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Verlockende Angst

Verlockende Angst

Titel: Verlockende Angst
Autoren: Jennifer L. Armentrout
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zielte mit einem Covenant-Dolch nach meinem Kopf. Etwas knallte und dann krachte sie als Feuerball auf mich herab. Als sie schreiend und um sich schlagend auf dem Boden aufkam, wälzte ich mich beiseite.
    Ich taumelte zu Aiden hinüber. Er nickte mir zu, senkte die Hand und griff einen weiteren Daimon an. Ich warf noch einen Blick auf die am Boden liegende Daimonin und zuckte zusammen. Langsam kam sie auf die Füße, obwohl sie nur noch ein verkohlter, stinkender Haufen aus Haut und Stoff war.
    » Gute Götter « , murmelte ich und hätte mich am liebsten übergeben. » Fass mich nicht an! «
    Sie öffnete den Mund, dann aber flog ihr Kopf in die eine Richtung, während ihr Körper in die andere davonschlitterte. Leon stand mit einer Sichelklinge in der Hand hinter ihr. » Miss Andros « , sprach er mich höflich an, » sollten Sie sich nicht in Sicherheit bringen? «
    » Ja, das war der Plan. « Ich sah mich im Raum um. Der Boden war mit Toten bedeckt– mit umgedrehten Halbblütern und anderen von unserer Art. Seth hatte zwei Daimonen in die Enge getrieben und schien sich beim Kämpfen ganz vergnügt zu fühlen. Es war irgendwie verrückt, aber ich musste lachen.
    Aiden folgte meinem Blick. » Der dort zählt halb für mich, Leon. Damit bin ich bei sechseinhalb. « Dann warf er sich herum und stürzte zu einem Daimon, der einen Gardisten am Boden festhielt.
    Leon hob die Schultern. » Ist schon okay. Ich habe zehn, du Loser. «
    Ich nahm ein Heulen wahr und fuhr herum. Zwei Halbblut-Daimonen griffen an und gingen geradewegs auf Leon los. Sie benahmen sich, als sähen sie mich nicht. » Gleich sind es zwölf « , bemerkte Leon beiläufig.
    » Elf. « Ich wechselte die Hand und nahm die Sichelklinge in die Rechte.
    Leon klopfte mir auf die Schulter. » Lassen Sie sich nicht umbringen! «
    Mit diesen Worten trafen wir auf halbem Weg mit den Daimonen zusammen. Der Mann, der mich schließlich doch noch bemerkt hatte, wollte mich am Arm packen, aber ich täuschte nach rechts an. Er war viel größer als ich, vielleicht so groß wie Aiden. Ich durfte auf keinen Fall zulassen, dass er mich zu Boden warf. Obwohl ich einen guten Tritt anbringen konnte, rührte er sich kaum von der Stelle.
    Das war nicht gut.
    Ich blockte seinen Schlag ab, stolperte aber trotzdem einige Schritte zurück. Ich behielt das Gleichgewicht und stieß mit der Klinge zu. Er aber tauchte rasch darunter weg und holte zu einem Stich aus, der mich erledigen sollte. Ich spürte den Luftzug, mit dem mir die Klinge am Kopf vorbeifuhr. Ich sprang beiseite, doch der Halbblut-Daimon bewegte sich verdammt schnell. Seine Faust krachte in meinen Magen und keuchend torkelte ich zurück.
    Der Halbblut-Daimon lachte. » Bereit zu sterben? «
    » Ganz bestimmt nicht! « Ich richtete mich auf. » Dieser bleiche, drogensüchtige Look ist nichts für mich. Du wirkst ein bisschen abgewrackt. Brauchst du etwa Äther? «
    Grinsend neigte er den Kopf. » Ich reiße dich in Stücke, du dummes… «
    Ich ging in die Hocke und riss ihm die Beine unter dem Körper weg. Er knallte hin– und ich hatte nur einen Sekundenbruchteil Zeit für meinen Angriff. Ich sprang auf und zog ihm die Sichelklinge durch die Kehle. Sie glitt ohne Widerstand hindurch.
    Mit großen Augen hob ich die Klinge. » Verdammt, die ist echt scharf. « Ich wandte mich um und wollte Leon etwas zurufen, aber plötzlich stand der reinblütige Daimon vor mir.
    Er leckte sich über die Lippen. » Apollyon… «
    » Könnt ihr das etwa alle riechen? « Ich drehte die Sichelklinge um und stieß sie ihm in den Bauch.
    » Du riechst eben nach Wärme und Sommer. « Seth tauchte neben mir auf. » Ich habe dir doch gesagt, dass du gut riechst. «
    » Aber du… du riechst nach… nach… «
    Mit hochgezogenen Brauen wartete Seth.
    Meine Augen weiteten sich. Über seine Schulter hinweg sah ich mindestens vier weitere Daimonen, die den Gang entlangstürmten. » Daimonen. «
    » Ich rieche wie ein Daimon? « Er wirkte gekränkt.
    » Nein, Blödmann! Da kommen weitere Daimonen! «
    Seth warf einen Blick nach hinten. » Oh, verdammt! Dann müssen sie an den Eingängen durchgebrochen sein. «
    » Das klingt nicht gut. «
    Wieder hallte ein Krachen durch die Halle, aber es klang anders als das Zerbrechen von Glas. Es erinnerte mich an einen Künstler, der Marmor bearbeitet. Seth und ich fuhren gleichzeitig herum, aber ich weiß nicht, wer es zuerst sah. Wir wichen beide einen Schritt zurück.
    Ein Netz von Rissen lief durch
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