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Verliebt in eine Gottin

Verliebt in eine Gottin

Titel: Verliebt in eine Gottin
Autoren: Crusie Jennifer Stuart Anne Rich Lani Diane
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gehen.«
    Ray starrte sie an. »Ich habe dir gerade erst einen Taser geschenkt.«
    »Du kannst ihn zurückhaben.«
    »Er ist rosa.«
    »Ich …«
    Ein blaues Blatt Papier kam durch das offene Fenster geflattert und landete auf ihrem Schreibtisch. »Was zum Teufel?« Sie nahm das Flugblatt auf und las es. »›Werden Sie die Göttin Ihres Hundes! Der Kammani-Gula-Hundeerziehungskurs …‹ Teufel auch!«
    »Shar, hörst du mir zu?«
    Kammani Gula. Direkt vor ihrer Nase. Sie blickte zu Ray auf, und ihr Herz klopfte. »Außer meiner Großmutter gibt es noch jemanden, der etwas über Kammani Gula weiß.«
    »Wen juckt das?«, gab Ray wütend zurück. »Meinst du das ernst, mit mir Schluss zu machen? Ich muss dir nämlich sagen, dass es mir viel leichter fallen wird, jemand anderen zu finden, als dir.«
    »Verdammt noch mal«, fuhr Shar fort, starrte auf das Flugblatt und fühlte, wie sich das Gewicht der Aufgabe wieder auf sie herabsenkte.
    »Genau«, sagte Ray. »Ich weiß, dass dich das jetzt deprimiert, aber du solltest nicht …«
    »Ich wollte sie einfach herauslöschen, aber jetzt gibt es doch jemanden, der ihren Namen nennt. Sie muss doch wirklich existiert haben.« Sie blickte wieder auf das Flugblatt hinab. Der Hundekurs fand im Auditorium statt, direkt auf der anderen Seite der Halle, und er begann in fünf Minuten. Es gab keine Entschuldigung für sie, dem nicht nachzugehen. »Ich muss zu
diesem verdammten Kurs gehen, um herauszufinden, was es mit Kammani Gula auf sich hat. Verdammt noch mal .«
    »Ich habe davon gesprochen, dass du unsere Beziehung beenden willst«, erwiderte Ray steif. »Aber da du diesen idiotischen Entschluss ganz offensichtlich in einer Hormonattacke gefasst hast, gehe ich jetzt in meine Sechs-Uhr-Vorlesung. Wir sprechen morgen weiter.«
    »Aha, na gut«, meinte Shar elend.
    Wolfie presste seine Nase wieder an ihr Bein.
    »Wir gehen zu einem Hundeerziehungskurs«, erzählte Shar ihm und schob ihren Stuhl so weit zurück, dass sie in seine sanften, braunen Augen blicken konnte. »Wir werden herausfinden, wer diese Kammani Gula war, ich mache mir ein paar Notizen, und dann gehen wir nach Hause und essen Popcorn und sehen uns einen Film an. Gefällt dir das Abendprogramm?«
    Wolfie bellte einmal, und es klang zustimmend. Shar war zufrieden.
    Sie stapelte die Papiere auf ihrem Schreibtisch, steckte die Schachtel mit der Elektroschockpistole in ihre Handtasche und holte Wolfies Leine heraus, um ihn ins Auditorium mitzunehmen, wobei sie versuchte, keine Niedergeschlagenheit aufkommen zu lassen. Es war doch gut , dass sie das Versprechen, das sie ihrer Großmutter gegeben hatte, hielt. Und was Ray betraf …
    »Wir können unser Leben auch langsam ändern«, erklärte sie Wolfie, während sie die Leine an seinem Halsband einhakte. »Vergiss das Popcorn, wir essen heute Abend lieber Bretzeln .«
    Wieder bellte Wolfie, und sie war sich ziemlich sicher, dass da Empörung in seiner Stimme lag.
    Na ja, das ist nur fair , dachte sie und zog ihn durch die Halle mit sich.

Kapitel 2
    Abgesehen von den Steinwänden und dem lauten Echo von Baileys über den Steinboden tippelnden Krallen, wirkte das Innere des Stufentempels gar nicht so unheimlich, wie Daisy es erwartet hatte. Es war zwar Juni, aber selbst die wenigen Studenten, die den Sommerunterricht besuchten, gaben ihm einen Anstrich von Belebtheit, und die indirekte Beleuchtung in der Decke ließ die Eingangshalle ganz wie die Eingangshallen der anderen Universitätsabteilungen auf dem Gelände erscheinen – sie strahlte die typische, leicht einschüchternde Atmosphäre aller akademischen Einrichtungen aus.
    »Altes Auditorium, altes Auditorium«, murmelte Daisy, als sie die breiten Treppenstufen ins Untergeschoss hinuntergingen, wobei Bailey unaufhörlich an der Leine zerrte. »Wo ist denn das alte Auditorium?«
    »Wollen Sie zu dem Hundeerziehungskurs?«
    Bailey bellte zweimal kurz und scharf, und Daisy sah auf und erblickte einen großen, dunkelhaarigen Mann, der zu ihr herunterblickte. Im ersten Augenblick war sie verwirrt. Er war kein Student mehr, das stand fest. Dazu waren die Lachfältchen um seine Augen herum zu tief ausgeprägt. Aber er schien auch kein Mitglied des Lehrkörpers zu sein, wenn man das abgetragene, schwarze T-Shirt und die sonnengebleichte, alte Jeans betrachtete.
    »Äh … ja«, antwortete sie. »Woher wissen Sie das?«
    Bailey bellte wieder, und der Mann erwiderte mit ausdrucksloser Miene: »Das sagt mir mein sechster
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