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Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman

Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman

Titel: Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman
Autoren: Jo Barrett Alexandra Kranefeld
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Frontlinien sind bereits durchbrochen. Jetzt geht es Mann gegen Mann. Ich spüre ein furchtbares Brennen in der Speiseröhre. Und dann: der letzte, tödliche Stoß. Und wie ich so stöhnend über der Kloschüssel hänge, denke ich: Okay, das war’s dann.

6
    AM NÄCHSTEN Abend, also einen Tag nach meinem One-Night-Stand mit Carlton Connors, bekam ich ein Musiktelegramm. Von Mr Connors persönlich.
    Ich war ziemlich überrascht, als er mit einem Strauß gelber Rosen vor meiner Haustür stand. »Für meine gelbe Rose von Texas«, sagte er, mit einem betörenden Lächeln auf den Lippen. Und dann stimmte er den College-Kampfgesang der University of Texas an.
    »The eyes of Texas are upon us …«, sang er, ging auf die Knie, die Arme weit ausgebreitet.
    Er hatte ein paar Sachen eingekauft, wir kochten bei mir Pasta und hatten danach sehr sportiven Sex auf dem gekachelten Küchenfußboden.
    Von da an fanden unsere One-Night-Stands dreimal die Woche statt.
    Binnen eines Monats zog Carlton aus seiner winzigen, immer ein wenig nach Mottenkugeln müffelnden Wohnung aus und zu mir in mein kleines, aber feines Stadthaus. Carlton hatte sich überlegt, dass es billiger und effizienter wäre, während des Studiums zusammenzuleben. »Als Team werden wir mehr Erfolg haben«, sagte er.
    Die Seminare bereiteten ihm einige Probleme, und noch mehr Probleme hatte er damit, seine Studiengebühren zu zahlen.
    »Ich kann nicht gleichzeitig arbeiten und studieren und noch Spaß am Leben haben«, beschwerte er sich. Mit Lektüre und Klausuren tat Carlton sich schwer. Wir versuchten beide, in unseren jeweiligen Jobs weiterzuarbeiten, während wir
unseren MBA machten. Ich war damals schon vierzehn Jahre bei derselben Firma - wenn man mein Praktikum während der Highschool mitzählte. Und Carlton hatte eine schlecht bezahlte Stelle in einer der Lagerhallen seines Vaters.
    Carltons Vater hieß Forest Connors, ein millionenschwerer Unternehmer. Ihm gehörte ein Firmenimperium, das äußerst gewinnbringend Medizintechnik vertrieb. Außerdem war Forest Connors ein einflussreicher Mäzen und Förderer der McCombs School of Business und hatte der Uni einen nach Carltons Großvater benannten Lehrstuhl finanziert.
    Carlton stellte mich seinem Vater bei einem Stehempfang mit Wein und Käsehäppchen vor, den der wirtschaftswissenschaftliche Fachbereich im Rahmen des MBA-Studiengangs ausrichtete.
    »Das ist Madeline - ich hatte dir von ihr erzählt, Dad«, hatte Carlton gesagt und mich zu einem großen, gut aussehenden Mann dirigiert, der eine entfernte Ähnlichkeit mit seinem Sohn hatte.
    »Schön, Sie kennenzulernen, Madeline. Forest Connors«, sagte Carltons Vater in gebieterischem Ton.
    Ich weiß noch, wie ich die Schultern straffte, bevor ich Mr Connors die Hand gab. Er hatte mir seine Hand entgegengestreckt - breit und kräftig, zupackender Händedruck. Wie Carlton. Der Händedruck von Gewinnertypen.
    »Sie sind also die Frau, die meinen Sohn von seiner Arbeit ablenkt«, sagte Mr Connors. Das sollte ein Scherz sein. Aber irgendwie auch nicht.
    »Genau. Und die Staatsverschuldung geht auch auf Madelines Konto«, gab Carlton zurück, woraufhin wir alle lachten.
     
    Als ich Carlton später fragte, warum sein Vater ihm nicht bei den Studiengebühren unter die Arme greife, sagte Carlton, dass sein Vater der Überzeugung sei, man müsse sich »von
unten hocharbeiten«. Forest Connors verwöhnte seinen Sohn nicht, und deshalb fuhr Carlton einen kleinen verrosteten Honda, der mit Vorliebe liegenblieb.
    Carlton meinte, sein Honda habe »Charakter« und »setze neue Trends«. Das sagte er vorzugsweise dann, wenn er morgens die Motorhaube hochklappte und die Hände voller Öl hatte.
    Sein tapferer kleiner Honda habe höchstpersönlich das Image von Honda zunichtegemacht, fand Carlton - von wegen zuverlässiger Kleinwagen mit niedrigen Unterhaltskosten, der einen nie im Stich ließ.
    »Verdammter kleiner Japaner!«, brüllte Carlton seinen Honda an und trat fluchend gegen die Stoßstange. Wenn er zur Arbeit in die Lagerhalle musste - um sich von unten hochzuarbeiten! -, fuhr er lieber mit dem Fahrrad. Irgendwann war es dann so weit, dass er seine Bücher für die Uni gleich ganz zu Hause ließ. In den Seminaren schrieb ich für uns beide mit.
    Eines Abends, nachdem wir gerade besonders guten Sex gehabt hatten - heißen, hemmungslosen Porno-Sex -, strich er mir das zerzauste Haar aus der Stirn und sah mir tief in die Augen. »Ich kann meinen Dad nicht ständig
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