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Verliebt in eine Gottin

Verliebt in eine Gottin

Titel: Verliebt in eine Gottin
Autoren: Crusie Jennifer Stuart Anne Rich Lani Diane
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erwiderte Kammani. »Sie sind immer an meiner Seite, um mir zu dienen.«
    Bikka und Umma lächelten zu Shar auf, und ihre bizarren kleinen Hundegesichter leuchteten vor Intelligenz. Nun, zumindest Ummas Gesicht. Bikka sah erstaunlicherweise irgendwie Paris Hilton ähnlich.
    Wolfie brummelte.
    »Genau«, versetzte Shar, »was Kammani Gula betrifft: Gula ist mir vertraut, die Göttin des Heilens, deren heiliges Tier der Hund war …« – wieder warf sie einen Blick auf die Tempelhunde -, »… aber ich kann nichts über Kammani Gula finden, abgesehen von dem ersten Kapitel des Buches meiner Großmutter. Könnten Sie mir Ihre Quellen angeben?«
    »Ihre Großmutter schreibt ein Buch über die Göttin?« Kammani neigte den Kopf und wirkte in ihrer Neugier etwas menschlicher.
    »Hat geschrieben«, verbesserte Shar. »Ein Buch über mesopotamische Göttinnen. Als sie starb, schrieb meine Mutter das Buch zu Ende, und ich versprach dann meiner Mutter, die Literaturquellen zu vervollständigen …«
    Kammani verschwand wieder in der Dunkelheit, Umma machte einen eleganten Schritt auf Wolfie zu, und Wolfie presste sich eng an Shars Bein.
    »Hallo?« Shar versuchte, mit zusammengekniffenen Augen das Dunkel zu durchdringen, ärgerlich, dass sie wieder allein dastand, doch Kammani tauchte mit einem weiteren Becher wieder auf.

    Kammani versuchte, ihr den Becher in die Hand zu drücken. »Dieses Getränk habe ich nach einem alten Familienrezept zubereitet. Trinken Sie das Tonikum meiner Familie, dann zeige ich Ihnen Kammani Gula für das Buch Ihrer Familie.«
    »Ich glaube nicht …«
    »Trinken Sie«, befahl Kammani mit einem Donnern in der Stimme.
    Shar nahm den Becher. Ihn in der Hand zu halten, hieß nicht trinken, aber vielleicht würde Kammani es nicht bemerken.
    Kammani nickte kurz. »Ich zeige Ihnen Kammani Gula, und Sie gehen zu Abby und Daisy zurück.«
    »Zu wem?«, fragte Shar.
    »Nehmen Sie Ihren Becher mit.« Kammani ging zum Altar und kam mit einer Taschenlampe zurück.
    Shar folgte ihr bis zur Mitte der Rückwand, und Kammani schaltete die Taschenlampe ein.
    Über ihnen erschien eine mächtige nackte Göttin, ein in die Wand gemeißeltes Relief. Wolfie bellte auf, und Shar hätte mit einem » Oh « fast ihr Getränk verschüttet.
    »Kammani Gula und ihre Priesterinnen«, erklärte Kammani und wies auf weitere Figuren an der Wand hin. »Sie weckt höchste Leidenschaft in all jenen, die ihr folgen. Können Sie das nicht fühlen?«
    »Nein.« Shar wich einige Schritte zurück, um die Göttin aus Stein besser zu sehen, und Wolfie blieb dicht bei ihr. »Mich interessiert nicht Leidenschaft, mich interessiert Forschung.«
    Kammani Gula war eine vollbusige Frau mit großen Augen und schmaler Taille und mit Schwingen. Sie stand da mit zwei mesopotamischen Tempelhunden zu ihren Füßen, einer Peitsche in der linken Hand und einem Messer in der rechten.
    »Sie ist … wunderschön …«, hauchte Shar. Und bewaffnet .
    Wolfie winselte.
    »Aber ich muss unbedingt eine Quelle für ihr …«, begann Shar erneut.

    »Die Inschrift ist hier.« Kammani richtete den Strahl der Taschenlampe auf die Keilschrift, die neben der Figur in die Wand gemeißelt war, und Shar beugte sich vor und versuchte, sie zu übersetzen.
    Kammani Gula, Göttin der Liebe, Göttin des Lebens, Göttin des Heilens .
    Verdammt. Nun gut, dies war also eine Quelle. Aber sie war in eine Steinwand in einem Universitätshörsaal in Ohio gemei ßelt, und sie war weder als authentisch anerkannt, noch war sie bis heute auch nur entdeckt worden. Das würde einige Fragen aufwerfen.
    Shar bedachte Kammani mit einem knappen Lächeln. »Wissen Sie, ich war schon oft in diesem Hörsaal, aber dieses Relief habe ich noch nie gesehen. Dieser Teil hinter dem Vorhang ist immer dunkel und voller Kisten, aber trotzdem sollte man meinen, dass es irgendwem schon einmal aufgefallen sein sollte. Mein Großvater hat diesen Tempel damals aus der Türkei hierhergebracht und ihn als Abteilung für Geschichte wieder aufbauen lassen, und sogar er hat es nie erwähnt. Deswegen bin ich etwas skeptisch …«
    »Ihr Großvater hat diesen Tempel hierhergebracht?«, fragte Kammani nach, und ihre Stimme klang seltsam.
    Shar nickte. »Es ist der einzige Stufentempel in Ohio. Wir sind sehr stolz darauf. Aber ich hätte bestimmt …«
    »Sie wissen also gar nichts?«, unterbrach Kammani sie ärgerlich. Sie packte die Taschenlampe fester, und der Lichtstrahl schwankte zu der nächsten Gestalt.
    Shar
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