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Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman

Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman

Titel: Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman
Autoren: Jo Barrett Alexandra Kranefeld
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Finger über die Wange streicht.
    »Guten Morgen, meine Schöne«, flüstert er und küsst mich. Und zwar richtig. Kein flüchtiges Küsschen am Morgen, sondern ein langer, inniger Kuss. Einer der Küsse, die man so oft
im Film gesehen hat und von denen jedes Mädchen träumt. Und dann passiert es tatsächlich, und man hält vor lauter Schreck die Luft an, aus Angst, man könne so früh am Morgen schlechten Atem haben.
    Ich weiche vor Carlton zurück, stütze den Ellbogen auf mein Kissen und den Kopf auf die Hand. Dann bedenke ich meine neue Bekanntschaft mit meinem allerernstesten Blick. »Nein, ehrlich. Ich hatte noch nie einen One-Night-Stand«, stelle ich klar. Weil er wissen soll, dass ich keine Schlampe bin. Und weil es stimmt.
    »Wer hat denn was von nur einer Nacht gesagt?«, erwidert er.
    Nun heißt es, einen kühlen Kopf zu bewahren. Jetzt nur kein verzücktes Lächeln und keine wilden Küsse.
    »Ich weiß ja nicht, was du vorhast, aber ich halte nichts von halben Sachen. Ich will meinen MBA machen, und da kann ich keine verkorkste Beziehung gebrauchen«, kläre ich Carlton nüchtern über den Stand der Dinge auf.
    Lachend schüttelt er den Kopf über meine Unverfrorenheit.
    »Reimt sich«, meint er. Und erschreckt mich schier zu Tode, als er meine Stimme imitiert und zu singen beginnt: »Ich halte nichts von halben Saaa-aaa-chen«, singt er. »Ich werde meinen MBA maaa-aaa-chen.«
    »Ich kenne dich ja nicht mal!«, rufe ich dazwischen und gebe ihm einen Klaps auf den Arm.
    Carlton streckt die Hand aus und sagt: »Carlton Connors. Sehr erfreut, Ihre Bekanntschaft zu machen, Ma’am.«
    »Sehr witzig.«
    Carlton fährt sich mit der Hand durch sein Haar. Er sieht heute Morgen wirklich noch genauso gut aus wie gestern Abend.
    Ich setze mich auf und schiebe mir ein Kissen hinter den Rücken - ganz, ganz vorsichtig, weil ich auch noch die Bettdecke unter meinem Kinn festhalten muss.

    »Okay, hör zu. Das war einfach nur ein kleines Abenteuer, verstanden?«, erkläre ich mit fester Stimme. Ich weiß nicht, warum ich das sage. Aber ich sage es. Vermutlich eine Frage der Selbstachtung. Weil ich weiß, dass dieser Typ mich niemals anrufen wird.
    »Hey, Madeline Piatro, ich bin eigentlich ein ganz netter Kerl. Also brich mir nicht das Herz«, sagt er und strahlt mich mit seinem Filmstar-Lächeln an.
    Ich schaue ihn an, diesen Mann in meinem Bett. Schaue streng und unnachgiebig. »Wir wissen doch beide, dass das hier eine einmalige Angelegenheit war«, sage ich in meinem nüchternsten Verhandlungston.
    Lächelnd legt er mir den Finger an die Lippen. »Du bräuchtest schon eine Armee von Bodyguards, um mich von dir fernzuhalten, Darling«, flüstert er.
    Und ich weiß noch, wie ich ihm daraufhin den Mund zuhielt, mich auf ihn schwang wie ein Cowgirl beim Rodeo und alle Bedenken verwarf.
    Und so fing sie an, unsere Romanze.

5
    ICH BEUGE mich über die Backform und begutachte meine Killer-Brownies. Steche mit der Gabel rein. Dampf steigt mir entgegen, und der Duft lässt mir das Wasser im Mund zusammenlaufen. Köstlich! Wie geschmolzene Schokolade. Mein Magen hüpft vor Freunde in die Luft. Ich habe Hunger. Richtigen Heißhunger. Seit ich mit Heather Kaffeetrinken war, habe ich nichts mehr gegessen - und da auch nur ein trockenes Scone. Ein paar unbefriedigende Happen, und weg war es. Eigentlich habe ich schon seit Wochen nichts mehr gegessen. Zumindest nichts Richtiges, keine ordentliche Mahlzeit - obwohl man darüber streiten kann, was richtig und ordentlich denn eigentlich bedeutet. Aber wenn ich so überlege, kann ich mich gar nicht mehr an das letzte Mal erinnern, dass ich mich wirklich hingesetzt und ordentlich gegessen habe.
    Ab in die Tonne mit diesen Keine-Kohlenhydrate-Atkins-Weizengrassaft-Ratgebern! Jemand sollte mal ein Buch über die Schlussmach-Diät schreiben.
    Ich ziehe ein langes Messer aus dem massiven Messerblock auf der Anrichte und schneide die Brownies an. Oh, der Geruch ist göttlich! Als ich das Messer rausziehe, klebt dunkle geschmolzene Schokolade an der Klinge. Warme Schokolade, die auf der Zunge zergeht. Gebannt blicke ich auf das Messer - einen Moment nur, doch fast einen fatalen Moment zu lang. Schnell werfe ich es in die Spüle und lasse Wasser darüberlaufen.
    Arsen konnte ich nirgends auftreiben. Anscheinend darf es nicht mal mehr in Rattengift, Ameisenködern und Unkrautvernichtern verwendet werden. Auch für die Variante mit den
nach Lavendel duftenden Pestiziden fehlten mir leider
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