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Verliebt in eine Gottin

Verliebt in eine Gottin

Titel: Verliebt in eine Gottin
Autoren: Crusie Jennifer Stuart Anne Rich Lani Diane
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murmelte Daisy, und ihr Blick ruhte auf Noah.
    »Ja«, erwiderte Noah mit ruhiger Stimme.
    Dann stand er auf, und Daisy erblickte Kammani, die mit einem Tablett mit Bechern hinter ihm stand und missbilligend auf sie niederstarrte. Ihre Präsenz im Saal war übermächtig, und Daisy fühlte sich wie ein kleines Mädchen, das von der Lehrerin gerügt wird. Langsam begab sie sich wieder zu ihrem Stuhl, während Noah der Professorin einen Hundekeks anbot.

    »Ich bin Noah«, sagte er.
    »Ich bin Shar«, hörte Daisy die Professorin antworten. »Und dies ist Wolfie. Können Sie mir sagen …«
    »Sie müssen trinken«, sagte Kammani und reichte Abby einen Becher. Fast lächelte sie Abby zu – ein wohlwollender Blick, während sie Abby zusah, die ein Schlückchen nahm -, doch als sie sich dann Daisy zuwandte, wurden ihre Augen wieder düster.
    »Sie müssen trinken«, sagte Kammani wieder, diesmal mit mehr Schärfe in der Stimme als bei Abby.
    »Warum?« Daisy schnüffelte an dem Becher. »Was ist denn das?«
    Kammani starrte auf Daisy herab. Sie schien es nicht gewöhnt zu sein, dass man ihr Fragen stellte. Daisy straffte die Schultern, sah Kammani in die Augen und fragte langsam und deutlich: »Was – ist – das?«
    In Kammanis Augen blitzte es auf, doch Daisy wich um kein Jota zurück. Diese Frau hatte ihren Flirt unterbrochen. Die Einschüchterungstour würde sie ihr nicht auch noch durchgehen lassen.
    »Das ist ein Tonikum«, antwortete Kammani. »Sehr erfrischend und stärkend. Trinken Sie, dann werden Sie sehen.«
    »Das schmeckt wirklich gut«, mischte Abby sich ein.
    Unter Kammanis Blick hob Daisy den Becher.
    Was soll da schon schiefgehen? , dachte sie und trank.

    Nachdem eine halbe Stunde damit vergangen war, dass der höchst attraktive Noah einen Vortrag über Alpha-Hund und Beta-Hund hielt – und, wie Shar amüsiert feststellte, eine Art Liebesfilm-Flirt mit der Blonden neben ihr begann -, wurde Shar es müde, noch länger auf eine Gelegenheit zu warten, um nach Kammani Gula zu fragen. Und als Noah schließlich zwei kleine Hunde in die Mitte des Kreises holte, glitt sie von ihrem
Stuhl und stahl sich hinter den dicken Vorhang hinter dem Altar, um möglicherweise Kammani dort zu finden, und Wolfie tappte über den Steinboden hinter ihr drein. Der Bereich hinter dem Vorhang war ebenso groß wie der Raum davor, aber es war dort vollkommen dunkel, und Shar bewegte sich vorsichtig zur Rückseite hin, wobei sie die Hand vor sich ausstreckte, um nicht irgendwo anzustoßen. Da sprach Kammani plötzlich hinter ihr, so dass Shar zusammenfuhr und Wolfie aufjaulte.
    »Sie haben sich von den anderen abgesondert.«
    »Ja.« Shar wandte sich um und erkannte die sanduhrförmige Gestalt der Frau schwach in dem düsteren Licht. »Könnten Sie mir sagen, wo Sie den Namen Kammani Gula gefunden haben …«
    » Ich bin Kammani Gula«, entgegnete die Frau mit einem Vibrieren in der Stimme, und Shar betrachtete sie aus zusammengekniffenen Augen, um zu erkennen, ob sie Spaß machte. »Sie haben Ihr Tonikum nicht getrunken.« Sie machte eine Geste zu dem Spalt hin, den Shar zwischen den Vorhängen gelassen hatte und durch den der gefüllte Becher zu sehen war, den Shar unter ihrem Stuhl abgestellt hatte.
    »Ich habe keinen Durst. Wissen Sie, ich finde es sehr kreativ …« – verdammt seltsam -, »… dass Sie den Namen einer Göttin als Ihren Namen benützen, aber ich hätte gern Ihre Quelle gewusst: Wo sind Sie auf diesen Namen gestoßen …«
    Sie brach ab, als Kammani zu dem Vorhangspalt ging und stirnrunzelnd die Teenager betrachtete, die mit schmatzenden Lippengeräuschen zwei neue Hunde lockten. Sie hob die Hand, und die Hunde kamen zierlich über den Steinboden und in die Dunkelheit zu ihr gelaufen und ließen Noah hundelos zurück.
    Er ging hinüber zu Daisy und sagte etwas zu ihr, und Daisy reichte ihm Baileys Leine.
    Schade, dass ich das verpassen muss , dachte Shar und wandte sich wieder Kammani zu. »Nun ja. Was ich unbedingt erfahren muss …« Wieder brach sie ab und blickte verwirrt auf die beiden
Hunde, die sie jetzt aus der Nähe sah: Selbst in dem düsteren Licht wirkten sie wie winzige lohfarbene Giraffen mit flauschigen, weißen Pudelkrönchen und kleinen, grinsenden Gesichtern, der eine etwas größer und schlanker, der andere kleiner, mit scharf und klug dreinblickenden Augen. »Mein Gott, das sind ja mesopotamische Tempelhunde. Ich dachte, die wären schon längst ausgestorben.«
    »Bikka und Umma«,
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