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Verliebt in den besten Freund

Verliebt in den besten Freund

Titel: Verliebt in den besten Freund
Autoren: Debra Webb
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Spiegel. „Ganz ordentlich für eine alte Dame“, überlegte sie laut. „Wenn nur Zacharius noch hier wäre.“
    Aber sie wollte nicht traurig werden. Dies war ihr großer Tag, und sie würde ihn genießen.
    Am Fuß der Treppe wartete Betty, die Haushälterin, auf sie.
    „Mrs Ashton, ich wollte gerade raufkommen und Sie holen. Im Salon wartet Besuch auf Sie.“
    Colleen lächelte. Besuch? War Harold früher gekommen, um ihr sein Geschenk zu überreichen?
    „Danke, Betty.“
    Strahlend betrat sie den Salon. „Hallo …“ Sie brach jäh ab. Ihr Herz begann unregelmäßig zu schlagen, und sie hatte Stiche in der Brust.
    Eine Frau stand im Salon. Eine Frau, die Colleen überall wiedererkannt hätte, auch wenn mittlerweile fast vier Jahrzehnte vergangen waren.
    „Was machen Sie hier?“
    „Ich muss mit Ihnen reden.“
    Jenny Ellroy sah verhärmt und blass aus und zu alt für ihre fünfundsechzig Jahre.
    „Wir haben nichts zu besprechen“, sagte Colleen kurz angebunden. „Ich möchte, dass Sie gehen.“
    „Ich kann nicht.“
    „Sie sind hier eingedrungen; ich habe Sie nicht eingeladen.“
    Jenny schüttelte den Kopf. „Sie müssen mir helfen.“
    „Ich muss gar nichts tun.“
    „Aber meine Tochter liegt im Sterben.“
    „Das tut mir leid. Wenn Sie Geld brauchen, helfe ich Ihnen gern aus.“
    Jenny schüttelte wieder den Kopf. „Ich brauche Ihr Geld nicht, Mrs Ashton. Ich brauche meinen Sohn.“
    „Er ist mein Sohn, nicht Ihrer.“
    „Mein Mann ist tot“, fuhr Jenny fort, so als hätte Colleen nichts gesagt.
    „Meiner auch. Aber ich habe noch meinen Sohn.“
    „Da ich selber gesundheitliche Probleme habe, kann ich meiner Tochter nicht helfen.“
    Colleen klammerte sich an der Lehne des Sofas fest. „Warum erzählen Sie mir das alles?“
    „Meine Tochter Laurie hat Leukämie. Sie wird sterben, wenn sie keine Knochenmarktransplantation bekommt.“
    Jesus Maria, jetzt begriff Colleen, was die Frau wollte. „Tut mir leid, aber das geht mich oder meinen Sohn nichts an.“
    „Meine Tochter stirbt, Mrs Ashton. Er ist ihre einzige Hoffnung. Er kommt bestimmt als Spender infrage. Sie müssen mir helfen; er ist mein biologischer Sohn.“
    „Sie haben das Anrecht auf ihn vor langer Zeit aufgegeben.“
    „Wollen Sie meine Tochter denn einfach sterben lassen?“
    „Es tut mir leid für Sie und Ihre Tochter. Aber absolute Sicherheit, dass er als Spender infrage kommt, gibt es ohnehin nicht. Auf eine bloße Chance hin gehe ich ein solches Risiko nicht ein. Also, bitte gehen Sie jetzt.“
    Die Parade war zu Ende, und Zach brachte seiner Mutter jetzt ein Geburtstagsständchen dar – eine Idee von Beth.
    Beth hatte von Helen gehört, dass Jenny Ellroy da gewesen war und worüber sie mit Colleen gesprochen hatte. Kein Wunder, dass Colleen völlig erschöpft aussah.
    Um nichts in der Welt hätte sie jetzt in Colleens Haut stecken mögen.
    Nach dem Ständchen verbeugte sich Zach vor den Gästen und küsste seine Mutter auf die Wange. Mit schmerzverzerrtem Gesicht stand Colleen auf. Beth hörte Zach noch fragen, ob es ihr auch gut gehe, aber da brach Colleen auch schon in den Armen ihres Sohnes zusammen.
    Zach durfte seine Mutter noch kurz sehen, bevor sie in den Operationssaal gebracht wurde.
    Sie sah so blass und zerbrechlich aus. Gar nicht mehr wie die Frau, die er sein Leben lang gekannt hatte. Er wollte sie noch nicht verlieren.
    „Zach. Hör mir zu, ich habe nicht viel Zeit.“
    „Sag das nicht“, widersprach Zach sanft. „Der Arzt …“
    „Ich muss dir etwas sagen.“ Jedes Wort kostete sie Mühe.
    „Na gut. Ich höre.“
    „Weißt du, wie sehr ich dich liebe?“, flüsterte sie.
    Er nickte.
    „Dein Vater und ich haben dich vom ersten Moment an geliebt. Du warst alles, was wir uns jemals gewünscht haben.“
    „Ich weiß.“ Warum erzählte sie ihm das gerade jetzt?
    „Aber wir haben uns geirrt. Wir haben einen Fehler gemacht. Das weiß ich jetzt.“ Sie ergriff seine Hand. „Versprich mir, dass du mich trotzdem lieben wirst.“
    „Natürlich werde ich dich immer lieben.“ Er lachte.
    „Ich meine, wenn du die Wahrheit kennst. Versprich es mir.“
    „Die Wahrheit? Ich verstehe nicht.“
    „Es war richtig“, murmelte sie. „Ich weiß, dass es richtig war … aber wir hätten es dir sagen sollen. Helen hat mich gewarnt.“
    Die Schwester kam herein, um Colleen zu holen.
    „Helen wird es dir sagen“, sagte sie noch. „Sie weiß Bescheid. Lass dir von ihr den Rest erzählen.“
    „Es wird
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