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Verliebt in Paris: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Verliebt in Paris: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Verliebt in Paris: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)
Autoren: Kate Klise
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begegnen. Ich sah mich nach Coco um, ob sie etwas trinken wollte, doch sie hatte die Augen geschlossen. Sie war schon den ganzen Morgen so still gewesen. Nichts Neues also. Ich schrieb es ihrer üblichen Launenhaftigkeit zu. Dann fiel mir schlagartig ein: Heute Abend war ja der Oberstufenball.
    Armes Kind. Warum ließ ich sie bloß so wenig von der Leine? Sie und ihre Freundinnen hatten die ganze Woche über in E -Mails das Drama rund um diesen Ballabend verhandelt. (Glaubte Coco wirklich, ich wüsste nicht, wo ihre vorgeblichen Pâtisserie-Besuche hinführten?) Trotzdem wollte Coco einfach nicht zugeben, dass ihr das Ganze irgendwas ausmachte. Vielleicht machte ihr das ja auch wirklich nichts aus. Ich hoffte es für sie.
    Andererseits fragte ich mich, ob es ihr nicht Spaß gemacht hätte, sich aufzubrezeln und ein Date – ein richtiges Date – mit einem netten Jungen wie Webb zu haben? Mir gefiel die liebenswert unbeholfene Art sehr, wie er an meinen Frühstückstisch getreten war. Obwohl ich seine Rücksicht auf meine Privatsphäre schätzte, hatte ich ihm mit meiner Körpersprache klarzumachen versucht, dass ich nichts dagegen hätte, wenn er seine Croissants an meinem Tisch essen würde. Er war ein reizender Junge. Was konnte er dafür, dass sein Dad ein Idiot war?
    Der Pilot machte eine weitere Ansage. »Eben wurde uns mitgeteilt, dass wir mit einer Verspätung auf unbestimmte Zeit rechnen müssen. Bitte bleiben Sie auf Ihren Plätzen. Den Fluggästen ist es nicht gestattet, den auf der Boardingkarte ausgewiesenen Sitz zu wechseln. Solange wir noch aufgehalten werden, dürfen Sie Ihre Mobiltelefone benutzen.«
    Das Handy von Solange kam mir in den Sinn. Ich langte unter den Sitz vor mir und zog es aus meiner Tasche. Als ich das Gerät einschaltete, zeigte es eine neue Nachricht an. Ich klickte auf den kleinen Briefumschlag.
    Von: Solange@com
    An: DaisyS@com
    Betreff: Gut
    Hallo, Daisy, mir geht’s gut. Ruf Dich bald an. Andrew = ideal für Dich.
    Ich fummelte auf dem Telefon rum, bis ich den Antwortbutton fand.
    Von: DaisyS@com
    An: Solange@com
    Betreff: Re: Gut
    Nein, er ist nicht ideal für mich. Ist aber nicht schlimm. Ist sogar ganz gut so.
    Mir geht’s bestens.
    Ich starrte auf das letzte Wort. Bestens .
    Mein müdes Hirn machte eine Schlagzeile daraus: »Daisy Sprinkle geht’s bestens. Danke der Nachfrage.«
    Was für ein Bullshit, würde Coco sagen. Und recht hätte sie.
    Meine Augen brannten. Würde bloß der verflixte Flieger endlich abheben, damit ich von diesem bescheuerten Erdteil wegkam.
    Gerade wollte ich das Handy zurück in meine Handtasche stecken, da fiel mir wieder mal dieser lächerliche Zettel von Mr 13C in die Hand.
    Ich las ihn erneut. Und schrieb dann mit heißen Tränen in den Augen eine Antwort an Lineman@com.
    Sie war vielleicht das Wahrste, was ich je geschrieben hatte.

O nein.
    Acht Polizisten mit automatischen Waffen bestiegen das Flugzeug.
    Ich drehte mich zu Dad um. »Was soll das denn, verdammt?«
    »Keine Ahnung«, sagte er.
    Minutenlang blieb uns völlig schleierhaft, was da los war. Schließlich kam eine Ansage.
    »Hier spricht Ihr Kapitän. Wir haben eine Weisung erhalten, wonach dieses Flugzeug erst dann eine Starterlaubnis erhält, wenn eine Reihe von Sicherheitsmaßnahmen abgeschlossen ist.«
    Ich sah Dad an. »Ist sicher eine reine Formsache«, sagte er. »Mach dir keine Sorgen.« Er war ein grottenschlechter Lügner.
    Einer der Polizisten begann, Anordnungen erst auf Französisch, dann auf Englisch und Spanisch zu geben.
    »Handys und sonstige elektronische Geräte sind auszuschalten, da wir jetzt eine Untersuchung durchführen«, sagte der Polizist, während er im Flugzeug nach hinten durchging. »Machen Sie sich keine Gedanken wegen der Hunde. Die wissen, was sie tun.«
    Vorn in der Kabine wurden zwei tatendurstige Spürhunde losgelassen. Sie suchten sich ihren Weg zum Heck und beschnüffelten dabei jede Sitzreihe.
    »Worauf sind die aus?«, flüsterte ich Dad zu.
    »Drogen vermutlich«, raunte er.
    Aber das hier sah zu ernst für eine Rauschgiftrazzia aus. »Ob wir besser aussteigen?« Ich bekam echt Schiss. »Lass uns einfach morgen nach Hause fliegen.«
    »Die werden uns jetzt nicht rauslassen«, sagte Dad. »Ganz ruhig. Wahrscheinlich ist es nichts Ernstes.«
    Die Hunde nahmen sich unsere Reihe vor und schnüffelten dabei wie durchgedrehte Ameisenbären.
    »Alle Handys, BlackBerrys, iPhones und Pager müssen ausgeschaltet sein«, wiederholte der
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