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Verlockende Angst

Verlockende Angst

Titel: Verlockende Angst
Autoren: Jennifer L. Armentrout
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Stimme klang lauter, scharf. » Sprich mit niemandem darüber! Niemals. Verstehst du mich? «
    » Ja. « Ich atmete in kurzen, keuchenden Stößen.
    Er fuhr zu Seth herum. » Bringen Sie sie von hier weg! Nehmen Sie Lucians Jet nach North Carolina! Setzen Sie geistigen Zwang ein, wenn die Mannschaft nicht ohne ihn starten will! Mir ist alles recht. Wenn man Sie aufhält oder den Grund Ihrer Abreise wissen will, dann sagen Sie, dass die Daimonen den zweiten Apollyon ausschalten wollen. Dass es zu gefährlich für Alexandria wäre, wenn sie hierbliebe. «
    Seth nickte. Seine Augen glühten. » Was ist mit den Leuten hier? «
    Aiden warf den Reinblütern hinter ihm einen Blick zu. » Ich kümmere mich um sie. « Er sprach leise. » Was hier passiert ist, wird diesen Raum nie verlassen. Darauf können Sie sich verlassen. «
    » Sind Sie sich sicher? « Seth runzelte die Stirn. » Wenn Sie es sich anders überlegen, ist für Alex alles aus. Wir könnten einfach… «
    » Wir werden sie nicht töten « , zischte Aiden. » Ich weiß, was ich tue. «
    Seths Augen weiteten sich. » Sie sind verrückt– genauso verrückt wie Alex. Wenn jemand herausfindet, was Sie vorhaben, sind Sie… «
    » Ich weiß. Gehen Sie– gehen Sie sofort! Bevor jemand kommt. Ich kümmere mich um alles. «
    Würde Aiden einem anderen Reinblut seinen Willen aufzwingen? Das allein schon war noch ein Verstoß, war schon eine weitere Regel, die er brach. Aber wie sollte das Geheimnis sonst gewahrt werden? Und Dawn? Sie war Ratsmitglied und daher verpflichtet, Bericht über das tatsächliche Geschehen zu erstatten.
    Aiden würde den Reinblütern geistigen Zwang auferlegen. Dann würde alles zusammenpassen. Die umgedrehten Halbblüter hatten alle mit Dolchen gekämpft. Man würde den Gardisten finden und davon ausgehen, dass ein Daimon seinem Leben ein Ende gesetzt hatte.
    Falls aber irgendwann die Wahrheit herauskäme, würde Aiden des Verrats angeklagt.
    Dafür würde er sterben.
    Ich stürzte nach vorn. » Nein! Das kannst du nicht tun! Ich lasse es nicht zu. Du sollst nicht sterben… «
    Aiden fuhr herum und umfasste meine Schultern. » Ich werde es tun und du wirst es erlauben. Bitte, streite nur dieses eine Mal nicht mit mir! Tu einfach, was ich sage! « Als er weitersprach, war seine Stimme kaum lauter als ein Flüstern. » Bitte. «
    Ich schloss die Augen, um gegen die plötzlich aufsteigenden Tränen anzukämpfen. » Tu’s nicht! «
    » Ich muss. Ich habe es dir schon einmal gesagt: Ich lasse niemals zu, dass dir etwas geschieht. Und das ist mir noch immer ernst. « Aiden wandte sich an Seth. » Brechen Sie auf, sofort! «
    Seth nahm mich fest bei der Hand. Ich hätte Aiden gern noch so viel gesagt, aber ich hatte keine Zeit dazu. Seth zerrte mich an den Toten und den geschockten Reinblütern vorbei. Einen letzten Blick erhaschte ich jedoch auf ihn.
    Er war bereits dabei, seinen Plan durchzuführen. Er kauerte vor Dawn nieder und sprach leise und schnell auf sie ein– so wie er in jener Nacht in dem Lagerhaus mit mir geredet hatte.
    Geistiger Zwang– er übte tatsächlich Zwang gegen einen anderen Reinblüter aus.
    Seth zog mich an der Hand. » Wir müssen uns beeilen. «
    Wir rannten durch die Gänge und mieden die Bereiche, in denen wir Menschenansammlungen vermuteten. Wir durchquerten Räume, aus denen leise Schreie drangen und sich mit dem Geräusch unserer Schritte mischten. Flure, in denen der Boden mit den Leichen von Halbblütern bedeckt war. Während Seth einem toten Gardisten einen Schlüsselbund abnahm, blickte ich in einen dunklen Raum. Überall lagen halbblütige Dienstboten, tot oder dem Sterben nahe. Niemand schien sich um sie zu kümmern. Ich hörte sie nur stöhnen, um Gnade flehen oder um Hilfe schreien– Hilfe, die niemals käme. Ich wollte zu ihnen.
    » Wir haben keine Zeit. Bedaure, Engel! Wir müssen weiter. « Seth zerrte mich hinter sich her.
    Ich war innerlich wie betäubt. So empfindungslos, dass ich weder auf die zahllosen Prellungen noch auf den Schmerz achtete, der mich bei jedem Schritt durchfuhr. Es war nicht schwierig, einen Geländewagen zu finden. Schwer fiel es uns, den Kampflärm auszublenden, der uns von allen Seiten umgab. Mein Instinkt riet mir, mich wieder ins Gefecht zu stürzen, aber Seth hätte das sicher nicht zu schätzen gewusst.
    Ich spähte über das dunkle Gelände und entdeckte erleichtert, dass Gardisten immer noch eine Absperrlinie um die Schule bildeten. Dort waren die Daimonen nicht
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