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Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman

Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman

Titel: Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman
Autoren: Jo Barrett Alexandra Kranefeld
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Irish Pubs mit Trödelkram an der Wand - Straßenschilder beispielsweise, auf denen Shepherd’s Pie Avenue steht. Ein Irish Pub, in dem man Nachos zum Bier bekommt.
    Er war mir gleich aufgefallen. Hatte sich die Hemdsärmel bis zum Ellenbogen hochgeschlagen, ein Bein baumelte lässig
vom Barhocker. Er hatte das gewisse Etwas, das an einen Filmstar erinnerte, eine gewisse Ungezwungenheit. Wie er beim Reden die Hände bewegte, dabei kurz beiseitesah und selbstbewusst lächelte.
    Er saß mit einem anderen Typen an einem der kleinen Bartische, und keiner der beiden trug ein Namensschild. Natürlich nicht. Was hätte ich dafür gegeben, wenn ich meinen weißen Aufkleber nicht so peinlich mitten auf die Brust geklebt hätte. Oder zumindest nicht in riesengroßen Buchstaben MADELINE PIATRO draufgeschrieben hätte.
    Am Begrüßungstisch war der dicke schwarze Filzstift ein wenig mit mir durchgegangen. Ich hatte sogar noch zwei Ausrufezeichen hinter meinen Namen gesetzt, so dass auf dem Schild nun MADELINE PIATRO!! stand - als ob ich es unglaublich aufregend fände, ich selbst zu sein.
    Da stand ich nun. In Jeans und meinen bequemen Loafers, mit einem riesengroßen, nicht zu übersehenden Namensschild auf der Bluse. Ich kam mir echt bescheuert vor. Ungefähr so, als hätte ich Klopapier am Schuh und würde eine Zahnspange tragen.
    So starrte ich quer durch den Raum diesen Filmstar-Typen an. Wahrscheinlich spürte er, wie meine Blicke ihn durchbohrten, denn auf einmal sah er mich an und zwinkerte mir zu.
    Ich weiß noch, wie ich rot wurde. Eine Frau in meinem Alter! Wie ein Teenager errötete ich, warf einen beschämten Blick auf meine Loafers, holte tief Luft und dachte: »Verdammt, was soll’s …«
    Und dann tat ich es einfach.
    Mutig und unerschrocken - schließlich war ich eine MBA-Studentin! - ging ich zu ihm und stellte mich vor.
    »Hi, ich bin Madeline. Madeline Piatro«, sagte ich und zeigte auf mein Namensschild. »Nur falls du das Werbebanner nicht lesen kannst.«

    Dieser Spruch schien ihm erst mal die Sprache zu verschlagen. Eine Frau, die vom anderen Ende der Bar auf einen Mann zusteuerte und ihn dann auch noch ansprach, war in diesen Kreisen eher eine Seltenheit, denn schließlich waren wir hier an der University of Texas - und nicht an einer dieser ultraliberalen Unis an der Ostküste, wo Frauen vor gar nichts mehr zurückschreckten.
    Wir in Texas geben uns gern noch ein wenig schüchtern und scheu, um uns lautlos wie Katzen an unsere arglose Beute heranzuschleichen.
    »Ich bin in deinem Marketingseminar«, sagte ich und streckte ihm meine angstschweißige Hand hin. Augen zu und durch war schon immer mein Motto gewesen.
    »Nett, dich kennenzulernen, Madeline. Carlton Connors«, sagte er höflich. Er nahm meine Hand, und ich stellte fest, dass seine Handfläche ganz kühl war, nicht verschwitzt wie meine. Sein Händedruck war fest. Kräftig und männlich.
    Als er mich angrinste, zeigte er perfekte weiße Zähne und fuhr sich mit der Hand durch sein ebenso perfektes Haar. »Das ist David«, sagte er und zeigte auf seinen Freund.
    David wischte sich seine Hand an der Jeans ab. »’tschuldigung. Ich habe Bier an den Händen. Der Tisch ist irgendwie nass.«
    »Macht nichts«, meinte ich und schüttelte ihm seine klebrige Hand. David hatte einen zu weichen Händedruck. Labberig wie ein schlaffer Sack.
    »David hat gerade von unserem Marketingseminar gesprochen«, sagte Carlton.
    Ich schaue David an. Mr Schlaffsack lächelt. Lächelt wie jemand, der weiß, dass er hier mit einem verdammt coolen Typen abhängen darf.
    »Ja, Mann«, sagte David. »Professor Morgan gibt mir immer eins auf die Eier. Ich glaube, dass sie was gegen Männer hat.«

    Carlton sieht erst mich an, dann David, dann wieder mich. »Irgendeinen Kommentar dazu, Madeline? Dave würde in dieser Sache sicher gern die Meinung einer Frau hören.«
    »Klingt eher, als hätte Professor Morgan nichts gegen Männer, sondern gegen David«, sage ich.
    Als Carlton den Kopf zurückwirft und lauthals lacht, bin ich sehr zufrieden mit mir.
    »Willst du dich setzen?«, fragt er mich und klopft auf den leeren Barhocker neben sich. Sein Lächeln ist so selbstsicher, als wüsste er genau, was ich jetzt sagen würde.
    »Gern«, sage ich, glücklich über die Einladung.
    Ich hopste auf den Barhocker und bestellte mir ein Bier, in dem eine Zitronenscheibe schwamm. Und noch in derselben Nacht schlief ich mit Mr Carlton Connors.

3
    Es WAR einer meiner üblichen
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