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Verliebt in eine Gottin

Verliebt in eine Gottin

Titel: Verliebt in eine Gottin
Autoren: Crusie Jennifer Stuart Anne Rich Lani Diane
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Wissen über Götter oder Sterbliche auslöschte.
    Und die Welt um sie herum wurde dunkel.

    Der Wind hörte auf, in Shars Ohren verstummte das Summen, das Licht verlöschte, und der Tempel wirkte fast wieder normal, nur dass Sam tot zu ihren Füßen lag. Sie ließ sich auf die Knie fallen, alles um sich herum vergessend, und weinte laut auf beim Anblick seiner blicklosen Augen. Sie hörte nicht einmal Daisy fragen: » Wohin ist dieses Miststück eigentlich verschwunden? «
    Sie berührte seinen Körper, der noch warm war, und wusste dennoch, dass er von ihr gegangen war. Das sagte ihr diese schreckliche Leere in ihrem Inneren. Er war tot, und sie konnte ohne ihn nicht atmen. Sie beugte sich über ihn, kalt und verzweifelt und voller Angst, und beschwor ihn mit bebender Stimme: »Erwache!«, aber da war nichts.
    Sie küsste ihn, versuchte, ihm Leben einzuhauchen, und wiederholte: »Erwache!«, aber da war nichts.
    » Ich liebe dich «, beschwor sie ihn weinend. » Ich liebe dich, und ich bin eine Göttin, du musst zu mir zurückkommen. ERWACHE!«
    Aber da war nichts.
    Sie fühlte Daisys Hand auf ihrer Schulter, dann drängte sich Wolfie an ihre Seite und stieß Sams Körper mit der Nase an.
    Er blickte zu ihr auf, und seine runden Augen waren voller Schmerz. »Er ist nicht da.«

    »Ich weiß«, erwiderte Shar tränenerstickt. »Ich weiß. Und es tut mir so schrecklich leid, Baby.«
    Milton kroch zu ihnen heran. »Sam?«
    Wolfie kletterte auf ihren Schoß, und Milton folgte ihm, und Shar hielt sie beide fest an sich gedrückt und blickte hilflos weinend auf den Körper des Mannes, den sie immer und ewig lieben wollte, der beste Mann, den sie je kennen gelernt hatte.
    »Es tut mir so leid«, sprach sie zu Sam und legte eine Hand auf sein Herz. »Es tut mir leid, ich hätte es besser machen müssen, ich hätte schneller hier sein sollen, ich hätte stärker sein müssen , und ich …«
    »Süße«, sagte Daisy und verstärkte ihren Griff um Shars Schulter. »Sam wird wiederauferstehen, ja? Du kannst …«
    » Wie denn? «, fragte Shar und warf ihren Kopf hoch, um Daisy in die tränennassen Augen zu blicken. »Wie soll er denn wiederauferstehen? Sie kann ihn ja nicht mehr zurückholen .« Sie richtete ihren Blick wieder auf Sams Körper, und die Tatsache, dass er tot war, traf sie mit einer neuen Schockwelle. » Ich weiß nicht, wie ich ihn retten soll «, wütete sie fast hysterisch. » Ich bin keine Göttin. Ich weiß nicht, was … «
    »WAS IST DAS HIER FÜR EIN SAUSTALL?«, erklang da Abbys Stimme, und Shar blickte durch Tränen zu ihr auf.
    Abbys Gesicht war ruhig und fast ausdruckslos, während sie ihre Worte mit im Raum umherweisenden Gesten unterstrich – umgekippte Stühle, Sams Blut, das überall auf dem Boden verspritzt war, das Basrelief hinter ihnen, das in großen Trümmern auf dem Boden lag – aber ihr Gestikulieren wirkte seltsam, verlangsamt, als bewegte sie ihren Arm durch Wasser, als wäre da etwas in der Luft …
    Und bei jeder ihrer Bewegungen folgte ihr ein bernsteinfarbenes Glühen.
    »ÜBERALL IN DIESEM RAUM IST MACHT«, sagte sie und bückte sich, um etwas aufzuheben, das in ihrer Hand glühte. »SIEHT AUS WIE DAS INNERE EINES ZIEGENMAGENS.«

    »Abby?« Christopher humpelte auf sie zu, das Gesicht vor Sorge in tiefen Falten.
    Abby wischte über den glühenden Klumpen in ihrer Hand. »HUNDEHAARE. STAUB. WIRD HIER DRIN DENN NIE AUF-GEWISCHT?« Sie bückte sich wieder, hob einen anderen glühenden Brocken auf, und Shar blinzelte die Tränen fort und bemerkte, dass der Boden übersät war mit Trümmern von dem Zeug, blass, wässrig, schwach, aber es war da. »ALSO EHRLICH«, meinte Abby und bewegte sich leichtfüßig durch den Tempel, wobei sie alles zu einem schmutzig grauen, glühenden Ball zusammensammelte. Dann lächelte sie Shar zu, und Shar stellte fest, dass Abbys Augen keine Pupillen mehr besaßen, ihr gesamter Augapfel weiß glühte.
    »Abby?«, rief Shar und wischte sich mit dem Handrücken über die Wangen. Furcht hatte sie ergriffen. »Abby, Süße? Du bist doch nicht … besessen oder so was, hm? Das ist doch nicht Kammani da in dir, oder? « Sie fühlte, wie Daisy eine Bewegung machte, um aufzustehen, und blickte zu ihr auf. »Daisy, sie ist …«
    Auch Daisys Augen glühten weiß.
    » Daisy! «
    Abby drehte den Ball zwischen ihren Händen, und Hundehaare und Staub flogen davon. Das Glühen wurde bernsteinfarben, schön und stark. Dann warf sie ihn in einer langsamen Bewegung in
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