Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verlockung

Verlockung

Titel: Verlockung
Autoren: Juliane Maibach
Vom Netzwerk:
handeln.
    „Alles ok?“, fragte er.
    Seine Stimme jagte mir ein prickelndes Gefühl über die Haut. Sie war weich, melodisch und legte sich verheißungsvoll um mich. Hinzu kam sein Blick, der auf mir ruhte und mein Herz zum Stottern brachte. Er raubte mir die Sinne! Dieser Kerl war einfach nur atemberaubend und ich lag in seinen Armen, schoss es mir mit einem Seufzer durch den Kopf… Ich lag in seinen Armen! Oh Gott! Schnell suchte ich festen Halt mit meinen Füßen, um mich langsam aus der Umarmung zu lösen.
    „Ja… ähm danke… Alles ok.“
    „Gut, das freut mich“, erklärte er mit einem Blick, der mich zu verbrennen schien.
    „Pass auf dich auf und bis bald.“
    Damit wandte er sich um und schritt in einer geschmeidigen Bewegung die Treppe hinab. Noch immer konnte ich ihm lediglich nachstarren. Ich musste fantasieren, das konnte unmöglich wahr sein. Erst langsam bemerkte ich, dass ich von einigen Umstehenden beobachtet wurde. Ich fühlte eine flammende Röte in mir hochsteigen und schritt hastig davon.
     
    In der Cafeteria fand ich zum Glück recht schnell meine Mitbewohnerinnen. Ich stellte mich zu ihnen in die Schlange, griff mir ein Tablett, einen Teller, sowie Besteck. Langsam schritt ich voran und nahm mir von den dargereichten Speisen: Salat, Nudeln mit Soße und etwas das aussah wie Pudding, dazu ein Getränk. Als ich mich zu ihnen an den Tisch setzte und zu essen beginnen wollte, war ich noch immer mit meinen Gedanken ganz woanders.
    Erst Thunders Stimme holte mich in die Gegenwart zurück: „Ich sag es dir lieber gleich“, begann sie in nicht allzu freundlichem Ton. „Wir drei haben uns keinen Platz an der Schule erkauft. Darum überleg dir lieber gut, ob du wirklich bei uns sitzen willst. Du könntest damit nämlich sehr schnell deinen Ruf ruinieren.“
    Allmählich konnte ich es nicht mehr hören: „Für mich spielt es keine Rolle, ob jemand reich ist oder nicht. Geld bedeutet mir nichts; es gibt Wichtigeres als das.“
    Die drei wechselten kurz einen vielsagenden Blick, dann erklärte Shadow. „Wir gehören zu dem geringen Teil, der die Aufnahmeprüfung geschafft und damit ein Stipendium bekommen hat. Die Stipendiaten sind von den anderen nicht gerne gesehen, werden gemieden und ausgeschlossen. Darum solltest du dir verdammt gut überlegen, ob du dich wirklich bei uns aufhalten willst.“
    „Das ist mir egal“, antwortete ich entschlossen.
    Thunder zuckte darauf mit den Schultern und sagte: „Tja, wie du willst.“
    Ich widmete mich erneut meinem Essen, allerdings begannen meine Augen ständig den Raum abzusuchen. Ich fand schließlich wonach ich Ausschau gehalten hatte. Er stand in der Schlange der Essensausgabe und unterhielt sich mit zwei anderen jungen Männern, die ebenfalls ansehnlich waren, jedoch kein Vergleich zu ihm darstellten. Er war vollkommen… Die Kleidung schmiegte sich an seine perfekten Formen und betonten diese nur umso mehr. Wenn er sich bewegte, konnte ich kaum die Augen von ihm wenden, denn es war einfach nur sinnlich. Ich verstand selbst nicht, was in mich gefahren war; so kannte ich mich gar nicht.
    „Sieht so aus, als hätten wir ein weiteres Opfer“, hörte ich Thunder sagen.
    Fragend blickte ich sie an.
    „Er ist dir wohl auch schon aufgefallen.“ Mit einer Gabel, die eine Pommes aufgespießt hatte, deutete sie auf den jungen Mann.
    Sofort wurde ich rot. „Ähm… nein so ist das nicht. Also… er hat mich gerade auf der Treppe aufgefangen, als ich gestolpert bin.“
    „Hmm“, machte sie. „Egal ob du ihn magst oder nicht. Ich gebe dir einen guten Rat: Halte dich von ihm fern. Alle Mädchen der Schule sind hinter ihm her. Na ja, außer uns dreien hier“, fügte sie mit einem Lächeln hinzu. „Solltest du dich an ihn ranmachen, gibt das eine Menge Ärger mit denen. Glaub mir, die würden morden um an ihn ranzukommen. Konkurrenz wird da gnadenlos ausgeschaltet.“
    Ich konnte gut verstehen, dass er so beliebt war. Auch wenn ich ihn gerne näher kennengelernt hätte, rechnete ich mir ohnehin keinerlei Chancen aus.
    „Wie heißt er denn?“, fragte ich dennoch.
    Shadow seufzte. „Du scheinst gute Ratschläge gerne zu ignorieren, aber es ist deine Beerdigung. Sein Name ist Night Reichenberg und ist zwei Klassen über uns. Er ist wirklich nett und du siehst selbst, dass er verdammt gut aussieht, aber es ist besser wenn du ihn dir aus dem Kopf schlägst.“
    „So ist das doch gar nicht.“
    „Schon klar“, murmelte Thunder.
    „Jedenfalls kennen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher