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Verliebt in eine Gottin

Verliebt in eine Gottin

Titel: Verliebt in eine Gottin
Autoren: Crusie Jennifer Stuart Anne Rich Lani Diane
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die Luft, graziös und lachend, und Daisy fing ihn und sagte mit träumerischer Stimme »JA« und ließ ihn wirbeln, so dass er sich in einem roten Bogen durch den Tempel bewegte und den Raum mit warmem, dunkelrotem Licht füllte.
    Schließlich drehte sie sich um und blickte mit einem überirdischen Lächeln zu Shar hinab, mit dem Lächeln einer Göttin, und Shar wusste, dass sie an der Reihe war, doch es war nichts in ihr neben ihrem Verlust.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich … ich kann nicht … ich bin nicht …«

    Da schleuderte Daisy ihr das kraftvolle Rot zu, und Shar kam auf die Füße und fing es auf, und die Welt wurde blau und ruhig. Sie fühlte sich von dem Frieden der Vollendung durchdrungen, und eine uralte Stimme flüsterte in ihr und sagte ihr, dass sie die Letzte in ihrer Linie war. Sie stand da, mit all der blauen Macht in den Händen, und sie blickte hinein und sah den Funken, der Sam war. SCHICK IHN ZUR EWIGEN RUHE , flüsterte die Stimme, und sie blickte zu Sam hinab und wusste, dass die Stimme recht hatte, dass er nach Tausenden von Jahren in Frieden ruhen sollte, dass seine Zeit gekommen war und dass der Tod etwas Natürliches und etwas Gutes war …
    Etwas Kaltes berührte ihren Knöchel, und als sie durch all das Glühen hinunterblickte, sah sie Wolfie, der zu ihr hinaufstarrte, besorgt und voller Liebe.
    »ES IST SCHON GUT, WOLFIE«, sagte sie. »ALLES FINDET EINMAL SEIN ENDE.«
    »Warum?«, fragte er.
    »DAMIT ES WIEDER NEU BEGINNEN KANN«, erwiderte Shar.
    »Dann lass ihn jetzt neu beginnen«, bat Wolfie, und Shar, mit Sams Leben zwischen ihren Händen, hielt inne.
    »Bitte«, flehte Wolfie. »Das ist kaputt. Mach es heil.« Er leckte ihren Knöchel. »Mein Baby. Hab dich lieb, für immer und ewig.«
    Hab dich lieb, für immer und ewig .
    Shar blickte Daisy und Abby an, der Kreis der Drei, ohne Beginn und ohne Ende, und die Stimme einer Vorfahrin erhob sich in ihr und in ihnen und sprach:
    WAS TUST DU DA? SCHENK IHM EIN ENDE.
    Shar hob den Kopf. »SEINE ZEIT IST NOCH NICHT GEKOMMEN.«
    WOHER WEISST DU DAS?
    »MEIN HUND HAT ES MIR GESAGT.«
    Abby lächelte, und Daisy nickte, und Shar wusste, ebenso wie die Stimme in ihr wusste, dass morgen die Macht, die nun in Abby war, ins Universum entweichen würde und die Sterne
im Sonnenaufgang versammeln würde, dass die Macht, die nun in Daisy war, aus ihr weichen und alles in die Hitze des Tages verwirbeln würde und dass am Abend alle Macht, die in Shar war, entweichen würde und sich alles wieder im Sternenhimmel verlieren würde. Sie gehörte nicht ihnen allein, denn sie war ein Teil von allem, sie konnten sie nur in diesem Augenblick beschwören.
    Aber sie stammten von ihr ab, und es war ihr Geburtsrecht.
    ALLES IST EIN KREISLAUF, sprach die Stimme in ihnen.
    »UND WAS LEBT, STIRBT, UM WIEDER ZU LEBEN«, sprach Shar, und als Abby und Daisy zu ihr traten und mit ihr einen Kreis um Sam bildeten, blickte Shar auf ihn hinab, der im Inneren des glühenden Kreises lag, und Abby sprach: »ERHEBE DICH!«, und Daisy sprach: »ERHEBE DICH!«, und Shar sprach: »ERHEBE DICH, VERDAMMT NOCH MAL!«, und sie gaben ihre Macht frei.
    Da verschwand das Glühen mit einem letzten Aufblitzen, und nur noch sie waren in dem Tempel.
    Shar hielt eine Minute lang den Atem an, und plötzlich regte sich Sam.
    Sie fiel auf die Knie, während Christopher zu Abby hinüberhinkte und zu ihr sagte: »Ich glaube dir.«
    »Sam?«, rief Shar mit hoher Stimme, und in der Ecke bewegte sich Noah, und Daisy rannte zu ihm und half ihm auf die Beine.
    Sam öffnete die Augen, das Gesicht verzerrt vor Anstrengung.
    »Oh Gott.« Shar zog das Messer aus seinem Herzen und schleuderte es von sich, dann schlang sie die Arme um ihn und hielt ihn eng an sich gedrückt.
    »Autsch«, murmelte er, und sie küsste ihn, versank in der Wärme seines Mundes, konnte wieder atmen. Indessen stupste Wolfie sie ohne Unterlass mit der Pfote an, und Milton fiepte und zitterte vor Freude am ganzen Körper.
    »Normalerweise ziehen sie das Messer vorher raus, bevor
sie mich wieder ins Leben zurückrufen«, meinte Sam und versuchte, sich aufzusetzen. »Nicht dass ich mich beschweren will, aber …«
    »Ich dachte, ich hätte dich für immer verloren«, schluchzte sie, während sie ihm langsam auf half. »Ich dachte …«
    »Ich werde immer zu dir zurückkommen.« Sam hielt sie an sich gedrückt und warf einen Blick ringsum. »Wie viele Monate war ich fort?«
    »Fünfzehn Minuten, höchstens«, antwortete Abby.
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