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Verlockende Angst

Verlockende Angst

Titel: Verlockende Angst
Autoren: Jennifer L. Armentrout
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wie einer von ihnen eine wunderschöne reinblütige Frau mit kupferrotem Haar und tiefbrauner Haut ansprang.
    Dawn Samos.
    Er schlug ihr die Zähne in den Arm. Schreiend versuchte sie sich loszureißen, doch der Daimon hielt sie fest umklammert. Aber sie hatte Glück. Er hätte ihr auch die Kehle durchbeißen können. Eine leise Stimme in meinem Hinterkopf meldete sich zu Wort. Lass sie! Sie mag Aiden, flüsterte sie.
    Aber das war auf jede erdenkliche Weise verkehrt– verkorkst ohne Ende.
    Ich nahm meine restliche Kraft zusammen, achtete nicht auf meine Schmerzen und rannte auf die beiden zu. Ein Daimon war nur dann umzubringen, wenn er gerade einen hilflosen Schwachkopf aussaugte. Wer hätte das besser gewusst als ich? Ich sah in Dawns amethystblaue Augen und stieß dem Daimon die scharfe Klinge in den Rücken. Er explodierte und verteilte sich als blauer Staub über ihre hübschen weißen Gewänder.
    Dawn taumelte zurück. Vor Schmerz und Entsetzen wirkte ihr Gesicht spitz. Ich drehte mich von ihr weg und wandte mich dem Gemetzel zu. Die Daimonen– Halb- und Reinblüter gleichermaßen– waren überwältigt von all dem Äther und nährten sich von den Gefallenen. Ich wollte mich auf sie stürzen, aber dann hörte ich ein wildes Kreischen, bei dem mir fast das Herz stehen blieb.
    Ich fuhr herum.
    Vor der Tür schwebten die drei Furien. Ihr Schlangenhaar peitschte durch die Luft. Ein bedauernswerter Gardist stand zwischen mir und den Furien, aber nicht lange. Die hässlichste von ihnen, deren Gewand blutbefleckt war, brach ihm mit einer knappen Handbewegung das Genick.
    Zorn und Angst durchströmten mich und dämpften den Schmerz, der mir tief in den Knochen saß. Eine zusammengeballte Energie in meinem Leib breitete sich aus und lief durch meine Glieder. Ein Energiestoß schoss durch meine Handfläche und ließ meine Hand in Flammen aufgehen. Er lief mir am Arm herauf und fuhr in mein Inneres hinab, wo er einen nie benutzten Muskel berührte. Vielleicht war es Akasha oder etwas weit Seltsameres– und Tödlicheres–, denn plötzlich leuchtete alles wie ein lohfarbener Edelstein. So als hätte jemand einen Malerpinsel in Bernstein getaucht und den Raum damit überzogen.
    Ich trat vor und meine Finger krampften sich um die Mitte der Sichelklinge. Eine der Furien lachte. Die anderen kicherten und strichen an der hässlichen Artgenossin vorbei. Hinter mir hörte ich, wie die Wachen mit den Daimonen kämpften, aber ich konzentrierte mich auf die Furien.
    Die beiden warfen sich einen Blick zu und leckten sich über die Lippen. Dann sprach eine von ihnen. » Hübscher kleiner Apollyon, du ziehst deine Energie aus dem Ersten, was? Oder überlässt er dir seine Macht? Damit sollte er lieber vorsichtig sein. «
    » Es wird nicht ausreichen « , erklärte die andere. » Du kannst uns nicht töten. «
    » Ich kann es versuchen. « Ich umklammerte die Klinge.
    Die Furie lachte. » Versuch es und stirb! «
    Dann flogen sie auf mich zu. Ich warf mich herum und rannte auf die Wand zu. Ich sprang hoch, stieß mich mit den Füßen von der Wand ab, sprang mit einem Salto über die beiden Furien hinweg und führte die Klinge in einem weit ausholenden Hieb nach unten.
    Mit weit ausgebreiteten Armen landete ich gebückt hinter ihnen. Die beiden Furien taumelten zurück und ihre kopflosen Körper sanken nach vorn. Blaues Feuer schoss aus ihren Hälsen, hüllte ihre Leiber ein und verschlang sie.
    Die hässliche Furie kicherte schrill und ich fuhr zu ihr herum. Mit ihrem strudelnden Haar schwebte sie einen oder zwei Meter über dem Boden. » Du hast meine Schwestern nicht getötet, aber bei ihrer Rückkehr wird Thanatos nicht erfreut sein. «
    » Das ist aber schade. «
    Lächelnd nahm sie ihre alte Gestalt wieder an. Sie war so schön, dass ihr Anblick fast schmerzte. » Du stellst eine Bedrohung dar und damit müssen wir uns auseinandersetzen. Nimm es nicht persönlich! «
    » Ich habe niemanden bedroht und bereite niemandem Probleme. «
    » Noch nicht, aber du wirst zu einem Problem werden. Wir wissen, was du tun wirst. « Unglaublich schnell griff sie nach meiner Klinge.
    Ich trat ihren Arm weg. » Was werde ich tun? «
    » Warum kämpfst du gegen mich? Wenn du mich tötest, komme ich wieder. « Blitzschnell sprang sie auf und traf mit dem Fuß die Vorderseite meines Shirts. Ich entkam ihren Krallen nur knapp. » Das ist unsere Aufgabe. Wir werden immer wieder zurückkehren und dich jagen, bis die Bedrohung beseitigt ist. «
    »
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