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Verliebt in einen Fremden

Verliebt in einen Fremden

Titel: Verliebt in einen Fremden
Autoren: Brown Sandra
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im Stillen hinzu. Er liebt eine andere.

    Â»Es tut mir in der Seele weh, mitansehen zu müssen, dass ihr beiden unglücklich seid, Camille. Ich hatte so gehofft, dass ihr in dieser von mir gestifteten Ehe letztlich doch noch erkennen würdet, wie sehr ihr einander liebt. Trotzdem, ich bin ein realistischer Mensch, von daher kann und darf ich dich nicht zu einer Beziehung verdonnern, die dich und Zachary kreuzunglücklich macht. Ich werde dich vermissen, Camille, wenn du uns verlässt. Aber ich weiß auch, dass du genau das tun wirst. Du bist zu aufrichtig, um auf Dauer mit einer Lüge zu leben. Und bitte, vergiss nie, dass du hier auf Bridal Wreath immer ein Zuhause hast.«
    Â»Danke, Rayburn.« Camille schluckte. Sie hatte einen Riesenkloß in der Kehle. Sie beugte sich vor und küsste ihn auf die Stirn. »Ruh dich jetzt aus und mach dir keine Vorwürfe wegen uns. Dich trifft absolut keine Schuld. Du konntest schließlich nicht wissen, dass die Probleme, die Zack und ich haben, unlösbar sind.«
    Bevor sie den Raum verließ, rief Rayburn sie noch einmal zurück. »Camille, übermorgen ist Erntedank. Macht es dir etwas aus, noch so lange hier zu bleiben? Du würdest einem alten Mann damit eine Riesenfreude bereiten. Ich möchte so gern, dass wir an diesem Tag eine Familie sind.«
    Â»Natürlich bleibe ich«, versicherte sie ihm. Dann fügte sie gedankenvoll hinzu: »Du wirst immer meine Familie sein.«

12
    Wie die Frauen in ganz Amerika verbrachten Camille und Dearly am nächsten Tag viel Zeit in der Küche mit den Vorbereitungen für das Erntedank-Festessen. Camille widmete sich den Routineaufgaben. Sie zerkleinerte Früchte und Nüsse, wusch Gemüse und Salatköpfe und maß die Zutaten für Dearly ab, die mit erstaunlichem Geschick hantierte. Beim Anblick der köstlich aussehenden und aromatisch duftenden fertigen Speisen lief Camille das Wasser im Mund zusammen.
    Â»Ich möchte mich bestimmt nicht in deine Vorbereitungen hineindrängen, wenn es dir nicht recht ist, aber meine Mutter meint immer, meine Pecannusspastete sei ein Traum«, scherzte Camille mit der Köchin.
    Â»Tu dir keinen Zwang an, Camille. Zufällig weiß ich, dass Zack Pecannüsse für sein Leben gern isst.« Verschwörerisch zwinkerte sie Camille zu.
    Â»Na ja, ich hoffe doch, dass sie allen schmeckt«, erwiderte Camille vage.
    Als sie sich am Spätnachmittag erschöpft von den Küchenaktivitäten die Stufen ins erste Stockwerk hochschleppte, ließ Zacks Stimme sie innehalten.
    Â»Camille.« Verwundert drehte sie sich zu ihm um. Er hatte während der vergangenen Woche kaum mit ihr geredet, und sie hatte keine Ahnung, was er nun plötzlich von ihr wollte. Er kam ihr auf der Treppe entgegen und blieb eine Stufe unter ihr stehen. Als er unvermittelt die Hand
nach ihrem Gesicht ausstreckte, zog sie unbewusst eine Grimasse und zog hastig den Kopf weg. Er verharrte mitten in der Bewegung, seine Züge erstarrten.
    Â»Du hast Mehlstaub auf der Wange. Den wollte ich dir doch nur kurz wegwischen«, sagte er rau. »Obwohl es eigentlich zum Anbeißen süß aussieht.« Bevor er weiterredete, musterte er sie für Augenblicke gedankenvoll. »Ich weiß, dass du den ganzen Tag mit Dearly in der Küche gestanden hast. Sie ist auch nicht mehr die Jüngste und ziemlich erledigt. Deshalb hat Dad vorgeschlagen, dass wir zum Abendessen ausgehen und ihr freigeben. Ich mach ihm eine Kleinigkeit, bevor wir fahren. Ist dir das recht? Da wir bislang noch nicht in Under-the-Hill waren, dachte ich, ich reserviere uns dort irgendwo einen Tisch. Wir könnten eines dieser köstlichen Welsgerichte probieren.«
    Es kümmerte ihn nicht die Bohne, dass sie ebenfalls erschöpft war. Er wollte sie auch gar nicht zum Abendessen einladen. Rayburn hatte den Vorschlag gemacht. Für Augenblicke lag es ihr auf der Zunge, Zack mit einem »Ach nein, danke« abzuspeisen, aber er wirkte so anziehend, wie er da auf der Treppe stand und sie fixierte. Fatalerweise hatte sie sich von seinen azurblauen Augen noch jedes Mal rumkriegen lassen. Zudem würde sie bald abreisen, und vielleicht war es ja auch ihr letzter gemeinsamer Abend mit Zack. Kurzum, sie entschied sich anders. »Ja, das klingt gut«, sagte sie gelassen, obwohl ihr Herz raste. Er durfte unter gar keinen Umständen merken, wie sehr sie die Aussicht auf einen Abend zu
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