.
    Berauscht vom Sieg über die gewaltigen Echsen, übermannte Caras jedoch der Hochmut. Verblendet von dem Wunsch, seinen Bruder Torion
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