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Verlockung

Verlockung

Titel: Verlockung
Autoren: Juliane Maibach
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Kleider. Dennoch war ich über den ersten Eindruck mehr als nur erleichtert.
    Ich ging ein paar Schritte ins Gedränge und folgte dabei Herrn Laurent. Er steuerte auf einige Tische an der gegenüberliegenden Wand zu. Dort saßen Lehrer und Lehrerinnen, die offenbar die Schüler zu irgendetwas einteilten. Ich reihte mich mit ihm zusammen in eine Schlange ein und wartete. Erneut sah ich mich um und war beeindruckt über die kuppelförmige Decke, die kunstvoll bemalt war; die großen, schweren Möbel, die Trophäen Vitrinen und die dicken Teppiche. Kurz darauf fiel mein Blick auf einen Glaskasten, der an einer der Wände stand. Darin lag ein dickes, schweres Buch. Irgendetwas daran fesselte mich geradezu.
    „Dieses Buch werden auch Sie bald kennenlernen“, sagte der Lehrer zu mir; er war offenbar meinem Blick gefolgt.
    Ich sah ihn fragend an und er begann zu erklären: „Sie werden feststellen, dass wir hier in Necare andere Vornamen haben als Sie in Morbus.“ Ich verstand, dass er mit Letzerem wohl die Menschenwelt meinte.
    „Wir tragen Namen, die unserem Charakter entsprechen oder etwas über uns aussagen. Sobald unsere Zauberkraft zu Tage tritt, entsteht auf unserem Arm ein schwarzes Symbol. Ein Tropfen Blut daraus wird auf eine Seite dieses Buches geträufelt, worauf der zukünftige Vorname erscheint. Von da an wird man ausschließlich mit diesem Namen angesprochen.“
    Von dieser Erklärung war ich ziemlich verwirrt. Namen, Blut, Symbole und das Buch…. Was würde noch alles auf mich warten?
    Eine Stimme riss mich aus meinen Gedanken; ich war an der Reihe.
    „Ihr Name?“
    „Gabriela Franken.“ Mein Vorname hatte mir noch nie allzu gut gefallen, aber ich war nun mal nach meiner Großmutter benannt worden.
    Die Dame suchte in einer Liste und fand mich schließlich.
    „Zimmer 805. Ihr Gepäck können Sie hier lassen, es wird auf Ihr Zimmer gebracht.“
    Ich nickte und trat aus der Schlange.
    „Hier ist eine Karte der Schule und Ihr Spind Schlüssel. Dann viel Spaß und ich hoffe Sie werden sich hier wohlfühlen“, sagte Herr Laurent und verabschiedete sich.
     
    Die Karte konnte ich gut gebrauchen, denn die Schule war ein einziger Irrgarten. Nach etlichen Minuten hatte ich schließlich doch mein Zimmer gefunden. Ich öffnete die Tür und trat ein. Das erste was ich sah, war, dass mein Gepäck neben dem Bett stand. Außer meinem entdeckte ich noch drei weitere Koffer, die ebenfalls vor je einem Bett standen. 
    Anscheinend hatte jeder hier einen eigenen Schrank, denn davon befanden sich gleich vier im Zimmer, sowie Schreibtische aus dazu passendem Holz. Über den anderen Betten hingen verschiedene Poster an der Wand, aber ansonsten ließ sich nichts Besonderes entdecken.
    Ich trat zu dem Bett, das offenbar meines war und begutachtete die dicken, alten Bücher, die darauf lagen; diese benötigte ich wohl für den Unterricht. Danach fiel mir ein Zettel ins Auge, der den Stundenplan enthielt. Ich staunte nicht schlecht, als ich die Namen der Fächer las:
    Mathematische Magie, Dämonologie und Accores, Grundlagen der Magie, Geschichte, Literatur, Pflanzenkunde, Trankkunde und als Wahlfach Astralphysik. Dahinter waren die Zimmer und Kursnummern eingetragen. Unter einigen Fächern konnte ich mir so rein gar nichts vorstellen, dagegen war ich richtig erleichtert etwas wie Literatur und Geschichte darauf zu finden. Wenigstens damit konnte ich was anfangen.
    Ein Brief lag ebenfalls dabei. Ich öffnete ihn und begann zu lesen. Ich wurde darin willkommen geheißen. Nach den üblichen Begrüßungsformeln, gab es einige Informationen, die mir den Ablauf erklärten: Wann und wo es Frühstück, Mittagessen und Abendbrot gab, sowie Erläuterungen über die Schullaufbahn. Ich war etwas erstaunt, denn wie ich feststellte, reichte diese bis zur 25. Klasse. Ich versuchte mich erst einmal zu orientieren: Ich war nun in der 13. Klasse, ganz so, wie es in meiner Welt auch gewesen war. Mit etwa einundzwanzig Jahren käme ich in die 16. Klasse. In dieser sollte eine Berufsberatung stattfinden, bei der es galt die Interessen der Schüler zu ermitteln und zu beraten für welche Berufe er damit geeignet sei. Das nächste Jahr nannte sich Vorbereitungsjahr (V1). Nun entschied sich der weitere Werdegang: Es würden viele Tests, Prüfungen und Klausuren stattfinden, in denen man die Eignung des Schülers feststellte. Danach wäre klar, ob dieser für eine höhere Laufbahn geeignet sei. Falls dies zutreffe, stünden drei weitere Jahre
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