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Verliebt in einen Fremden

Verliebt in einen Fremden

Titel: Verliebt in einen Fremden
Autoren: Brown Sandra
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Vaters gelegt. Camilles Herz schwoll vor Stolz und Schmerz. Wirklich schade, dass sie Zack nicht schon früher gekannt hatte. Jetzt würde sie bestimmt nie Anteil an seinem Leben haben.
    Bevor die junge Frau sie zurückhalten konnte, rollten heiße Tränen über ihre Wangen. Beschämt warf sie die Hände vors Gesicht.
    Â»Aber, aber, meine Liebe, geht dir das so nahe? Das kann ich nicht mitansehen.« Rayburn reichte ihr ein blütenweißes Taschentuch, mit dem sie ihre Tränen trocknete. Leider nicht auf Dauer.
    Â»Ich … ich … es tut mir Leid, Rayburn«, stotterte sie. »Ich möchte dich nicht aufregen. Es ist mir ja so peinlich.«
    Er nahm sie in die Arme und streichelte besänftigend ihre Schultern. »Es gibt nichts, was dir peinlich sein muss, Camille.« In seiner Stimme schwang väterliche Besorgnis. »Als ich dich in Atlanta kennen lernte, hatte ich gleich die fixe Idee im Hinterkopf, dass ihr euch vielleicht mögen könntet, du und Zachary. Du erinnertest mich an meine Alice. Nein, nicht unbedingt vom Äußeren her. Aber deine Ausstrahlung ist ihrer sehr ähnlich. Man findet heute nur noch selten Frauen mit so viel positivem Lebensgefühl. Ich kann mir nicht helfen, aber das feminine Element kommt häufig zu kurz. Karriere ist ja gut und schön, und ich bin weiß Gott kein Chauvinist. Aber ich mag nun einmal Frauen, die ihre Weiblichkeit betonen. Die ganz Frau sind, da bin ich altmodisch, ich weiß.« Er stockte für einen Moment, als müsste er sich erneut sammeln nach diesem Diskurs.
    Â»An dem ersten Nachmittag nach deiner Ankunft hab ich gleich gemerkt, dass es zwischen dir und Zachary funkte. Natürlich wusste ich damals noch nicht, was sich zwei Jahre zuvor in Utah abgespielt hatte. Manchmal passieren halt merkwürdige Zufälle, nicht wahr? Als ich an jenem Morgen im Krankenhaus aufwachte, weil ihr beiden euch auf dieser behelfsmäßigen Besucherpritsche – ähm – herumgebalgt habt, fand ich das fabelhaft. Bitte, nimm es mir nicht übel«, sagte er sanft und tätschelte Camilles Hand. »Es ist doch ganz natürlich, dass zwei junge Menschen einander körperlich erregend finden. Alice und ich … na ja, lassen wird das, jedenfalls musste ich an mich halten, um nicht in lautes Freudengeheul auszubrechen, dass ich euch in eindeutiger Pose erwischt hatte. Zum damaligen Zeitpunkt, Camille, hatte ich dich bereits ins Herz geschlossen. Ich hätte mir keine bessere Frau für meinen Sohn vorstellen mögen und auch keine liebenswertere Schwiegertochter.«
Er sah ihr tief in die tränenfeuchten Augen und streichelte sanft ihre Wange. »Du kannst dir meine Bestürzung vorstellen, als ich dann euer anschließendes Gespräch mitbekam. Wäre ich nicht krank und geschwächt gewesen, hätte mein Sohn vermutlich die erste Tracht Prügel seines Lebens bezogen. Ich war fuchsteufelswild, dass du dich wegen ihm mit Selbstvorwürfen quälen musstest! Und wie er mit dir redete! Es war beschämend! Er konnte froh sein, dass seine Mutter nicht dabei war. Da kam mir der Gedanke, dich mit einer Heirat zu überraschen.«
    Camille senkte betreten den Kopf. »Du hast das Ganze nur arrangiert als … als Wiedergutmachung für Zacks Ausrutscher in Utah?«
    Â»Nein, mein Kind. Ich hab es gemacht, weil ich glaubte – und immer noch glaube –, dass ihr einander liebt, Zack und du, und es nur nicht zugeben wollt. Wärst du irgendeine Art raffiniertes Flittchen gewesen, hätte ich dem Vorfall keine weitere Bedeutung beigemessen. Wenn ich nicht an die große Liebe geglaubt hätte und dass aus dieser Verbindung nette, intelligente Kinder hervorgehen könnten, hätte ich niemals zu derart drastischen Maßnahmen gegriffen, um euch beide zusammenzubringen.«
    Â»Ich weiß, dass deine Motive ehrlich waren, Rayburn.« Camille mied seinen altersweisen Blick und schaute zerstreut auf ihren Schoß, dann über seinen Kopf hinweg und im Zimmer umher, um den intelligenten blauen Augen mit den buschigen weißen Brauen auszuweichen, die ihr Gegenüber noch jedes Mal fesselten. »Es ist nur so, dass … Zack und ich … Es klappt nicht mit uns. Ich wünschte mir schon allein dir zuliebe, dass es funktionierte. Ich meine es wirklich ehrlich, aber…« Ihr versagte die Stimme. Aber dein Sohn liebt mich nicht, setzte sie
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