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Verlorene Liebe

Verlorene Liebe

Titel: Verlorene Liebe
Autoren: Nora Roberts
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getan, was du tun mußtest, Grace. Jetzt kannst du Kathleen loslassen.«
    »Sobald alles geregelt ist, werde ich meine Eltern anrufen. Und auch Jonathan. Ja, ich glaube, dazu bin ich jetzt in der Lage.«
     
    Lowenstein brauchte weniger als vierzig Minuten, um Ben den Haftbefehl zu bringen. »Haydens Blutgruppe fand sich in den Unterlagen im Krankenhaus. Paßt haargenau zu der des Täters. Holen Sie ihn sich. Wir schieben hier Wache, bis Sie wieder da sind.«
    »Du bleibst hier.« Ed legte die Hände auf Grace’ Schultern.
    »Ich habe auch gar nicht vor, irgendwo hinzugehen. Weißt du, ich glaube, die Welt braucht Helden, aber ich brauche dich mehr. Sei ein guter Polizist, Jackson, und paß auf dich auf.« Sie zog ihn am Hemdkragen herunter, damit sie ihm einen Kuß geben konnte. »Bis dann.«
    »Passen Sie gut auf diese Lady auf, Renockie«, sagte Ben im Hinausgehen, »ich möchte nicht miterleben müssen, wie Ed Ihnen den Arsch aufreißt. Kein schöner Anblick.«
    Grace atmete langsam aus und wandte sich dann an ihre neuen Beschützer. »Möchte jemand meinen lausigen Kaffee probieren?«
     
    Claire hörte die Türglocke und hätte fast laut geflucht. Wenn sie nicht in fünf Minuten das Haus verließen, würden sie noch zu spät kommen. Sie schickte die Haushälterin zurück, strich ihr Haar glatt und öffnete dann die Tür.
    »Detectives Jackson und Paris.« Die Blechmarken, die die beiden ihr entgegenhielten, lösten in Claire Alarm aus. »Wir möchten Jerald Hayden sprechen.«
    »Jerald?« Die jahrelange Praxis machte sich bezahlt. Claire konnte ein unverbindliches Lächeln aufsetzen. »Worum geht es denn?« Der junge Lithgow, schoß es ihr durch den Sinn. Bestimmt hatten seine Eltern sich entschlossen, Anzeige zu erstatten.
    »Wir haben hier einen Haftbefehl, Ma’am.« Ben reichte ihn ihr. »Die Polizei will Jerald Hayden in Zusammenhang mit den Morden an Kathleen Breezewood und Mary Grice und der versuchten Vergewaltigung von Mary Beth Morrison verhören.«
    »Nein.« Claire war eine starke Frau. In ihrem ganzen Leben hatte sie noch keinen Ohnmachtsanfall erlitten. »Da muß ein Irrtum vorliegen.«
    »Was ist denn da los, Claire? Wir sind wirklich schon etwas spät dran.« Charlton Hayden kam zur Tür. Das freundliche Lächeln auf seinen Lippen änderte sich nur geringfügig, als er die Dienstmarken sah. »Oh, Polizei. Gibt es ein Problem?«
    »Es geht um Jerald.« Claires Finger verkrallten sich in seinem Arm. »Sie wollen unseren Jungen mitnehmen. Großer Gott, Charlton, sie lasten ihm zwei Morde an.«
    »Das ist doch absurd.«
    »Ihre Gattin hält den Haftbefehl in Händen, Senator«, entgegnete Ed. »Wir sind bevollmächtigt, Ihren Sohn mit auf die Wache zu nehmen.«
    »Claire, ruf Stuart an.« Höchste Zeit, die Anwälte einzuschalten, sagte er sich. Obwohl er nicht glauben wollte, nicht akzeptieren konnte, daß Jerald etwas damit zu tun hatte, beschlich ihn doch das Gefühl, daß alles, was er in vielen Jahren aufgebaut und erreicht hatte, von Auflösung bedroht war. »Ich bin sicher, daß sich die Sache rasch klären läßt. Ich hole den Jungen.«
    »Wir würden gern mitkommen«, sagte Ed.
    »Meinetwegen.« Hayden drehte sich um und ging zur Treppe. Mit jeder Stufe, die er höher stieg, spürte er, wie sein Leben, seine Ambitionen und alles, was er für gut und richtig hielt, Stück für Stück zerbrach. Der Ausdruck in den Augen seines Sohnes fiel ihm wieder ein, als er mit ihm im Büro des Rektors gesprochen hatte. Nach außen hielt er sich aufrecht wie ein Feldherr mitten im Toben einer Schlacht. Dann standen sie vor Jeralds Zimmer, und er klopfte kräftig an.
    »Darf ich mal, Senator?« Ben stieß die Tür auf. Das Licht brannte, und das Radio spielte, aber der Raum war leer.
    »Er wird sicher unten sein.« Schweißbäche rannen über Haydens Rücken.
    »Ich begleite Sie.«
    Während Ben mit dem Senator ging, betrat Ed das Zimmer. Nach zehn Minuten stand fest, daß Jerald sich nicht im Haus aufhielt. Ben kehrte schließlich mit den Eltern in den Raum zurück.
    »Ihr Sohn hat hier einen richtigen Vorrat angelegt.« Ed zeigte auf eine aufgezogene Schublade. »Bitte, fassen Sie nichts an«, erklärte er, als der Vater näher trat. »Ich lasse einen Kollegen kommen, der das alles sicherstellt. Meiner ersten Schätzung nach finden sich hier vierzig Gramm Kokain und ein Viertelpfund Marihuana.« Er tippte mit einem Bleistift auf eine Dose. »Und darin befinden sich etliche Pillen.«
    »Das kann doch gar
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